Terrorangriff: Israel nennt Details zu UNRWA-Mitarbeitern

Beteiligung an Terrorangriff?:Israel nennt Details zu UNRWA-Mitarbeitern

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Das Palästinenserhilfswerk UNRWA ist offenbar in die Hamas-Angriffe verwickelt. Nach israelischen Angaben sind mindestens zehn der 13 verdächtigen Mitarbeiter Hamas-Mitglieder.

Israel hat Details zur mutmaßlichen Verwicklung mehrerer Beschäftigter des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA in das Hamas-Massaker vom 7. Oktober genannt. Insgesamt seien mindestens 13 Mitarbeiter der Organisation an den Terroranschlägen beteiligt gewesen, sagte Israels Regierungssprecher Eylon Levy am Dienstag. Zuvor war von zwölf Beschäftigten die Rede.

UNRWA-Mitarbeiter angeblich Mitglieder der Hamas

Die Angaben seien aber noch nicht unbedingt vollständig, so Levy.

Es werden noch mehr Erkenntnisse ans Licht kommen.

Eylon Levy, Israels Regierungssprecher

Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das Hilfswerk trennte sich von den Mitarbeitern und will den Vorwürfen nachgehen.
Zehn der 13 Beschuldigten sind den Angaben zufolge Mitglieder der Hamas, zwei des Islamischen Dschihads, einer gehöre keiner Terrororganisation an. Sechs der mutmaßlich am Massaker Beteiligten seien am 7. Oktober auch auf israelischem Gebiet gewesen.
Levy zufolge waren insgesamt vier UNRWA-Mitarbeiter an der Entführung von Israelis beteiligt, zwei davon auch auf israelischem Territorium. Mindestens zwei israelische Geiseln, die inzwischen von der Hamas freigelassen wurden, hätten ausgesagt, in Häusern von Lehrern des UN-Hilfswerks festgehalten worden zu sein.
Levy warf dem Palästinenserhilfswerk "Komplizenschaft mit der Hamas" vor. Es habe zwischen beiden auch eine Vereinbarung über die Verteilung humanitärer Hilfsgüter im Gazastreifen gegeben.
Israelische Soldaten fänden zudem im Gazastreifen immer wieder in UNRWA-Einrichtungen eingebettete Infrastruktur der Hamas wie etwa Tunnel oder Verstecke vor, sagte Levy.
Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)

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Zeitpunkt des Skandals "politisch bestimmt"?

Aus Schulen des UN-Hilfswerks seien zudem Raketen Richtung Israel gefeuert worden. Levy wies auch darauf hin, dass sich das höchste Gericht der Vereinten Nationen kürzlich bei einem Urteil auf UNRWA-Aussagen verlassen habe. Der Internationale Gerichtshof (IGH) im niederländischen Den Haag hatte am Freitag vergangener Woche entschieden, dass Israel Palästinenser bei seinem Militäreinsatz im Gazastreifen besser schützen müsse. Die Richter stellten auch die Gefahr eines Völkermords fest.
Der frühere UNRWA-Chef im Gazastreifen, Matthias Schmale, nannte den Zeitpunkt des Skandals am Dienstag im Deutschlandfunk "politisch bestimmt". Die Berichte seien kurz nach der Verkündung des IGH-Urteils aufgekommen.
Zahlreiche Staaten haben wegen der Anschuldigungen Zahlungen an UNRWA vorübergehend eingestellt, darunter Deutschland.
Orte im Gazastreifen

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