Quelle: S. Fischer
1. (2) Seit jeher wird Freiheit mit Bewegung assoziiert: Thomas Hobbes definiert sie mit der Abwesenheit von Hindernissen, die EU durch offene Grenzen für Waren und Menschen. Doch ist dieser Freiheitsbegriff in Zeiten globaler Krisen noch zeitgemäß? Die Philosophin Eva von Redecker entwickelt einen radikal neuen Ansatz: Wo Lebensräume schwinden, ist frei, wer bleiben darf. 103 Punkte
2. (-) Von der "Bestie“ sprachen kanadische Einsatzkräfte, als sie 2016 gegen einen der größten Waldbrände der Geschichte ankämpften. Fast 100.000 Menschen wurden vom Feuer vertrieben. Ort des Geschehens: Das Zentrum der kanadischen Erdölindustrie – einer Branche, die den Klimawandel mitverantwortet. Eine spannende Reportage, zugleich ein schockierender Vorausblick auf eine Welt des Feuers. 67 Punkte
Quelle: Wowolt Polaris
3. (-) Emotionen "geschehen“, und das unabhängig von unserem Willen – diese Vorstellung geht bereits auf Platon zurück. Tatsächlich haben wir mehr Einfluss auf unsere Gefühle, als wir vermuten, behauptet die kanadische Psychologin Lisa Feldman Barrett. Sie seien Konstruktionen auf Grundlage unserer Erfahrungen. Über einen Paradigmenwechsel, der sich gerade in der Emotionsforschung vollzieht. 55 Punkte
Quelle: C.H. Beck
4. (-) Teil drei aus der Reihe großer Franzosen: Nach den Bestsellern zu Napoleon und Charles de Gaulle erscheint nun die Louis-XIV-Biografie des im vergangenen Jahr verstorbenen Kulturjournalisten Johannes Willms. Sie dreht sich um den Prunk Versailles, um höfische Machtkämpfe, die Hugenotten-Verfolgung – und um die Frage, wie der Sonnenkönig das französische Selbstverständnis von heute prägt. 45 Punkte
Quelle: Galiani
5. (-) Heute kennt man ihn als Schöpfer der Märchenfigur Peter Schlemihls. Als Naturforscher ist Adelbert von Chamisso fast vergessen. Mit dieser Biografie will der Wissenschaftsjournalist Matthias Glaubrecht daran etwas ändern. Drei Jahre reiste von Chamisso um die Welt, entdeckte unbekannte Pflanzenarten und spürte Naturgesetze auf, die selbst Darwin beeindruckten. Die Wiederentdeckung eines Genies. 45 Punkte
Quelle: C.H. Beck
6. (-) In den Sechzigerjahren endete in Deutschland eine Epoche: die bäuerliche Gesellschaft. Der Historiker Ewald Frie ist auf einem Hof im Münsterland aufgewachsen, mithilfe seiner zehn Geschwister rekonstruiert er die Zeit des Umbruchs. So rief der Geruch von Stall vor den anderen Schülern plötzlich Scham hervor. Eine Familienchronik, die zugleich das Porträt einer untergehenden Welt ist. 40 Punkte
Quelle: Zwerchfell/Reprodukt
7. (-) Der erste Comic auf der jährlichen Empfehlungsliste Barack Obamas überhaupt: Die Zeichnerin Kate Beaton erzählt in ihrer Graphic Novel von einem Fracking-Camp an der kanadischen Westküste. Während die Industrie seit Jahren den Boden vergiftet, erleiden die Bewohner des Camps körperliche und seelische Gewalt. Eine Allegorie über die Ausbeutung von Mensch und Natur, mit autobiografischen Bezügen. 38 Punkte
Quelle: dtv
8. (-) Mit "Die Macht der Geografie“ hatte der Journalist und Außenpolitik-Experte Tim Marshall 2015 einen Bestseller vorgelegt. In seinem neuen Buch beschäftigt er sich mit der nächsten Stufe der Geopolitik: der "Astropolitik“. Wie werden Machtstaaten wie die USA, China oder Russland zukünftig das All aufteilen? Und welche Folgen hat der Kampf um den Weltraum auf unser Leben auf Erden? 31 Punkte
Quelle: Klett-Cotta
9. (-) 1520 segelte Albrecht Dürer den weiten Weg in die Niederlande, um einen Wal zu sichten, der dort gestrandet war. Auch wenn das Tier vor der Ankunft ins Meer zurückgespült wurde, erzählt diese Episode viel über Dürers Faszination für Tier und Natur. In einem Essay nähert sich der britische Schriftsteller Philip Hoare dem Wesenskern von Dürers Werk. Ein assoziatives Feuerwerk. 30 Punkte
Quelle: Hanser
10. (-) Kaum jemand kennt Europa so gut, wie der Historiker Timothy Garton Ash: Er hat ganze Generationen von Politikern beraten, war bei den Streiks in der Danziger Werft vor Ort und an den Kriegsschauplätzen in Jugoslawien. Nun erzählt er die Geschichte Europas durch seine eigene Biografie – beginnend im Jahr 1945 bei seinem Vater, einem Besatzungssoldaten. 25 Punkte
Jedes Jury-Mitglied der Sachbuch-Bestenliste vergibt monatlich an vier Sachbücher je einmal 15, 10, 6 und 3 Punkte.
Die Jury der Sachbuch-Bestenliste: René Aguigah (Deutschlandfunk Kultur), Peter Arens (ZDF), Susanne Billig (Deutschlandfunk Kultur), Ralph Bollmann (F.A.S.), Stefan Brauburger (ZDF), Alexander Cammann (DIE ZEIT), Gregor Dotzauer (Der Tagesspiegel), Heike Faller (DIE ZEIT), Marlen Hobrack (DIE ZEIT), Daniel Fiedler (ZDF), Jenny Friedrich-Freksa (Kulturaustausch), Manuel J. Hartung (ZEIT-Stiftung), Thorsten Jantschek (Deutschlandfunk Kultur), Kim Kindermann (Deutschlandfunk Kultur), Hannah Lühmann (DIE WELT), Tania Martini (taz), Susanne Mayer (DIE ZEIT), Peter Neumann (DIE ZEIT), Catherine Newmark (Deutschlandfunk Kultur), Jutta Person (freie Literaturkritikerin), Bettina von Pfeil (ZDF), Jens-Christian Rabe (Süddeutsche Zeitung), Christian Rabhansl (Deutschlandfunk Kultur), Anne Reidt (ZDF), Anna Riek (ZDF), Stephan Schlak (Zeitschrift für Ideengeschichte), Anna-Lena Scholz (DIE ZEIT), Hilal Sezgin (freie Autorin), Catrin Stövesand (Deutschlandfunk), Elisabeth von Thadden (DIE ZEIT)
