Geschosse für Ukraine: EU muss Lieferziel korrigieren
Exklusiv
Eine Million Geschosse für Kiew:EU muss Lieferziel um neun Monate korrigieren
von Florian Neuhann, Brüssel
|
Eine Million Geschosse hatte die EU der Ukraine bis zum März versprochen. Am Mittwoch will die EU nun ein neues Zieldatum dafür nennen: Ende 2024.
Bei den versprochenen Lieferungen geht es vor allem um Artilleriemunition.
Quelle: dpa
Im März 2023 hatte die EU öffentlich ein Versprechen abgegeben: der Ukraine binnen eines Jahres eine Million an dringend benötigten Geschossen zu liefern - an genau der Munition also, die der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gerade ausgeht. Schon länger war klar, dass dieses Ziel nicht mehr zu erreichen ist. Ende des Jahres lag man bei gerade mal 300.000 gelieferten Artilleriegeschossen.
Borrell will neue Zielmarke nennen
Wenn sich die EU-Verteidigungsminister am Mittwoch in Brüssel treffen, dann wird der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell nun eine neue Zielmarke nennen: das ursprünglich abgegebene Millionen-Versprechen - das maßgeblich auf Borrell zurückgeht - werde man statt bis März jetzt bis Ende dieses Jahres erreichen. Das geht aus dem vorläufigen Redetext Borrells für das Treffen hervor, der ZDFheute vorliegt.
Bis März dieses Jahres würden die EU-Staaten demzufolge 52 Prozent der versprochenen Geschosse geliefert haben - also knapp mehr als die Hälfte des Versprochenen. Bis Ende 2024 hätten die EU-Mitgliedstaaten darüber hinaus, so die Information, die Lieferung von 630.000 zusätzlichen Geschossen zugesagt. Damit werde das Millionen-Ziel vor Ende 2024 erreicht - wenn auch weiterhin mit einem Dreivierteljahr Verspätung.
Scholz fordert EU-Partner auf, mehr zu tun
Erst am Wochenende hatte Bundeskanzler Scholz (SPD) beim Europaparteitag seiner Partei die EU-Partner aufgefordert, mehr für die Verteidigung der Ukraine zu liefern:
Ich möchte, dass wir in Europa darüber sprechen, wie alle ihre Beiträge erhöhen und ausweiten.
Nach Daten des Kieler Instituts für Weltwirtschaft liegt Deutschland bei der militärischen Hilfe für die Ukraine mit Lieferungen im Wert von 17 Milliarden Euro auf Platz zwei hinter den USA - und weit vor anderen EU-Staaten wie Frankreich (0,54 Milliarden Euro) oder Italien (0,69 Milliarden Euro). Auch der französische Präsident Emmanuel Macron rief am Abend bei einer Rede in Schweden die Partner dazu auf, die Unterstützung für die Ukraine zu "beschleunigen".
Florian Neuhann ist Korrespondent im ZDF-Studio Brüssel.
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:
Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Um dir eine optimale Website der ZDFmediathek, ZDFheute und ZDFtivi präsentieren zu können, setzen wir Cookies und vergleichbare Techniken ein. Einige der eingesetzten Techniken sind unbedingt erforderlich für unser Angebot. Mit deiner Zustimmung dürfen wir und unsere Dienstleister darüber hinaus Informationen auf deinem Gerät speichern und/oder abrufen. Dabei geben wir deine Daten ohne deine Einwilligung nicht an Dritte weiter, die nicht unsere direkten Dienstleister sind. Wir verwenden deine Daten auch nicht zu kommerziellen Zwecken.
Zustimmungspflichtige Datenverarbeitung • Personalisierung: Die Speicherung von bestimmten Interaktionen ermöglicht uns, dein Erlebnis im Angebot des ZDF an dich anzupassen und Personalisierungsfunktionen anzubieten. Dabei personalisieren wir ausschließlich auf Basis deiner Nutzung der ZDFmediathek, der ZDFheute und ZDFtivi. Daten von Dritten werden von uns nicht verwendet. • Social Media und externe Drittsysteme: Wir nutzen Social-Media-Tools und Dienste von anderen Anbietern. Unter anderem um das Teilen von Inhalten zu ermöglichen.
Du kannst entscheiden, für welche Zwecke wir deine Daten speichern und verarbeiten dürfen. Dies betrifft nur dein aktuell genutztes Gerät. Mit "Zustimmen" erklärst du deine Zustimmung zu unserer Datenverarbeitung, für die wir deine Einwilligung benötigen. Oder du legst unter "Einstellungen/Ablehnen" fest, welchen Zwecken du deine Zustimmung gibst und welchen nicht. Deine Datenschutzeinstellungen kannst du jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in deinen Einstellungen widerrufen oder ändern.