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Mythos Aufstieg

Vom Tellerwäscher zum Tellerwäscher?

Jeder kann reich werden, wenn er oder sie nur hart genug arbeitet. Wirklich? Katty Salié fragt nach - unter anderen bei einer Ex-Obdachlosen und einem Milliardär.

Vorab
Videolänge:
44 min
Datum:
10.01.2025
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 09.01.2026

Die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auseinander. Aber Gegenmaßnahmen wie höhere Steuern für die Reichen werden trotzdem nicht eingeführt. Denn schließlich haben die Reichen ihren Reichtum ja hart erarbeitet. Oder etwa nicht?

Die Botschaften eines Milliardärs

Katty Salié trifft Carsten Maschmeyer
Katty Salié trifft Carsten Maschmeyer

"Jeder Mensch kann reich werden, denn reich werden, beginnt im Kopf". Das ist die Kernbotschaft von Milliardär Carsten Maschmeyer, dessen Vermögen von Forbes auf 1,5 Milliarden Euro geschätzt wird. Und in seinem Fall stimmt es auch: Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen, als Sohn einer alleinerziehenden Mutter, hat sich Maschmeyer seinen fabelhaften Reichtum mit harter Disziplin aus eigener Kraft erschaffen.

Maschmeyer ist nicht der Einzige, der die Idee vertritt, dass man den Aufstieg durch das richtige Mindset schaffen kann. Eine ganze Industrie von Coaching-Seminaren, Motivations-Ratgebern und "Manifestations"-Workshops verdient daran, Menschen den Traum zu verkaufen, durch die richtige Einstellung zum Millionär zu werden. Das mag manchmal funktionieren, in den meisten Fällen aber bleiben die Menschen in ihrer sozialen Klasse, auch wenn sie hart an sich arbeiten.

Chancengleichheit - eine Lüge?

Katty Salié mit Ciani-Sophia Hoeder
Katty Salié mit Ciani-Sophia Hoeder

Denn die soziale Mobilität in Deutschland ist lange nicht so hoch ist, wie viele denken. "Vom Tellerwäscher zum Tellerwäscher. Die Lüge von der Chancengleichheit" heißt daher ein Buch von Ciani-Sophia Hoeder. Darin zerpflückt sie das neoliberale Leistungsnarrativ. Denn das ist ja die Kehrseite des Aufstiegsversprechens: Wer es nicht geschafft hat, ist dann wohl selber schuld. Frust ist vorprogrammiert.

Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Die Angst vor dem Abstieg ist real. Ein Grund, warum die Ungleichheit so hoch ist: Reiche zahlen sehr wenig Steuern. Laut "Netzwerk Steuergerechtigkeit" zahlt der durchschnittliche Multimillionär 24 Prozent Steuern und Abgaben. Beim Normalverdiener sind es 48 Prozent. Wie ist das zu rechtfertigen? Auch unter den Reichen häufen sich die Stimmen nach gerechterer Besteuerung. Katty Salié reist durch Deutschland, vom sozialen Brennpunkt Wiener Platz in Köln bis zur Luxusmeile Maximilianstraße in München, und erforscht, wie es um die soziale Mobilität in Deutschland bestellt ist. Und was getan werden kann, um unser Land gerechter zu machen.

Stab

  • Moderation - Katty Salié
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