Guten Morgen,
Heute vor genau vier Jahren ist Großbritannien aus der EU ausgetreten. Und vollzog damit formal, wofür 2016 eine knappe Mehrheit der Briten in einem Referendum gestimmt hatte. Die Nachbeben dieser folgenschweren Entscheidung erschüttern die Insel noch immer.
Heute etwa beginnen Grenzkontrollen für Importe von Lebensmitteln und pflanzlichen Produkten aus der EU. Ob Käse aus Italien oder Fleisch aus Deutschland - künftig müssen Firmen und Bauern mit zusätzlichen Dokumenten die Herkunft und Qualität ihrer Produkte nachweisen, die sie auf die Insel liefern wollen. Sprich: noch mehr Bürokratie. Fachleute befürchten Preiserhöhungen und Lieferengpässe im Vereinigten Königreich.
Der
Brexit also wirklich ein Modell für Deutschland? Seitdem die AfD-Vorsitzende Alice Weidel den EU-Abschied Großbritanniens
als "absolut richtig" bezeichnete, hagelt es entsetzte Kritik - vor allem aus der Wirtschaft. "Brandgefährlich, unüberlegt und wirtschaftlichen Unsinn", nannte Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing die Überlegungen zu einem "Dexit", einem Austritt Deutschlands.
Laut Studie des Instituts Cambridge Econometrics sind seit dem Brexit 1,8 Millionen Jobs verschwunden, der EU-Austritt koste das Land jährlich 163 Milliarden Euro. Pro Kopf hätten die Briten 2023 im Schnitt rund 2.330 Euro weniger im Geldbeutel gehabt. Die Ökonomen sind sich einig: Das deutsche Exportmodell stünde bei einem Austritt vor dem Kollaps.
Warum also die populistische Forderung nach einem "Dexit"? Vier Jahre nach dem Brexit zieht unsere London-Korrespondentin Hilke Petersen Bilanz und blickt auch nochmal zurück: Wie konnten die Brexit-Befürworter wie Boris Johnson und Co. überhaupt Erfolg haben? Ihre Antwort: Es braucht populistische Strategien wie aus dem Lehrbuch. Erstens: Erfinde einen Gegner. Zweitens: Lügen lohnt sich. Drittens: Werde immer radikaler. Ihre Analyse zum Brexit-Brainwash - zu sehen in einer neuen Folge unserer Reihe "Global Politix".
Mit Lügen, Feindbildern und radikalen Ideen haben die Populisten die Briten vom Brexit überzeugt. Vier Jahre später ist die Bilanz in Großbritannien düster und das Volk gespalten. 30.01.2024 | 12:33 min
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Antje Pieper, auslandsjournal-Moderatorin und stellvertretende ZDF-Politikchefin
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Israel nennt Details zu UNRWA-Mitarbeitern: Das Palästinenserhilfswerk UNRWA ist offenbar in die Hamas-Angriffe verwickelt. Nach israelischen Angaben sind mindestens zehn der 13 verdächtigen Mitarbeiter Hamas-Mitglieder.
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Was heute noch wichtig ist
Generaldebatte im Bundestag: In den Haushaltsberatungen des Bundestags kommt es heute zum ersten Rededuell dieses Jahres zwischen Kanzler
Olaf Scholz (
SPD) und CDU-Chef
Friedrich Merz. Eröffnet wird die vierstündige Generaldebatte (ab 12 Uhr) traditionell vom Oppositionsführer, also Merz.
Vor der Debatte findet eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des Holocaust statt. Anlass ist der internationale Holocaust-Gedenktag am 27. Januar. Sprechen werden neben Parlamentspräsidentin Bärbel Bas die Auschwitz-Überlebende Eva Szepesi und der Sportjournalist Marcel Reif, dessen Vater die Shoah überlebte.
Das ändert sich im Februar: Der neue Monat bringt einige Änderungen für Verbraucher. In der Apotheke gibt es neue Regeln für Zuzahlungen, an der Fleischtheke gibt es mehr Transparenz und auf Amazon Prime kommt beim Streaming Werbung auf Nutzerinnen und Nutzer zu - wenn sie nicht draufzahlen wollen.
Ausführlich informiert
ZDFheute live: Nach dem Extremistentreffen in Potsdam wächst die Sorge vor einer Unterwanderung der Justiz. Wie sehr ist der Rechtsstaat durch Extremisten gefährdet? ZDFheute live ordnet ein. (34:43 min)
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Zusammengestellt von Jan Schneider.
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