Doch wenn eine Region die Erderwärmung spürt, dann ist es die Arktis. Immer neue Temperaturrekorde werden gemeldet. In den letzten 40 Jahren ist die Ausdehnung des sommerlichen Meereises um 50 Prozent zurückgegangen, was für die hiesige Fauna besondere Herausforderungen bedeutet. So ist der Eisbär gezwungen, andere Jagdgründe aufzutun und tagelang immer größere Strecken schwimmend zurückzulegen. Es wurden Distanzen von über 400 Kilometern gemessen. Beobachtungsdaten zeigen, dass sich das Problem weiter verschärft.
Eingeschlossen im Packeis
Für Eisbärenmütter mit ihren Jungen birgt der Sommer dabei besondere Herausforderungen. Vor allem auf der geschützten Wrangelinsel, wo im Sommer mehr Polarbären anlanden als an jedem anderen Ort der Welt. Hier tummeln sich hunderte ausgewachsene Männchen, die sich nicht scheuen, in ihrer Not auch die Jungtiere ihrer Artgenossen zu töten. In Zeiten des Überflusses an der Packeiskante gelang es dem Team hingegen auch ungewöhnliche Momente des spielerischen Miteinanders der ansonsten einsamen Vagabunden einzufangen.
Eisige Tierwelten
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Weniger unbeschwert ist es um eine Gruppe von Belugawalen bestellt, die fünf Monate lang im zufrierenden Packeis eingeschlossen ist. Sie überleben ausgehungert in einer winzigen Wassertasche. Mit der Frühjahrssonne kommt ihre Rettung. Auf ihrer Flucht kommt es zu einem ungewöhnlichen Treffen und einer seltenen Interaktion mit Narwalen.
Kommerzielle Robbenjagd
Auch für die Sattelrobben vor der Ostküste Grönlands bedeutet der Frühling der "Startschuss ins Leben", wenn sie das schwimmende Packeis zur Kinderstube für ihre Jungen machen. Der Nachwuchs hat nur wenige Wochen Zeit, um das Schwimmen zu lernen, bevor sie sich selbst überlassen werden. Doch aufgrund des Klimawandels geht nicht nur das Eis zurück, es kommt auch verstärkt zu Stürmen, welche die hilflosen Jungtiere ins Meer stürzen. Und immer noch werden sie zu zehntausenden Opfer von kommerzieller Robbenjagd. Viele sterben, ehe sie stark genug sind, sich selbst zu versorgen.
Der Sommer ist eine Zeit der Fülle im Arktischen Ozean. So ernährt die Planktonblüte beispielsweise Millionen winziger Gespenstkrebse oder auch die Grönlandwale. Im Zuge der Erwärmung und des schwindendenden Packeises werden sie Opfer von Schwertwalen, die jetzt in die Gebiete der Grönlandwale vordringen können. Auch Walrosse müssen neue Wege finden, um mit der sommerlichen Hitze umzugehen.
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Eisige Welten II - Planet im Wandel
Erstausstrahlung ZDF am 15. Januar 2023, 19:30 Uhr
Buch und Regie Rachel Scott
ZDF-Fassung Uta von Borries
Redaktion TV Katharina Kolvenbach
Redaktion Online Michael Büsselberg
Weitere Folgen Eisige Welten II
Planet im Wandel
Gipfel der Welt
Antarktis
Taiga und Tundra
Planet der Extreme