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Frauensache?

Der Kampf um medizinische Gleichberechtigung

Der Begriff "Gender-Pain-Gap" drückt aus, dass weiblicher Schmerz systematisch abgetan wird. Mehr und mehr Frauen kämpfen für Gehör und eine bessere medizinische Versorgung .

Videolänge:
44 min
Datum:
22.11.2024
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 20.11.2025

Frauen machen sich Social Media und Kunst zunutze und gehen mit ihren persönlichen Erfahrungen an die Öffentlichkeit, um über den weiblichen Körper aufzuklären. Salwa Houmsi trifft die Autorin Eva Biringer, die in ihrem Buch “Unversehrt” über die Abwertung von weiblichem Schmerz und die Folgen für Frauen im medizinischen System schreibt: "Lasst uns den Schmerz nach außen kehren, anstatt ihn zu verstecken - vor anderen ebenso wie vor uns selbst. Lasst uns keine Angst haben, als unsympathisch, schwierig oder hysterisch wahrgenommen zu werden."

Den Zyklus als Stärke nutzen

Zwei Frauen im Gespräch in einer Ausstellung
Autorin Eva Biringer in Gespräch mit Salwa Houmsi
Quelle: Mia Hennig von Lange

Oft wird das Thema als "Trenddiagnose“ abgetan. Doch mehr und mehr Frauen schlagen eine Bresche für Tabuthemen wie Menopause, Schmerz und Belastung von Mutterschaft. Anne Lippold ist die erste Zykluscoachin Deutschlands. Sie hilft anderen Frauen, ihren Zyklus als Stärke zu nutzen statt ihn als Schwäche zu sehen. In ihrem Workshop zeigt sie Frauen praktische Methoden, ihre Menstruationsbeschwerden zu lindern.

Endometriose, ADHS und Postpartum-Depressionen sind Themen, die besonders Frauen betrifft. Oft finden sie erst im Erwachsenenalter Hilfe. Doch trotz wachsender Aufmerksamkeit sind die Wartelisten bei Ärzt*innen und Psycholog*innen lang. Die Influencerin und Autorin Julia Knörnschild ist die Social Media-Stimme für ADHS Betroffene und zeigt ihren 125.000 Followern auf Instagram, wie sie mit ihrem kreativen Chaos eine Community schafft: "Da gibt es ganz viele Frauen, die einfach wirklich komplett unterm Radar waren.“

"Ergreift das Wort!"

Zwei Frauen im Gespräch in einer Ausstellung
Jackie Thomae spricht über ihr neues Buch "Glück"
Quelle: Ulrich Bentele

Auch mehr und mehr Theaterstücke und Bücher thematisieren die Menopause und andere spezifische medizinische Probleme. Sie tun das mit rabiatem Humor - wie das Stück "Motherfuckinghood“ der Regisseurin Jorinde Dröse im Berliner Ensemble, das Geburt und Gewalt gegen Frauen unter der Geburt genau beobachtet. Oder wie Autorin Jackie Thomae in ihrem Roman "Glück“, der Fragen nach Mutterschaft und Selbstverwirklichung in den Lebensentwürfen moderner Frauen und die äußeren Erwartungen, die diese Entscheidung prägen, aufwirft.

Die Podcasterin Marlene Lufen spricht unerschrocken über ihre Erfahrungen mit der Menopause, aber auch über ihren Weg zu einer adäquaten medizinischen Versorgung: "Frauen müssen wissen, dass es die Möglichkeit gibt. Es muss auch zu einer Ausbildung, zum Studium einer Frauenärztin, eines Frauenarztes dazu gehören, genau zu wissen, was ist heutzutage möglich. Und da kann ich nur jeder Frau sagen:  Ergreift das Wort und nutzt die Chance, Dinge auszusprechen.“

Die nächste "aspekte" Sendung "Wen kümmert noch das Klima?" mit Jo Schück am 29.11.2024 ab 21 Uhr in der Mediathek.

Stab

  • Moderation - Salwa Houmsi
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