Update am Abend: E-Autos - raus aus dem Quark?

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    Update am Abend:E-Autos: Raus aus dem Quark?

    von Thorsten Duin
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    ZDFheute Update

    Guten Abend,

    Rudolf Diesels "rationelle Wärmekraftmaschine" war auch schon mal populärer - und jetzt das: Im Juni wurden in Europa mit 15 Prozent Marktanteil erstmals mehr Elektroautos neu zugelassen als Diesel. Ordentlich mitgemischt hat dabei Elon Musk: Jedes fünfte kam im ersten Quartal von Tesla.
    Und er will natürlich, dass es noch mehr werden. Beispiel Brandenburg: In Werk Grünheide sollen in Zukunft bis zu einer Million Tesla jährlich vom Band rollen können. Seit heute sind die Ausbaupläne einsehbar, einen Monat lang ist Zeit für Einwände. Kritiker monieren: mitten in der Ferienzeit.
    Ein waches Auge hat auch die heimische Autoindustrie auf den US-Konkurrenten: Tesla habe mit einem "völlig neuen Produktionssystem" enorme Kostenvorteile, sagt Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. Die werde Musk nutzen. Unterm Strich erwartet Dudenhöffer aber sinkende Preise bei E-Autos.
    Kommt der Stromer jetzt also so richtig aus dem Quark? Dudenhöffer dämpft: Tatsächlich sei der deutsche E-Markt schwächer als es scheint: Die Zulassungszahlen zeigten "die Realität von gestern". Aktuell würden noch Bestellungen abgearbeitet, neue Aufträge seien aber deutlich weniger eingegangen als noch als 2022.
    Die Gründe sind hinlänglich bekannt - nicht zuletzt die sinkende Förderung. Das schlägt umso mehr durch, je kleiner das Auto. "Es gibt kein E-Fahrzeug für jedermann in der Preiskategorie um die 25.000 Euro", kritisiert IG-Metall-Chef Jörg Hofmann in der "Zeit" die Modellpolitik. Auch deswegen wachse die E-Mobilität langsamer als erhofft. Eva Siegfried vom Branchenverband VDA mahnt im ZDF zudem einen "ganz erheblichen Nachholbedarf" bei der Ladeinfrastruktur an. 15 Millionen E-Autos bis 2030 - das Ziel der Regierung sei "sehr ambitioniert". Derzeit sind es gut eine Million. Und immer noch 14 Millionen Diesel.

    Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist

    Putin nicht bei Brics-Gipfel dabei: Trotz internationalen Haftbefehls war Russlands Präsident zunächst zum Brics-Gipfel in Südafrika eingeladen. Das Land geriet zunehmend unter Druck, den Haftbefehl dann auszuführen. Nun ist Putins Teilnahme "im gegenseitigen Einvernehmen" abgesagt.
    Brand auf Militärgelände - Evakuierungen in Krim-Orten: Auf der von Russland annektierten Halbinsel ist auf einem Militärgelände ein Feuer ausgebrochen. Die Ursache ist noch unklar. Etwa 2.000 Menschen müssen die angrenzenden Orte verlassen. Russland hingegen fliegt weiter Angriffe auf die Hafenstadt Odessa.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was darüber hinaus wichtig ist

    Breite Kritik an Frei-Vorstoß zum Asylrecht: Thorsten Frei, Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion, plädiert dafür, das Individualrecht auf Asyl durch Aufnahmekontingente zu ersetzen. Der Vorstoß wird scharf kritisiert.
    Habeck will mehr Kooperation mit Indien: Berlin will von China unabhängiger werden und blickt nach Indien. Wirtschaftsminister Habeck will die Kooperation ausbauen. Experten warnen aber vor zu hohen Erwartungen an das Land.
    Süden Europas ächzt unter Hitze: Eine Hitzewelle mit Temperaturen über 40 Grad hat mehrere Mittelmeer-Länder im Griff. Griechenland kämpft gegen heftige Waldbrände.

    Weitere Schlagzeilen

    Gesagt

    Es sind keine Charaktermängel, die die Ossis da kollektiv haben. Diktatur können alle.

    Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck bei Markus Lanz

    Joachim Gauck ist überzeugt: "Diese Typen" von der AfD würden nie an die Macht kommen. Die Partei habe "zu wenig anzubieten", sagt der frühere Bundespräsident bei Markus Lanz. Gleichzeitig verteidigt er die Ostdeutschen mit Blick auf die Wahl- und Umfrageergebnisse der AfD.

    Zahl des Tages

    3,7 Kilo keltische Goldmünzen stehlen Diebe im November in einem Museum im oberbayerischen Manching. Der Handelswert für die historischen Münzen geht in die Millionen. Jetzt schnappt die Polizei vier Tatverdächtige.
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    Streaming-Tipps für den Feierabend

    Tage über 30 Grad bedrohen die Gesundheit vieler Menschen - und Hitzewellen werden immer häufiger. Doch die Hitze kommt nicht allein: Neue Allergiepflanzen, Riesenzecken und Tropenkrankheiten sind mit ihr ebenfalls auf dem Vormarsch. Wie heiß ist zu heiß? Harald Lesch beschäftigt sich mit dem Gesundheitsrisiko Klimakrise. (28 Minuten)
    Grafik: Harald Lesch schwitzend vor Brandenburger Tor und Krankenwagen
    18.07.2023 | 28:33 min
    Stefan Gabriel ist alleinerziehender Vater. Während er sich als Sterbebegleiter engagiert, kämpfen die zwölfjährige Jessica und ihre ältere Schwester Sabrina mit eigenen Problemen. "Glück ist was für Weicheier" aus der Reihe "Das kleine Fernsehspiel". (88 Minuten)

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    Thorsten Duin und das gesamte ZDFheute-Team
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