Die ZDF-Entsprechenserklärung zu den gesellschaftlichen Kriterien 14 bis 20 des Deutschen Nachhaltigkeitskodexes.
DNK-Kriterium 14
Das Unternehmen berichtet, wie es national und international anerkannte Standards zu Arbeitnehmerrechten einhält sowie die Beteiligung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen und am Nachhaltigkeitsmanagement des Unternehmens fördert, welche Ziele es sich hierbei setzt, welche Ergebnisse bisher erzielt wurden und wo es Risiken sieht.
Arbeitnehmerrechte
Einhaltung von Arbeitnehmerrechten und Beteiligung von Mitarbeitenden
Zielsetzung
Die Einhaltung der Arbeitnehmerrechte ist im ZDF umfänglich gewährleistet. Die Wahrung der Arbeitnehmerrechte ist für das ZDF als öffentlich-rechtliches Unternehmen eine Selbstverständlichkeit. Gemäß den Vorgaben des Landespersonalvertretungsgesetzes von Rheinland-Pfalz ist über den Personalrat der Zentrale aber auch über die Personalräte der Landesstudios und die Jugend- und Auszubildendenvertretung die Beteiligung und Mitbestimmung der Beschäftigten gewährleistet.
Ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, zählt zu den Strategiezielen des ZDF. Eine moderne Unternehmenskultur zu etablieren: eine Kultur der gegenseitigen Wertschätzung, der Offenheit, der Teamfähigkeit, aber auch der Veränderungsbereitschaft ist Teil der unternehmerischen Leitlinien. Dazu zählt eine modernen Gestaltung der Arbeitswelt mit einer umfänglichen internen Kommunikation und Partizipation der Mitarbeitenden, eine gute Zusammenarbeit mit dem Personalrat, Kreativität und Innovation zu fördern, neue Anreize für die Mitarbeitenden in allen Bereichen zu setzen.
Aufgrund der umfassenden Einhaltung national und international anerkannter Standards und gesetzlicher Vorgaben zu Arbeitnehmerrechten, nicht zuletzt vor dem Hintergrund seiner öffentlich-rechtlichen Verfasstheit und den damit verbundenen hohen Maßstäben, formuliert das ZDF hier bewusst keine quantitativen Ziele, sondern entwickelt die Umsetzung seines Anspruchs, ein attraktiver Arbeitgeber mit Blick auf Arbeitnehmerrechte zu sein, qualitativ weiter.
Strategien und konkrete Maßnahmen
Die Einbindung von Mitarbeitenden hat im ZDF einen hohen Stellenwert. Sie fördert die Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen und seinen Zielen.
Die Mitbestimmung spielt dabei eine wichtige Rolle. Das ZDF arbeitet eng und vertrauensvoll mit den Personalräten als Interessenvertretung der Arbeitnehmenden zusammen. Über die gesetzliche Mitbestimmung hinaus ist der Personalrat in wichtige Entscheidungen frühzeitig eingebunden. Die Vertretenden sind in zahlreichen Gremien und Ausschüssen (z. B. Fernseh- und Verwaltungsrat, Fort- und Weiterbildungsausschuss, Arbeitsschutzausschuss) vertreten, um dort die Belange der Mitarbeitenden einzubringen. Darüber hinaus finden regelmäßige Gespräche (Vierteljahresgespräche) zwischen den Personalräten und der Geschäftsleitung statt.
Über die gesetzlichen Regelungen hinaus wurden zahlreiche Tarifverträge (TV) und Dienstvereinbarungen (DV) abgeschlossen. So z. B. der Manteltarifvertrag, der TV Vergütungsordnung, der TV Moderne Arbeit, Tarifverträge zur betrieblichen Altersversorgung, DV Betriebliches Eingliederungsmanagement, DV Fort- und Weiterbildung, Dienstvereinbarung Mitarbeitergespräch mit Zielvereinbarung, DV Leitordnung, DV zum Schutz vor sexueller Belästigung, Diskriminierung und Mobbing am Arbeitsplatz sowie zum Umgang mit Konflikten am Arbeitsplatz. Diese und zahlreiche weitere Vereinbarungen sichern den Mitarbeitenden sehr gute Arbeitsbedingungen, die weit über das gesetzlich geforderte Maß hinausgehen. Mit den 2020 in Kraft getretenen Tarifverträgen der Modernen Arbeit, insbesondere den Regelungen zur mobilen Arbeit, Telearbeit und der Etablierung von Servicezeiten, wurde ein wichtiger Schritt hin zu flexiblen und zeitgemäßen Arbeitsformen gegangen. Die Regelungen haben sich in der Praxis bewährt. Die Erfahrungen und Erkenntnisse mit neuen, hybriden Formen der Arbeit und deren Auswirkungen auf die Unternehmenskultur werden auch unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten wie im Tarifvertrag vorgesehen im Rahmen einer Evaluierung betrachtet werden.
Darüber hinaus haben die Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich mit Verbesserungsvorschlägen einzubringen oder sich in Fachgruppen zu engagieren.
Vereinbarungen mit Verbänden der Filmschaffenden
Das ZDF befindet sich darüber hinaus in einem regen und kontinuierlichen Austausch mit zahlreichen Verbänden der Filmschaffenden, der eine unverzichtbare Basis für eine positive Gestaltung einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit darstellt. Darunter sind zum einen die Verbände von Urhebern wie die Autorenverbände VDD (Verband deutscher Drehbuchautoren) und VDB (Verband deutscher Bühnen- und Medienverlage) und der Bundesverband Regie (BVR). Mit diesen Verbänden bestehen "Gemeinsame Vergütungsregelungen", die durch die Festlegung von Vergütungsmodellen und -sätzen eine angemessene Bezahlung sicherstellen und in regelmäßigen Verhandlungsrunden evaluiert und angepasst werden. Derzeit befindet sich das ZDF u. a. mit dem VDD in Verhandlungen zur Vergütungsregelung. Zum anderen führt das ZDF auch Gespräche mit dem Bundesverband Schauspiel (BFFS), der Allianz unabhängiger Filmdienstleister (AUF), dem Verband der Filmverleiher (VDF) und anderen Institutionen, um Themen der Branche zu diskutieren. Durch diese Vernetzung mit verschiedenen Stakeholdern im Markt können Themen wie die Altersversorgung von Filmschaffenden ("Limburger Lösung"), Initiativen für Nachhaltigkeit im Produktionsprozess ("Green Production") oder Maßnahmen als Reaktion auf die "#MeToo"- Debatte erarbeitet werden.
Die "Rahmenbedingungen einer fairen Zusammenarbeit", die für Auftragsproduktionen des ZDF gelten, wurden zum 01.06.2022 neu gefasst.
Wesentliche Neuerungen sind neben verbesserten Kalkulations- und Zahlungsbedingungen die Aufnahme von Maßnahmen zum umwelt- und ressourcenschonenden Produzieren und zur Ausbildungs- und Nachwuchsförderung. Durch die Einrichtung eines ZDF-Ausbildungsfonds in Höhe von 500.000 € pro Jahr wird eine Beteiligung an produktionsbezogenen Kosten, die durch den Einsatz von Fachkräften in Ausbildung entstehen, von bis zu 2.000 € pro Vertrag ermöglicht. Eine neue kalkulationsfähige Funktion ist die des "Green Consultants", der die Produktionsunternehmen hinsichtlich der nachhaltigen Produktionsweise berät, die Umsetzung begleitet und die notwendige Dokumentation inklusive der CO2-Bilanzierung vornimmt.
Beteiligung der Mitarbeitenden am Nachhaltigkeitsmanagement
Bereits 2010 hat das ZDF ein direktionsübergreifendes Nachhaltigkeitsteam eingesetzt. Die Mitglieder sind Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und Botschafterinnen und Botschafter für das Thema Nachhaltigkeit in ihren Redaktionen und Bereichen. Gemeinsam mit der Nachhaltigkeitskoordinatorin werden Projekte und Direktiven erarbeitet und mit den betreffenden Bereichen im Unternehmen abgestimmt und der Geschäftsleitung vorgelegt. Zudem kommuniziert die Nachhaltigkeitskoordination auf den unternehmensinternen Portalen und greift Mitarbeiterinitiativen regelmäßig auf.
Mitarbeiterinitiativen wie die alljährliche Beteiligung an der bundesweiten Initiative Stadtradeln, bei der auf dem Weg zur Arbeit auf das Auto verzichtet wird, um das Klima zu schützen und die eigene Gesundheit zu fördern, werden vom Unternehmen unterstützt. Zudem hat sich eine Initiative Nachhaltigkeit im ZDF (INIZ) gebildet. Eine Gruppe von Mitarbeitenden, die sich zum Ziel gesetzt haben, als "Graswurzelbewegung" aus der Mitte der Belegschaft mehr Nachhaltigkeit im ZDF umzusetzen, Akzente und Impulse zu setzen und die Nachhaltigkeitskoordination konstruktiv zu unterstützen.
Internationale Tätigkeit
Die in den ZDF-Auslandsstudios tätigen Ortskräfte werden unter Einbindung von Rechtsanwälten und Steuerberatern vor Ort nach dem jeweiligen nationalen Arbeits- und Sozialrecht und im europäischen Ausland auch unter Berücksichtigung der einschlägigen EU-Richtlinien beschäftigt. Die vom ZDF entsandten deutschen Mitarbeitenden werden nach deutschen Standards beschäftigt.
Risiken
Aus der Geschäftstätigkeit des ZDF ergeben sich keinerlei Risiken oder negative Auswirkungen auf Arbeitnehmerrechte.
Für den Bereich Arbeitnehmerrechte gilt es selbstverständlich als Zielsetzung des ZDF, weiterhin alle national und international anerkannten Standards einzuhalten und die schon bislang in vielerlei Hinsicht darüber hinaus gehenden Tarif- und Dienstvereinbarungen möglichst konsensual mit den Mitarbeitenden und den entsprechenden Vertretungen an sich wandelnde Umfelder und Herausforderungen anzupassen.
Das ZDF ist abgesehen von seiner durch die internationale Berichterstattung erforderlichen Aktivität außerhalb Deutschlands (Studios und Korrespondentinnen und Korrespondenten) ein vornehmlich national tätiges Unternehmen und sieht sich in Hinsicht auf das Thema "Arbeitnehmerrechte" keinen spezifischen Risiken ausgesetzt.
DNK-Kriterium 15
Das Unternehmen legt offen, wie es national und international Prozesse implementiert und welche Ziele es hat, um Chancengerechtigkeit und Vielfalt (Diversity), Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Mitbestimmung, Integration von Migranten und Menschen mit Behinderung, angemessene Bezahlung sowie Vereinbarung von Familie und Beruf zu fördern, und wie es diese umsetzt.
Chancengerechtigkeit
Chancengerechtigkeit und Vielfalt im Unternehmen
Ein ZDF für alle
"Ein ZDF für alle" bedeutet Vielfalt nach innen und außen. Als nationaler Sender hat das ZDF einen Integrationsauftrag. Dieser beinhaltet, zu einer Kultur des Verstehens innerhalb einer pluralistischen Gesellschaft beizutragen.
Das ZDF verfolgt deshalb das Ziel, einen wertschätzenden, bewussten und respektvollen Umgang mit Individualität und Verschiedenheit zu finden, die reale Vielfalt in der Gesellschaft sichtbar zu machen und dabei den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern.
Das ZDF war 2007 einer der ersten Unterzeichner der Charta für Vielfalt, einer Arbeitgeberinitiative zur Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen. In einer eigenen Unternehmens-Charta für Vielfalt, Inklusion und Chancengleichheit hat das ZDF 2019 die Grundsätze der Charta für Vielfalt für das Unternehmen konkretisiert. In ihr ist das Leitbild für das ZDF formuliert: "Die Lebenswirklichkeit unserer Gesellschaft ist vielfältig und soll sich in der Mitarbeiterschaft des ZDF und seinen Programmen widerspiegeln. Es ist daher unser Ziel, alle unterschiedlichen Talente zusammenzubringen, zu nutzen und daraus ein vielfältiges und vorurteilsfreies Miteinander im Unternehmen zu entwickeln. Um die Lebenswirklichkeit und das Lebensgefühl aller gesellschaftlichen Gruppen im Programm abzubilden, müssen Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Perspektiven Teil des ZDF sein." Ansatzpunkte für Diversity liegen für das ZDF sowohl im Unternehmen als auch im Programm.
Aus der hier folgenden umfangreichen Darstellung zahlreicher Initiativen, Strategien und Maßnahmen wird die qualitative Zieldimension ersichtlich. Für das Nachvollziehen quantitativer Kennziffern sei auf den Gleichstellungsbericht verwiesen. Der nächste aktuelle Bericht mit den Zahlen für 2023 wird im Herbst 2024 veröffentlicht (Gleichstellung im ZDF).
Etablierung eines Diversity Managers
Wie nachhaltig das Unternehmen das Thema verfolgt, manifestiert sich in der Etablierung eines Diversity Managers, der im Juni 2024 seine Arbeit aufgenommen hat. Mit der neuen Funktion, die auf Initiative des Intendanten eingeführt wurde, soll das Thema "Vielfalt" im ZDF eine größere Bedeutung bekommen. Die Lebenswirklichkeit unserer Gesellschaft ist vielfältig. "Ein ZDF für alle" bedeutet, dass diese Vielfalt auch im Unternehmen und in den Programmen des ZDF sichtbar wird. Mit der mit einem erfahrenen Experten besetzen Funktion sollen die Themen Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion im ZDF weiter vorangebracht werden.
Vielfalt der Persönlichkeit
Die Diversity-Landkarte (Bild "Persönlichkeitsrad" siehe Vielfaltsdimensionen - Für Diversity in der Arbeitswelt (charta-der-vielfalt.de) im ZDF trägt der Vielfalt der menschlichen Persönlichkeit Rechnung. Die sieben Kerndimensionen der Persönlichkeit sind Alter, ethnische Herkunft/Nationalität, Geschlecht/geschlechtliche Identität, körperliche/geistige Fähigkeiten, Religion/Weltanschauung, sexuelle Orientierung und soziale Herkunft. Sie sind unmittelbar mit der Persönlichkeit verknüpft und zum größten Teil unveränderbar. Auf der zweiten Ebene finden sich Merkmale wie geographische Lage, Einkommen, Gewohnheiten, Freizeitverhalten. Auf der dritten organisationalen Ebene sind weitere berufsbezogene Dimensionen aufgeführt, die sich im Laufe des Lebens mehrfach verändern können, wie z. B. Arbeitsort, Funktion, Arbeitsinhalte.
Die Persönlichkeit speist sich aus vielen Facetten und kann nicht singulär auf einzelne Dimensionen wie etwa die Frage nach der geschlechtlichen Identität oder dem kulturellen Hintergrund reduziert werden. Jede*r findet sich in diesen Dimensionen wieder und gehört in einer oder mehreren Dimensionen möglicherweise einer Minderheit an. Die Diversity Landkarte dient auch zur Identifikation intersektionaler Diskriminierung oder Unterrepräsentation in einzelnen Dimensionen und kann zu notwendigen weiteren Anstrengungen genutzt werden. Die beschriebenen Merkmale sind weder stets sichtbar noch quantifizierbar. Diese sensiblen Daten unterliegen Datenschutzvorschriften und es bestehen strenge rechtliche Hürden bezüglich ihrer Erfassung.
Vielfalt als Querschnittsaufgabe
Das ZDF versteht die Förderung und Implementierung von Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion als kulturelle Arbeit und nicht endenden Prozess. Unternehmenskultur, Führungskultur, Personalgewinnung und -entwicklung spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Organisationsstruktur und strukturelle Ansätze zur Förderung von Diversität in der redaktionellen Arbeit. Dazu kommt die Zusammenarbeit mit Produktionsfirmen, Programm und Kommunikation. In den letzten Jahren wurden vielfältige strategische Ansatzpunkte identifiziert und konkrete Maßnahmen eingeleitet, um Vielfalt im Unternehmen zu fördern. Diese Vielfalt ist in der Selbstverpflichtungserklärung verankert. Während anfänglich meist die Förderung einzelner Gruppen im Fokus stand, wird dies nun verstärkt durch die Implementierung übergreifender Diversity-Maßnahmen und eines Diversity Managements.
Vielfalt beim Personal
Ein vielfältiges Miteinander und ein respektvoller Umgang gehören zum Selbstverständnis des ZDF und tragen zu seiner Zukunftsfähigkeit bei. Das ZDF setzt auf eine diskriminierungsfreie Teilhabe aller gesellschaftlichen Gruppen, ebenso wie auf die Erfahrungen und Talente von Menschen unterschiedlichster Herkunft, Weltanschauung und Identität. Für die Mitarbeitenden bedeutet dies, dass bei der Personalarbeit neben fachlicher Qualifikation auch Diversity-Faktoren berücksichtigt werden, etwa bei Neueinstellungen. Die kulturelle Vielfalt der Gesellschaft soll sich in der Belegschaft widerspiegeln.
Das ZDF erfüllt seit vielen Jahren die gesetzliche Quote (5 Prozent) zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen. Zuletzt betrug deren Anteil 5,4 Prozent.
Parität von Frauen und Männern in der Belegschaft ist im ZDF unternehmensweit bereits seit vielen Jahren erreicht. Die in den Technik- und IT-Bereichen existierende Unterrepräsentanz von Frauen stellt allerdings nach wie vor eine Herausforderung dar. Parität ist auch das Ziel bei der Besetzung von Führungsfunktionen auf allen Ebenen. Von 2019 bis 2022 stieg ihr Anteil von 40,4 auf 43,5 Prozent, die Geschäftsleitung ist paritätisch besetzt. Um den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen, hat die Produktionsdirektion das Programm "female leadership" aufgelegt, um Frauen die Entscheidung für eine aktive Führungsrolle zu ermöglichen und zu fördern. Vernetzung und Mentoring sind wichtige Effekte des Programms. Weiterhin arbeitet das ZDF an Modellen geteilter Führung, um auch den kulturellen Wandel hin zu mehr Vielfalt zu fördern.
Maßnahmen
Das ZDF richtet seine Personalarbeit u.a. mit folgenden Maßnahmen auf Vielfalt aus:
- Das Online-Bewerbungsportal ist so gestaltet, dass es Menschen aller Identitäten zu einer Bewerbung einlädt. Das ZDF bekennt sich ausdrücklich zur Vielfalt.
- Das Personalmarketing verfolgt das Ziel, alle Gruppen der Gesellschaft zu erreichen.
- Zudem unterstützt ein direktionsübergreifender Onboardingprozess dabei, neue Mitarbeitende wertschätzend willkommen zu heißen und strukturiert in das Unternehmen zu integrieren.
- Praktika sollen nicht nur von privaten finanziellen Rahmenbedingungen abhängig sein; Praktikumsvergütungen sind deshalb ein Beitrag zur sozialen Vielfalt.
- Der neue Tarifvertrag zur Modernen Arbeit (2020) im ZDF regelt in verschiedenen Artikeln Mobile Arbeit und Telearbeit, Teilzeit, Rufbereitschaft und Servicezeiten. Als eine wesentliche Errungenschaft räumt er mehr Freiraum in Bezug auf den Ort der Arbeitsleistung und die Lage der Arbeitszeit ein und unterstützt damit eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Darüber hinaus wurden die Regelungen zu Teilzeit gestärkt. Auch "Führen in Teilzeit" ist nach den tariflichen Regelungen ausdrücklich möglich.
- Diskriminierung am Arbeitsplatz, Mobbing und sexuelle Belästigung finden im ZDF keinen Platz. Mit der Dienstvereinbarung zum Schutz vor sexueller Belästigung, Diskriminierung und Mobbing am Arbeitsplatz sowie zum Umgang mit Konflikten am Arbeitsplatz (2021) werden die Bestimmungen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes ergänzt und konkretisiert. Betroffene werden über ihre Rechte und Beschwerdemöglichkeiten informiert und sollen zu einer Beschwerde ermutigt werden.
Darüber hinaus werden Beschwerdeverfahren geregelt und Anlaufstellen benannt. Außerdem sind Maßnahmen zur Vorbeugung, Feststellung und Lösung von Konflikten am Arbeitsplatz Gegenstand dieser Dienstvereinbarung.
- Es gibt vielfältige Angebote zur Vereinbarkeit von Familie bzw. Privatleben und Beruf, wie z. B. Eltern-Kind-Zimmer, Belegungsrecht für Kita, Ferienbetreuung, ZDF Move, Organisation von Gesundheitstagen für die Mitarbeitenden u.a.m.
- Zusätzlich unterstützt das ZDF seine Mitarbeitenden durch bezahlte Freistellung in akuten Pflegesituationen.
- Genderneutrale Sanitär-Räume nehmen Rücksicht auf die geschlechtliche Vielfalt.
- Das ZDF achtet auf ergonomische und barrierefreie Arbeitsplätze. Bei Baumaßnahmen wird dem Gesichtspunkt der Barrierefreiheit besondere Beachtung geschenkt.
Diese Maßnahmen werden beständig weiterentwickelt. Das ZDF möchte dadurch noch bessere Bedingungen für die Entfaltung von Talenten und Leistungen, eine weitere Steigerung der Kreativität und Innovationsfähigkeit, eine bessere Zusammenarbeit und nicht zuletzt eine Stärkung des Unternehmens insgesamt schaffen. Ziel ist es hierbei das Verhältnis von älteren und jüngeren Kolleginnen und Kollegen über das ganze ZDF gesehen ausgewogener zu gestalten. Auch gilt es Repräsentanz von Frauen in technischen und IT-Berufen zu stärken.
Praktikum mit Stipendium
Vielfältige Nachwuchs-Förderung setzt frühzeitig an. Im Vordergrund stehen dabei zwei Aspekte, um die Vielfalt im Unternehmen zu steigern: Durch das Angebot eines finanziell geförderten Praktikums sollen Menschen mit bildungsfernem oder finanzschwachem Hintergrund für die technischen oder administrativen Bereiche gewonnen werden. Dafür werden die Praktika auf der Plattform des "Netzwerk Chancen" ausgeschrieben.
Zum anderen wurden gemeinsam mit den "Neuen Deutschen Medienmacher*innen" Praktikumsplätze mit einem Stipendium ausgeschrieben, um junge Journalistinnen und Journalisten mit Einwanderungsgeschichte für die programmbildenden Bereiche zu gewinnen.
Gleichstellung und Diversity
Chancengerechtigkeit von Frauen und Männern ist auf der Grundlage einer Dienstvereinbarung seit 1995 mit der Funktion einer Gleichstellungsbeauftragten institutionalisiert. Die Gleichstellungsbeauftragte wird jeweils für drei Jahre vom Intendanten im Einvernehmen mit den Personalräten berufen. Sie unterstützt das Unternehmen bei der Realisierung der Gleichstellungsziele, ist Ansprechpartnerin für Frauen (und Männer) in Sachen Gleichstellung, unterstützt Fachbereiche nicht nur bei Unterrepräsentanz von Frauen, sie entwickelt Initiativen und ist beteiligt an Konzepten, wie z. B. zur internen Personalentwicklung. Einmal jährlich berichtet sie der Geschäftsleitung, Personalräten und den Gremien des ZDF über die aktuelle Entwicklung. Seit 2023 steht der Bericht öffentlich zur Verfügung: Gleichstellung im ZDF.
Alle Menschen sollen sich im täglichen Miteinander und darüber hinaus im Programm ohne Geschlechterhierarchien und Stereotype angesprochen fühlen. Dazu gibt es seit 2020 einen Leitfaden für gendersensiblen Sprachgebrauch. Er soll für den Umgang mit Sprache sensibilisieren und Orientierung geben und denen Hilfestellung bieten, denen eine inklusive Sprache wichtig ist. Inklusive Sprache ist freiwillig, denn Sprache lässt sich nicht verordnen. Richtig ist aber auch, dass Sprache Bewusstsein schafft. Wer nicht genannt wird, ist nicht gemeint und wer nicht angesprochen wird, wird auch nicht erreicht.
Seit 2021 beteiligt sich das ZDF an der Initiative "Klischeefrei" und setzt sich aktiv dafür ein, dass die Berufs- und Studienwahl frei von Geschlechterklischees ist. Die von der Initiative beschriebenen Grundsätze finden in der Personalakquise auf allen Ebenen, ganz besonders auch bei der Gewinnung von Auszubildenden, ihren Niederschlag. U.a. mit der Teilnahme am jährlichen Girls’ Day setzt das ZDF dafür ein Zeichen.
Bündnis "Gemeinsam gegen Sexismus!"
Das ZDF ist bereits seit 2021 Mitglied des bundesweiten Netzwerkes "Gemeinsam gegen Sexismus", aus dem 2023 eine Bündnisgründung erfolgte. Anti-Sexismus-Trainings sind Teil aller Ausbildungsberufe, Volontariate und der Führungskräfteprogramme. Weitere Maßnahmen zu Kommunikation und Unternehmenskultur werden entwickelt.
Unterstützung bei Beschwerden wegen Diskriminierung oder Belästigung
Das ZDF verfolgt in Fällen des Vorwurfs sexueller Belästigung eine Null-Toleranz-Politik. Es gibt verschiedene Anlaufstellen, an die sich Mitarbeitende des ZDF, aber auch Beschäftigte von Tochter- und Enkelfirmen sowie Mitarbeitende (u.a. Autorinnen und Autoren, Regisseurinnen und Regisseure, Schauspielerinnen und Schauspieler, Produktionsbeschäftigte) von Produktionsfirmen, die im Auftrag des ZDF an Programmen arbeiten, in Fällen von Diskriminierung oder einer Belästigung wenden können.
Persönliches Fehlverhalten wird durch das ZDF, die Tochter- und Beteiligungsunternehmen oder die vom ZDF beauftragten Unternehmen arbeitsrechtlich geahndet. Neben den benannten Vertrauenspersonen können sich Betroffene an ihre Vorgesetzten, die Personalräte, die Personalabteilung wenden. Beschäftigte von ZDF Studios sowie der Tochter- und Beteiligungsunternehmen können sich an die Betriebsräte oder die Personalabteilung von ZDF Studios sowie an die vom ZDF benannten Vertrauenspersonen wenden. Die ZDF-Werbefernsehen GmbH hat auf der Grundlage der ZDF-Dienstvereinbarung eine eigene Richtlinie erlassen (01.01.2022).
Des Weiteren ist das ZDF Gründungsmitglied der Themis-Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt e. V. und hat sein Engagement seither finanziell verstetigt.
Netzwerke
Im ZDF gibt es mehrere aktive Netzwerke. Das Ziel ist ein gegenseitiger Austausch und die Unterstützung von Netzwerkmitgliedern mit ähnlichen Hintergründen, Zielen und Problemen. Neben dem Kreis von Frauen in Führungsfunktionen, den Büromanager*innen und dem LGBTQA+-Netzwerk "ZDF queer" hat sich das Netzwerk "Frauen im ZDF" etabliert. Netzwerke für Frauen in der Produktionsdirektion befinden sich im Ausbau.
Vielfalt im Programm
Für das ZDF bedeutet Diversity bewussten Umgang mit der Vielfalt der Gesellschaft. Ziel ist ein wertschätzender und respektvoller Umgang mit Verschiedenheit und Individualität. Die vielfältigen Merkmale, Erfahrungen und Leistungen von Menschen werden als Potenziale begriffen. Es gilt, Diskriminierungen abzubauen und Chancengerechtigkeit zu fördern. Ein wichtiger Bestandteil dieser Zielsetzung im Hinblick auf die Programmgestaltung ist ein Dreiklang aus Sichtbarkeit, Bewusstsein und Wertschätzung. Die Sichtbarkeit der realen gesellschaftlichen Vielfalt im Programm führt zum Abbau von Berührungsängsten, Erkenntnis von Gemeinsamkeiten und gegenseitigem Respekt. Der bewusste Umgang mit der Vielfalt im Programm fördert Verständnis und bildet die Grundlage für einen offenen Diskurs. Das Ziel der Wertschätzung von Unterschieden und Individualität bedeutet ein Erkennen der Potenziale von Diversität im Programm als auch im Unternehmen und führt so zu gesteigerter Teilhabe.
Gendergerechtigkeit vor und hinter der Kamera
Eine ausgewogene Berücksichtigung aller Geschlechter vor und hinter der Kamera sowie eine zeitgemäß gendergerechte Darstellung im Programm ist ein wichtiges Anliegen des ZDF.
Das ZDF fördert die Gleichstellung von Frauen in der TV-Produktion aktiv. Dies betrifft in kreativen Schlüsselpositionen vor allem den Bereich Regie. Hierzu wurde ein Acht-Punkte-Plan vereinbart, in dem u. a. ein frauenspezifisches Förderprogramm, Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie ein Gender-Monitoring etabliert wurden. Außerdem führen die programmbildenden Direktionen Zielvereinbarungsgespräche mit allen Redaktionen und Abteilungen. Es gilt hier etwa genrespezifische Vielfaltszielsetzungen zu erreichen, wie die Förderung in kreativen Schlüsselpositionen vor und hinter der Kamera. Die Zielerreichung wird regelmäßig überprüft.
Gender Monitoring
Die Programmdirektion führt seit 2017 ein Monitoring zur Beteiligung von Frauen an fiktionalen Produktionen durch, ausschließlich sendeplatzbezogen mit Ausnahme der Redaktion des Kleinen Fernsehspiels, ZDFneo, der Hauptredaktion sowie der internationalen Fiktion. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Regie und Drehbuch.
Der Frauen-Regieanteil im ZDF-Hauptprogramm liegt 2022 bei 34 Prozent. Nach inzwischen fünf Jahren der Betrachtung sind Veränderungen erkennbar: So stieg beispielsweise der Anteil von Frauen in der Regie am Sonntagabend um 20.15 Uhr von 36 Prozent 2018 auf 45 Prozent 2022. Bei niedrigen Fallzahlen können sich indes starke Schwankungen ergeben. Geschlechtliche Vielfalt zeigte sich in der sichtbaren Beteiligung non-binärer Personen an ZDFneo-Produktionen.
Expertinnen im On
Nach den Ergebnissen der ersten MaLisa-Studien zur Sichtbarkeit von Frauen in den Medien wurde mit einer zielgerichteten und nachhaltigen Umsteuerung bei der Auswahl der Expertinnen und Experten im redaktionellen Alltag der Chefredaktion begonnen. Frauen wurden bewusst als Protagonistinnen in Beiträgen oder Expertinnen bei Schaltgesprächen und ähnlichem angefragt. Hilfreich ist dabei die Expert*innendatenbank sowie das Angebot der "Expertin der Woche" des AID (Bereich Archiv, Information, Dokumentation). Wöchentlich werden durchschnittlich zwei neue Expertinnen auf der Startseite der Recherchedatenbank Sphinx vorgestellt, getrieben durch aktuelle Themen und Diskurse. Der Expertinnenanteil der Datenbank beläuft sich inzwischen auf 41 Prozent und konnte seit 2020 um 13 Prozent gesteigert werden. Ausgewählte Formate der Aktualität werden darüber hinaus regelmäßig ausgewertet.
Diversity im Programm – Media Catch
Um Diversität im Programm sichtbar und besprechbar zu machen, entwickelt die ZDF Medienforschung zusammen mit dem dänischen Unternehmen Media Catch eine quantitative (Vollzeit-) Analyse zur Ermittlung der audiovisuellen Diversität des linearen ZDF-Programms. Mit Hilfe KI-basierter Methoden wird aktuell sekündlich der prozentuale Anteil von Männern und Frauen detektiert. Zudem wird differenziert zwischen Bildschirm- und Redezeit. Ein Prototyp der Analyse liefert erste Ergebnisse für das Jahr 2023. Diese werden nun analysiert sowie Strategien und Maßnahmen für die einzelnen Bereiche und Redaktionen entwickelt.
Barrierefreie Programmangebote
Für das ZDF gehören die Zugänglichkeit und damit auch die barrierefreien Angebote zum Selbstverständnis. Daher wird das Programm aus Information, Sport, Kultur, Wissenschaft und Unterhaltung so aufbereitet, dass möglichst alle Menschen die Inhalte nutzen können. Die zentrale Plattform ist dabei, neben dem ZDF-Hauptprogramm, die ZDFmediathek. Individuelle technische Einstellungen, wie etwa Personalisierung oder intuitive Menüführung, tragen wesentlich dazu bei, die Nutzerfreundlichkeit des ZDF-Angebots zu erhöhen. Es umfasst derzeit Untertitelung (UT), Audiodeskription (AD), Deutsche Gebärdensprache (DGS) und Einfache Sprache (ES), wobei letztere noch einen Projektstatus hat.
Untertitel sind im ZDF-Hauptprogramm mit einer Abdeckung von 92,7 Prozent im Jahr 2023 (92,5 Prozent im Jahr 2022) zum Standard geworden, der konsequent weiter ausgebaut wird. Audiodeskription wird überwiegend bei fiktionalen Formaten angeboten, daher ist der AD-Anteil in der Primetime (zwischen 18.00 Uhr und 22.00 Uhr) priorisiert und erreichte Ende 2023 97,3 Prozent. Insgesamt lag die AD-Abdeckung im vergangenen Jahr bei 25,3 Prozent (2022: 24,5 Prozent). Gebärdensprache kommt besonders bei Nachrichten- und Wissensformaten zum Einsatz, neuerdings auch bei der populären "Heute Show". Der Anteil an DGS lag im vergangenen Jahr bei neun Prozent.
Mit Audiodeskription werden vor allem Spielfilme und Serien sowie Live- Shows und Sport-Events ausgestattet. Durch die aufwändige AD-Produktion bei Fiction-Formaten entsteht quasi eine eigene Kunstform, der Hörfilm. In den vergangenen Jahren wurde das ZDF dafür regelmäßig mit dem Deutschen Hörfilmpreis ausgezeichnet. Bei Live-Shows (z. B. "Die Giovanni Zarrella Show" und "ZDF-Fernsehgarten") sowie Sport-Events (z. B. Fußball-WM und Vierschanzentournee) besteht die Herausforderung darin, Audiodeskription in Echtzeit anzubieten. Gebärdensprache kommt vor allem bei den heute-Nachrichten, bei "ZDFspezial"-Sendungen und weiteren Live-Sendungen wie "frontal", "maybrit illner" und "Berlin direkt" sowie bei den Doku-Formaten "37 Grad" und "Terra X" zum Einsatz. Die Kindernachrichten "logo!" haben neben Untertiteln ebenfalls Gebärdensprache im Angebot. Besondere Produktionen bekommen sämtliche barrierefreien Attribute (UT, AD und DGS). Zu diesen Highlights gehören die zur Weihnachtszeit veröffentlichten Märchenperlen, zuletzt "Rapunzel und die Rückkehr der Falken". Hier wird die Gebärdensprache schauspielerisch umgesetzt – mit sogenannter Referenzbekleidung. Um gehörlose Kinder besonders zu unterstützen, werden mittlerweile auch alle neuen Folgen des Kinderformats "Löwenzahn" mit Untertiteln und Gebärdensprache angeboten sowie ausgewählte Folgen von "Pur+". Von der Gehörlosen-Community, die 2023 den "Della Award" verliehen hat, wurde das ZDF als "bester barrierefreier Streaming-Anbieter" ausgezeichnet. Für ein Angebot in leicht verständlicher Sprache gab es einen erfolgreichen Test, das Thema befindet sich derzeit noch in der Projektphase. Geplant ist ein Angebot, das künftig regelmäßig umgesetzt werden soll.
Um der dynamischen Entwicklung der non-linearen Inhalte Rechnung zu tragen, bemüht sich das ZDF um den Einsatz neuer Technologien, z. B. KI-gestützte Untertitelung, synthetische Sprachausgabe bei der Audiodeskription und mehr Automation im redaktionellen Alltag. Hier sind verschiedene Projekte in der Erprobung. Im regelmäßigen Austausch mit Expertinnen und Experten und Interessensvertretenden der verschiedenen Zielgruppen sowie mit den Arbeitsgruppen der anderen deutschsprachigen Sendeanstalten arbeitet das ZDF weiter daran, dass seine barrierefreien Angebote zeitgemäß und zielgruppenorientiert bleiben.
DNK-Kriterium 16
Das Unternehmen berichtet, wie es national und international anerkannte Standards zu Arbeitnehmerrechten einhält sowie die Beteiligung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen und am Nachhaltigkeitsmanagement des Unternehmens fördert, welche Ziele es sich hierbei setzt, welche Ergebnisse bisher erzielt wurden und wo es Risiken sieht.
Qualifizierung
Arbeitnehmerrechte und Beteiligung der Mitarbeitenden
Das ZDF hält alle national und international anerkannten Standards zu Arbeitnehmerrechten vollumfänglich ein. Die im Folgenden skizzierten Ziele, Strategien und Maßnahmen zur Beteiligung von Mitarbeitenden des ZDF sind qualitativ formuliert und beziehen die Dimensionen des Nachhaltigkeitsmanagements integrativ in den hier als relevant erachteten Bereichen von Beschäftigung, Führung und Management mit ein.
Förderung der Beschäftigungsfähigkeit aller Mitarbeitenden und Umgang mit Herausforderungen des demografischen Wandels
Eine besondere Herausforderung liegt im demografischen Wandel und dem bevorstehenden Generationenwechsel im ZDF. Das ZDF beschäftigt sich derzeit intensiv mit dem Thema Nachfolgeplanung. In diesem Zusammenhang wurde das auf Basis einer Altersstrukturanalyse im Bereich der Abgänge bei den Führungskräften und auf Grundlage von spezifischen Anforderungsanalysen entwickelte Führungskräftenachwuchsprogramm fortgeführt.
Zeitgemäße Führungskultur
Darüber hinaus ist ein aktuell wichtiges Thema im ZDF, eine zeitgemäße und zukunftsorientierte Führungskultur zu verankern. Im Rahmen dieses Prozesses spielen sog. Führungskulturbotschafterinnen und Führungskulturbotschafter eine Schlüsselrolle. Als Ansprechpartner und Moderatoren beziehen sie alle Führungskräfte in den Veränderungsprozess ein und unterstützen durch das Einbringen zentraler Themen den Strategieprozess "Ein ZDF für alle". Um gegebenenfalls extern gezielt gut qualifiziertes Personal rekrutieren zu können liegt der Fokus zudem auf einem adäquaten Personal- und Ausbildungsmarketingkonzept. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Sicherung relevanten Wissens.
Ausbildung
Im Jahr 2023 hat das ZDF 708 Ausbildungsplätze in den verschiedensten Formen von Auszubildenden, Praktikantinnen und Praktikanten bis hin zu Volontärinnen und Volontären betreut, um damit den kompetenten Nachwuchs zu sichern. Seit 2021 werden alle Praktika im In- und Ausland, unabhängig davon, ob es sich um Pflicht- oder freiwillige Praktika handelt und unabhängig von einer Mindestdauer, vergütet. Darüber hinaus wird durch eine gezielte Ausschreibung einzelner Praktika eine bessere Passung für die Anforderungen der Fachbereiche gewährleistet.
Personalentwicklung
Die Personalentwicklung des ZDF unterstützt die erforderliche Entwicklung aller Mitarbeitenden im Laufe des Berufslebens mit der Absicht einer Optimierung der Aufgabenerfüllung. Ziel ist die Etablierung eines an den Unternehmenszielen und -leitlinien ausgerichteten Personalentwicklungssystems für Mitarbeitende, (Nachwuchs-) Führungskräfte, junge Talente und fachliche Expertinnen und Experten. Zur Anwendung kommen bedarfsgerechte Konzepte und Instrumente (z. B. Neuauflage des Mitarbeitergesprächs, Kompetenz- und Potenzialanalysen) und Strategien, die eine systematisierte Fort- und Weiterbildung sicherstellen. Das Spektrum der Personalentwicklung reicht von fachspezifischen Trainings über fachübergreifende Angebote bis zu Maßnahmen wie z. B. Formatentwicklung, Changeprozessbegleitungen und Seminaren zur Unterstützung der Organisationsentwicklung.
Fort- und Weiterbildung
Das ZDF beschäftigt sich außerdem mit den Auswirkungen der Digitalisierung und den damit verbunden neuen Anforderungen und Möglichkeiten Lernoptionen orts- und zeitunabhängig auch am Arbeitsplatz zu ermöglichen. Neben den betrieblich angebotenen Aktivitäten unterstützt die gemeinsam von ARD und ZDF getragene ARD-ZDF-Medienakademie GmbH einen wesentlichen Teil der Qualifizierungsstrukturen. Die im Jahr 2020 gestartete E-Learning-Plattform "CAMPUS" der Medienakademie wurde weiter ausgebaut.
Fortbildung Green Production
Auch das Thema Nachhaltigkeit im ökologischen Sinne findet seinen Niederschlag in der Aus- und Fortbildung der Mitarbeitenden. Die Seminare zum Thema Green Production wurden fortgesetzt. Zusätzlich wurden nach den Vorgaben des Arbeitskreises Green Shooting Weiterbildungen in Kooperation mit den Rundfunkanstalten der ARD, dem ZDF, der ARD-ZDF-Medienakademie und einem Experten für nachhaltige Produktionen durchgeführt. Ziel der 4,5-tägigen Maßnahme ist, Mitarbeitende der Produktions-/ Herstellungsleitung so zu qualifizieren, dass sie Eigenproduktionen im Sinne der Leitlinien des Arbeitskreises Green-Shooting begleiten können.
Risiken
Es ergeben sich aus der Geschäftstätigkeit, den Geschäftsbeziehungen und aus den crossmedialen Dienstleistungen des ZDF grundsätzlich keine Risiken für die Qualifizierung. Eine Herausforderung ergibt sich durch die Folgen des demographischen Wandels und der digitalen Transformation von Ökonomie, Technik und Gesellschaft, der das ZDF wie alle Unternehmen gegenüber steht.
Leistungsindikatoren zu den Kriterien 14 bis 16
GRI SRS-403-9: (a+b) (2018) Arbeitsbedingte Verletzungen.
GRI SRS-403-10: (a+b) (2018) Arbeitsbedingte Erkrankungen.
GRI SRS-403-4: (2018):Mitarbeiterbeteiligung, Konsulation und Kommunikation zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.
GRI SRS-404-1: Durchschnittliche Stundenzahl für Aus- und Weiterbildung pro Jahr und Angestellten.
GRI SRS-405-1: Diversität im Kontrollorganen und unter Angestellten.
GRI SRS-406-1: Diskriminierungsvorfälle und ergriffene Maßnahmen.
Leistungsindikator GRI SRS-403-10:
Arbeitsbedingte Erkrankungen
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:
a. Für alle Angestellten:
i. Anzahl und Rate der Todesfälle aufgrund arbeitsbedingter Erkrankungen,
ii. Anzahl der dokumentierbaren arbeitsbedingten Erkrankungen,
iii. die wichtigsten Arten arbeitsbedingter Erkrankungen.
b. Für alle Mitarbeiter, die keine Angestellten sind, deren Arbeit und/oder Arbeitsplatz jedoch von der Organisation kontrolliert werden:
i. Anzahl der Todesfälle aufgrund arbeitsbedingter Erkrankungen,
ii. Anzahl der dokumentierbaren arbeitsbedingten Erkrankungen,
iii. die wichtigsten Arten arbeitsbedingter Erkrankungen.
Die Punkte c-e des Indikators SRS 403-10 können Sie entsprechend GRI entnehmen und an dieser Stelle freiwillig berichten.
Unfallstatistik
Das ZDF führt nur eine Unfall-Statistik in Bezug auf den Unfallort, eine Erhebung nach der vorgesehenen Differenzierung "arbeitsbedingten Verletzungen"“ oder "arbeitsbedingte Verletzungen mit schweren Folgen" erfolgt nicht.
Psychische Belastung durch traumatische Bilder
Nicht nur dem Publikum, auch seinen Arbeitnehmern gegenüber hat das ZDF eine besondere Verantwortung, insbesondere wenn es über Katastrophen und bewaffnete Konflikte berichtet. Nicht jedes Bild, das den Sender durch den Einsatz seiner Reporter oder über Agenturen erreicht, ist dem Zuschauer zuzumuten – gerade deshalb muss es jemanden geben, der hier eine Auswahl trifft. So stehen neben den Berichterstattenden aus Krisengebieten auch die bildbearbeitenden Kolleginnen und Kollegen aus der Zentrale in der Gefahr, sich bewusst oder unbewusst traumatisierenden Situationen auszusetzen. Daher gibt es bei Bedarf Angebote zu Früherkennung und Umgang mit belastenden Erfahrungen.
Leistungsindikator GRI SRS-403-4:
Mitarbeiterbeteiligung zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Die berichtende Organisation muss für Angestellte und Mitarbeiter, die keine Angestellten sind, deren Arbeit und/oder Arbeitsplatz jedoch von der Organisation kontrolliert werden, folgende Informationen offenlegen:
a. Eine Beschreibung der Verfahren zur Mitarbeiterbeteiligung und Konsultation bei der Entwicklung, Umsetzung und Leistungsbewertung des Managementsystems für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz und zur Bereitstellung des Zugriffs auf sowie zur Kommunikation von relevanten Informationen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz gegenüber den Mitarbeitern.
b. Wenn es formelle Arbeitgeber-Mitarbeiter-Ausschüsse für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz gibt, eine Beschreibung ihrer Zuständigkeiten, der Häufigkeit der Treffen, der Entscheidungsgewalt und, ob und gegebenenfalls, warum Mitarbeiter in diesen Ausschüssen nicht vertreten sind.
Das Arbeitsschutzmanagement des ZDF ist seit 2017 durch die VBG zertifiziert. Über das Intranet werden allen Mitarbeitenden für Arbeitsmittel, Arbeitsstätten und Tätigkeitsprofile sowie für die im ZDF eingesetzten Gefahrstoffe Hinweise und Handlungsanweisungen zur Verfügung gestellt. Ebenso werden Möglichkeiten zur individuellen Beratung, für Meldungen von Problemen und für Feedback angeboten.
Gesundheits- und Sicherheitsthemen wurden und werden mit dem Personalrat und den Gewerkschaften behandelt. Als Teil eines umfassenden Betrieblichen Gesundheitsmanagements wurde Ende 2018 eine Dienstvereinbarung zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement abgeschlossen. Ziel dieser Dienstvereinbarung ist es, die Gesundheit der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz zu erhalten und zu fördern. Krankheitsbedingte Fehlzeiten sollen verringert und nach Möglichkeit vermieden werden. Krank machende Ursachen sollen ermittelt sowie durch geeignete Maßnahmen beseitigt werden. Regelmäßig finden Besprechungen und Begehungen im Rahmen von Neu- und Umbauten statt.
Arbeitsschutzausschüsse werden vom Sicherheitsingenieur im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben organisiert und einberufen. Der Sicherheitsingenieur führt den Vorsitz in den Arbeitsschutzausschüssen, die sich gemäß Arbeitssicherheitsgesetz zusammensetzen.
Der Sicherheitsingenieur arbeitet auf Grundlage einer Dienstvereinbarung bei der Ausfüllung der dem Arbeitsschutz und der Unfallverhütung vorgegebenen Vorschriften eng mit dem Personalrat und dem Betriebsarzt zusammen.
Neben den Arbeitsschutzausschüssen des Unternehmens finden regelmäßig jährliche Arbeitsschutzausschüsse in den Landesstudios statt, die mit sicherheitstechnischen Begehungen, Erfahrungsaustausch und Beratungsgesprächen verbunden sind.
Tarifvertrag zur Modernen Arbeit
Die Arbeitswelt unterliegt durch technologische Entwicklungen und gesellschaftliche Anforderungen fortlaufenden Veränderungen. Die Tarifpartner/- innen verfolgen gemeinsam das Ziel, die Perspektiven und Gestaltungsmöglichkeiten, die sich hierdurch ergeben, durch den nachfolgenden Tarifvertrag zur Flexibilisierung des Arbeitsumfeldes und zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Privatleben und Berufstätigkeit zu nutzen.
Nach dem Willen der Tarifpartner/-innen soll ein Ausgleich geschaffen werden zwischen einer zunehmend vernetzten, flexibleren und einer größeren Selbstbestimmtheit zugänglichen Berufstätigkeit einerseits und dem damit einhergehenden Risiko einer Entgrenzung von Arbeit und Privatleben.
Die Regelungen des 2020 eingeführten Tarifvertrags zur Modernen Arbeit entsprechen dem Leitbild eines modernen Arbeitsumfeldes im Sinne der Tarifpartner/-innen. Es entspricht ihrem Wunsch, dass der Tarifvertrag gelebt wird. Sowohl Führungskräfte des ZDF als auch alle Mitarbeitenden werden darin unterstützt, zur erfolgreichen Umsetzung des Tarifvertrages zur Modernen Arbeit im ZDF konstruktiv beizutragen.
Leistungsindikator GRI SRS-404-1 (siehe G4-LA9):
Stundenzahl der Aus- und Weiterbildungen
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:
a. durchschnittliche Stundenzahl, die die Angestellten einer Organisation während des Berichtszeitraums für die Aus- und Weiterbildung aufgewendet haben, aufgeschlüsselt nach:
i. Geschlecht,
ii. Angestelltenkategorie.
Leistungsindikator GRI SRS-405-1:
Diversität
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:
a. Prozentsatz der Personen in den Kontrollorganen einer Organisation in jeder der folgenden Diversitätskategorien:
i. Geschlecht,
ii. Altersgruppe: unter 30 Jahre alt, 30-50 Jahre alt, über 50 Jahre alt,
iii. Gegebenenfalls andere Diversitätsindikatoren (wie z. B. Minderheiten oder schutzbedürftige Gruppen).
b. Prozentsatz der Angestellten pro Angestelltenkategorie in jeder der folgenden Diversitätskategorien:
i. Geschlecht,
ii. Altersgruppe: unter 30 Jahre alt, 30-50 Jahre alt, über 50 Jahre alt,
iii. Gegebenenfalls andere Diversitätsindikatoren (wie z. B. Minderheiten oder schutzbedürftige Gruppen).
Die Repräsentativität der Kontrollorgane
Der Fernsehrat vertritt die Interessen der Allgemeinheit gegenüber dem ZDF. Deshalb ist er kein Expertengremium, sondern so vielfältig wie die Gesellschaft selbst. Seine Mitglieder werden von unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen entsandt (§ 21 Abs. 1 ZDF-Staatsvertrag). 2016 wurde im ZDF-Staatsvertrag ein Abwechslungsgebot verankert, nach dem einem ausscheidenden Mann eine Frau bzw. einer ausscheidenden Frau ein Mann folgen muss. Gleichzeitig wurde eine Amtszeitbegrenzung auf maximal drei Amtszeiten eingeführt. Beides führt dazu, dass im Fernsehrat der XVII. Amtsperiode, die am 05.07.2024 beginnt, ca. die Hälfte der 60 Mitglieder neu entsandt wurden. Aktuell (Stand Juli 2024) sind zwei Drittel der Mitglieder Frauen. Damit hat sich das Verhältnis zwischen Männern und Frauen im Vergleich zum Fernsehrat der XVI. Amtsperiode umgedreht. Der Verwaltungsrat, der die Tätigkeit des Intendanten vor allem in Haushaltsfragen überwacht, setzt sich aus 12 Mitgliedern zusammen und ist paritätisch mit 6 Frauen und 6 Männern besetzt (2024). Diese werden für eine Amtszeit von fünf Jahren entsendet. Die Zusammensetzung ist in § 24 des ZDF-Staatsvertrages geregelt. Die XIII. Amtsperiode begann am 01. Juli 2022 und endet im Sommer 2027.
Diversität bei Angestellten
Vielfalt in seinen Programmen und beim Personaleinsatz zu praktizieren ist dem ZDF mit dem staatsvertraglichen Vielfaltsgebot eine besondere Verpflichtung. Es hat nicht nur den Auftrag, ein umfassendes Bild der Wirklichkeit in Deutschland zu vermitteln, das Geschehen in den Ländern und die kulturelle Vielfalt Deutschlands sichtbar zu machen und dabei die Zusammengehörigkeit im vereinten Deutschland zu fördern. Das ZDF soll mit seinen Programmen und Angeboten ausdrücklich auch der gesamtgesellschaftlichen Integration dienen und auf ein diskriminierungsfreies Miteinander hinwirken (§ 5 ZDF-Staatsvertrag). Das ZDF war 2007 einer der ersten Unterzeichner der Charta für Vielfalt, einer Arbeitgeberinitiative zur Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen. Die Umsetzung des Diversitätsauftrags sowie die Implementierung von Vielfaltskonzepten erfolgen auf Basis gesetzlicher Vorgaben. Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität werden im Unternehmen nicht geduldet.
Das ZDF präsentiert sich mit den vielfältigen Persönlichkeiten seiner Moderator*innen als Teil einer diversen Gesellschaft. Neben fachlicher Qualifikation spielen deshalb auch Diversity-Erwägungen seit Langem eine Rolle bei der Auswahl der Moderator*innen für Nachrichten- und Magazinformate. Unterschiedliche Präsentator*innen liefern nicht nur wichtige Informationen und Erklärungen, sondern stehen in ihrer Vielfalt auch stellvertretend für die Gesellschaft in Deutschland. Auch bei den Redaktionsvolontariaten gilt, dass Bewerber*innen mit interkulturellen biografischen Hintergründen bei gleicher fachlicher Qualifikation und Eignung besonders berücksichtigt werden.
Die Zahl von Frauen in Führungspositionen ist so hoch wie noch nie. Von 2019 bis 2023 stieg ihr Anteil von 40,4 auf 42,5 Prozent, die Geschäftsleitung ist paritätisch besetzt. Das ZDF erfüllt seit vielen Jahren die gesetzliche Quote (5 Prozent) zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen. Zuletzt betrug deren Anteil 5,4 Prozent. Vergleiche im Einzelnen zu den Themen Vielfalt im Programm und beim Personal auch das DNK-Kriterium 15 "Chancengerechtigkeit".
Leistungsindikator GRI SRS-406-1:
Diskriminierungsvorfälle
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:
a. Gesamtzahl der Diskriminierungsvorfälle während des Berichtszeitraums.
b. Status der Vorfälle und ergriffene Maßnahmen mit Bezug auf die folgenden Punkte:
i. Von der Organisation geprüfter Vorfall,
ii. Umgesetzte Abhilfepläne,
iii. Abhilfepläne, die umgesetzt wurden und deren Ergebnisse im Rahmen eines routinemäßigen internen Managementprüfverfahrens bewertet wurden,
iv. Vorfall ist nicht mehr Gegenstand einer Maßnahme oder Klage.
Das ZDF setzt auf eine diskriminierungsfreie Teilhabe aller gesellschaftlichen Gruppen, ebenso wie auf die Erfahrungen und Talente von Menschen unterschiedlichster Herkunft, Weltanschauung und Identität. Dazu gehört selbstverständlich auch, dass das ZDF Parität bei Frauen und Männern in der Belegschaft, aber auch in den Führungsfunktionen aller Ebenen anstrebt. Ziel muss es darüber hinaus sein, dass gesellschaftliche Teilhabe nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera stattfindet. Für die Qualität im Programm ist das gut.
Das Thema Diversität ist fester Bestandteil des Fortbildungsmoduls "Personal". Schulungen der Vorgesetzten zum sensiblen und korrekten Umgang mit Fällen sexueller Belästigung, aber auch sonstigen Fällen von Diskriminierung sind in Vorbereitung. Derzeit nutzen die Vertrauenspersonen das aktuelle Führungskräfteprogramm zu Informationszwecken. Für die Programmmitarbeitenden gibt es außerdem ein Seminarangebot zusammen mit der ARD/ ZDF-Medienakademie zum Thema "Berichterstattung über Migration – Stereotypen in Bildsprache und Text vermeiden".
Das ZDF hat Anlaufstellen, an die sich Mitarbeitenden, aber auch Beschäftigte von Produktionsunternehmen, die im Auftrag des ZDF an Programmen arbeiten (unter anderem Autor*innen, Regisseur*innen, Schauspieler*innen, Produktionsbeschäftigte), bei Fällen von Diskriminierung oder Belästigung wenden können. Der Intendant richtete sich in einem Aufruf im Zusammenhang mit der „#MeToo“-Debatte an alle Beschäftigten. Er appellierte an alle Beschäftigen, Fehlverhalten nicht zu ignorieren, sondern zu benennen.
Bei Fällen von Diskriminierung oder Belästigung können sich betroffene Beschäftigte des ZDF schon immer an ihre Vorgesetzten, an die Personalvertretung oder die Personalabteilung wenden. Für Beschäftigte von Produktionsunternehmen, die im Auftrag des ZDF arbeiten, wurden Vertrauenspersonen des ZDF als Anlaufstellen benannt. Beschäftigte von ZDF Studios sowie der Tochter- und Beteiligungsunternehmen, können sich an den Betriebsrat oder an den Personalbereich bei ZDF Studios wenden. Festangestellte und freie Mitarbeitende von Produktionsunternehmen, die im Auftrag des ZDF an Programmen arbeiten (u. a. Autor*innen, Regisseur*innen, Schauspieler*innen, Produktionsbeschäftigte), können sich an die verantwortlichen Redaktionen des Hauses wenden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Vertrauenspersonen zu kontaktieren. Eine Dienstvereinbarung zum Schutz vor sexueller Belästigung, Diskriminierung und Mobbing am Arbeitsplatz ist zum 01.01.2021 in Kraft getreten. Damit kommt das ZDF verstärkt seiner Verpflichtung aus dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) nach. Das ZDF behandelt Vorwürfe von sexueller Belästigung konsequent, diskret und professionell. Eine Gesamtzahl der Diskriminierungsvorfälle im Berichtszeitraum wird nicht kommuniziert.
DNK-Kriterium 17
Das Unternehmen legt offen, welche Maßnahmen, Strategien und Zielsetzungen für das Unternehmen und seine Lieferkette ergriffen werden, um zu erreichen, dass Menschenrechte weltweit geachtet und Zwangs- und Kinderarbeit sowie jegliche Form der Ausbeutung verhindert werden. Hierbei ist auch auf Ergebnisse der Maßnahmen und etwaige Risiken einzugehen.
Menschenrechte
Einhaltung von Menschenrechten
Das ZDF als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt gehört in Erfüllung seines Programmauftrags keiner Branche mit einer hohen Eintrittswahrscheinlichkeit für menschenrechtliche Risiken an. Die eigene Wertschöpfung weist eine vergleichsweise geringe Komplexität auf und hat einen hohen Bezug zum Standort Deutschland. Im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit, bei der Herstellung und Gestaltung seiner Programme und im Rahmen seiner Geschäftsbeziehungen unterliegen Arbeitsbedingungen, Bezahlung, Arbeitssicherheit, Gesundheits-, Datenschutz-, Jugendschutz sowie Persönlichkeitsrechte, Chancengleichheit und Gleichbehandlung von Geschlechtern, Nichtdiskriminierung etc. fast ausschließlich der deutschen und europäischen Gesetzgebung und dem Vorherrschen rechtsstaatlicher Prinzipien. Risiken für Menschenrechte ergeben sich daher nicht. Soweit das ZDF als öffentliche Auftraggeberin Waren und Leistungen am Markt im Wettbewerb bei Lieferanten und Unternehmen beschafft, berücksichtigt es auftragsbezogen in seinen Ausschreibungen und im gesamten Beschaffungsprozess u. a. soziale Aspekte und ergreift hierüber Maßnahmen, Unternehmen zur Einhaltung von menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten in der Lieferkette zu verpflichten und anzuhalten. So greift das ZDF neben zwingenden und fakultativen Ausschlüssen in Vergabeverfahren bei Verstößen von Unternehmen gegen strafrechtliche Normen des Menschenhandels, Zwangsprostitution, Zwangsarbeit und Ausbeutung, bzw. gegen sozial- oder arbeitsrechtliche Verpflichtungen, beispielsweise im Rahmen der Leistungsbeschreibung und Angebotswertung auch auf die Erbringung von Nachweisen zur Transparenz über die Lieferkette durch Unternehmen mittels Zertifizierungen wie u. a. EcoVadis zurück. Vor diesem Hintergrund ist es nicht möglich, eine quantitative Zielperspektive im Hinblick auf die Einhaltung von Menschenrechten zu formulieren. Gleichwohl ist die Einnahme einer qualitativen Zielperspektive dort sinnvoll, wo sich rechtlich-regulierende Rahmenbedingungen auf europäischer und nationaler Ebene ändern, auch wenn das ZDF hier nicht berichtspflichtig ist bzw. nicht in den Geltungsbereich der entsprechenden Gesetzgebung fällt.
Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten (LkSG)
Das ZDF fällt als juristische Person des öffentlichen Rechts, die gerade nicht unternehmerisch tätig ist, nicht in den Geltungsbereich des Gesetzes über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten (LkSG). Gleichwohl ist sich das ZDF seiner Verantwortung und Vorbildfunktion im Hinblick auf den Schutz von Menschenrechten im Rahmen der Beschaffungsprozesse bewusst. Im Zuge öffentlicher Ausschreibungen und Vergabeverfahren prüft das ZDF die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben durch Bieter und Bewerber. Verstöße von Bietern und Bewerbern haben Einfluss auf die Auswahlentscheidung.
So schließt das ZDF im Rahmen einer Ermessensentscheidung Unternehmen von der Teilnahme an Vergabeverfahren aus, wenn für das Unternehmen ein Verstoß im Sinne von § 22 Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) gegen seine Sorgfaltspflichten in Bezug auf menschenrechtliche oder umweltbezogene Risiken rechtskräftig festgestellt worden ist.
Leistungsindikatoren zu Kriterium 17
GRI SRS-412-3: Erhebliche Investitionsvereinbarungen und -verträge, die Menschenrechtsklauseln enthalten oder auf Menschenrechtsaspekte geprüft wurden.
GRI SRS-412-1: Betriebsstätten, an denen eine Prüfung auf die Einhaltung der Menschenrechte oder eine menschenrechtliche Folgenabschätzung durchgeführt wurde.
GRI SRS-414-1: Neue Lieferanten, die anhand von sozialen Kriterien bewertet werden.
GRI SRS-412-3: Negative soziale Auswirkungen in der Lieferkette und ergriffene Maßnahmen.
Leistungsindikator GRI SRS-412-3:
Auf Menschenrechtsaspekte geprüfte Investitionsvereinbarungen
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:
a. Gesamtzahl und Prozentsatz der erheblichen Investitionsvereinbarungen und -verträge, die Menschenrechtsklauseln enthalten oder auf Menschenrechtsaspekte geprüft wurden.
b. Die verwendete Definition für "erhebliche Investitionsvereinbarungen". Es existiert kein beim ZDF explizit erhobener Indikator, da alle signifikanten Investitionsvereinbarungen und Investitionsverträge den an juristische Personen des öffentlichen Rechts gestellten, strengen rechtlichen Anforderungen unterliegen.
Leistungsindikator GRI SRS-412-1:
Auf Menschenrechtsaspekte geprüfte Betriebsstätten
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:
a. Gesamtzahl und Prozentsatz der Geschäftsstandorte, an denen eine Prüfung auf Einhaltung der Menschenrechte oder eine menschenrechtliche Folgenabschätzung durchgeführt wurde, aufgeschlüsselt nach Ländern.
Es existiert kein beim ZDF explizit erhobener Indikator, da alle signifikanten Investitionsvereinbarungen und Investitionsverträge den an juristische Personen des öffentlichen Rechts gestellten, strengen rechtlichen Anforderungen unterliegen.
Leistungsindikator GRI SRS-414-1:
Auf soziale Aspekte geprüfte, neue Lieferanten
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:
a. Prozentsatz der neuen Lieferanten, die anhand von sozialen Kriterien bewertet wurden.
Es existiert kein beim ZDF explizit erhobener Indikator. Alle Lieferbeziehungen unterliegen den an juristischen Personen des öffentlichen Rechts sowie öffentliche Auftraggeber gestellten, strengen rechtlichen Anforderungen. Ein Leitfaden für nachhaltige Beschaffung ist 2024 in Kraft gesetzt und wird durch begleitende Schulungen im Haus etabliert.
Leistungsindikator GRI SRS-414-2:
Soziale Auswirkungen in der Lieferkette
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:
a. Zahl der Lieferanten, die auf soziale Auswirkungen überprüft wurden.
b. Zahl der Lieferanten, bei denen erhebliche tatsächliche und potenzielle negative soziale Auswirkungen ermittelt wurden.
c. Erhebliche tatsächliche und potenzielle negative soziale Auswirkungen, die in der Lieferkette ermittelt wurden.
d. Prozentsatz der Lieferanten, bei denen erhebliche tatsächliche und potenzielle negative soziale Auswirkungen erkannt und infolge der Bewertung Verbesserungen vereinbart wurden.
e. Prozentsatz der Lieferanten, bei denen erhebliche tatsächliche und potenzielle negative soziale Auswirkungen erkannt wurden und infolgedessen die Geschäftsbeziehung beendet wurde, sowie Gründe für diese Entscheidung.
Es existiert kein beim ZDF explizit erhobener Indikator, da alle signifikanten Investitionsvereinbarungen und Investitionsverträge den an juristische Personen des öffentlichen Rechts und öffentliche Auftraggeber gestellten, strengen rechtlichen Anforderungen unterliegen. Das ZDF fällt als juristische Person des öffentlichen Rechts, die nicht unternehmerisch tätig ist, nicht in den Geltungsbereich des Gesetzes über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten (LkSG).
DNK-Kriterium 18
Das Unternehmen legt offen, wie es zum Gemeinwesen in den Regionen beiträgt, in denen es wesentliche Geschäftstätigkeiten ausübt.
Gemeinwesen
Einsatz über das Kerngeschäft hinaus
Der finanzielle Gesamtaufwand des ZDF beträgt für den Berichtszeitraum circa 2,4 Mrd. € p.a. Das ZDF veröffentlicht unter Jahresabschluss 2022 detaillierte Informationen (wird jährlich aktualisiert, der Jahresabschluss 2023 im Herbst 2024) zum entsprechend dort ausgewiesenem Jahresabschluss, der die systematisch miteinander verknüpften Einzelrechnungen Ertrags- und Aufwandsrechnung (Abrechnung des Ertrags- und Aufwandsplans), Finanzrechnung (Abrechnung des Finanzplans), Bilanz (Vermögensrechnung) und Gewinn- und Verlustrechnung umfasst.
Als Arbeitgeber beschäftigt das ZDF gut 3.400 feste Mitarbeitende an den Standorten Sendezentrum Mainz, Hauptstadtstudio Berlin sowie in 16 Inlands- und 18 Auslandsstudios einschließlich Korrespondenten- und Außenstelle für das Programm. Hinzu kommen rund 1.500 freie Mitarbeitende auf Vollzeit-Äquivalentebasis.
Wie das ZDF zum Gemeinwesen in den Regionen beiträgt, bemisst sich aber nicht nur nach ökonomischen Kennzahlen und Kriterien. So wie das Medienunternehmen ZDF seine öffentlich-rechtliche Funktion erfüllt und in Deutschland die kommunikative, kulturelle und gesellschaftliche Infrastruktur befördert, trägt es damit auch seinen Standort in die Welt. Und schafft umgekehrt zahlreiche ökonomische, kulturelle und kreative Impulse für seinen Hauptsitz in Mainz sowie die Studios in den Ländern und im Ausland.
Das ZDF ist Mitglied, Kooperationspartner oder Förderer zahlreicher regionaler, nationaler und internationaler Verbände, Institutionen und Initiativen und trägt so zur gesellschaftlichen, sozialen, kulturellen und technologischen Entwicklung des Gemeinwesens bei.
Strategien und konkrete Maßnahmen, durch die Ihr Unternehmen zum Gemeinwesen beiträgt
Branchenförderung
Das ZDF engagiert sich auf vielfältige Weise für den Erhalt und die Weiterentwicklung einer leistungsstarken deutschen Kreativwirtschaft. Wichtige Brancheninstitutionen vom Deutschen Theaterpreis über die Berlinale bis zum Goldenen Spatz werden durch das ZDF unterstützt. So ist das ZDF als einziger deutscher Bewegtbildanbieter Förderer aller relevanten Preisverleihungen, Branchenfestivals sowie Filmfördereinrichtungen des Bundes und der Länder (siehe DNK-Kriterium 19 "Politische Einflussnahme").
Essentiell für eine lebendige Filmkultur ist neben dem Fernsehen natürlich auch das Kino. Auch hier leistet das ZDF einen wesentlichen Beitrag. Im Jahr 2022 war das ZDF an 25 Kinofilmen beteiligt. Des Weiteren fördert das ZDF den Kinofilm durch Unterstützung der Filmförderanstalt des Bundes (FFA), durch Geld- und Sachleistungen sowie durch Förderung der unterschiedlichen regionalen Filmförderanstalten. Insgesamt belief sich das Engagement des ZDF hier in den Jahren 2021 auf über 18 Mio. € und 2022 über 19 Mio. €. Im Jahr 2023 wird das Engagement über 20 Mio. € liegen.
Nachwuchsförderung
Die Förderung des Nachwuchses besteht aus drei Säulen und umfasst Studierende in journalistischen, dramaturgischen und medienwirtschaftlichen Bereichen. Hierzu verfügt das ZDF bundesweit über Partnerschaften mit Hochschulen und Bildungsinstitutionen.
"Das kleine Fernsehspiel" ist die Nachwuchsredaktion im ZDF. Zusammen mit ihr realisieren Film- und Fernsehmacher von morgen – Autorinnen und Autoren, Regisseurinnen und Regisseure, Produzentinnen und Produzenten, Schauspielerinnen und Schauspieler – ihre ersten Filme. Ob dokumentarisch, fiktional oder crossmedial – die Produktionen verbindet ein junger, frischer Blick auf die Welt.
"Terra X plus Schule"
Das Bildungsangebot des ZDF, "Terra X plus Schule" richtet sich vor allem an Schülerinnen, Schüler und Lehrende, aber auch an andere Wissensinteressierte: Terra X plus Schule. Dort sind Erklärvideos, aufwendige Animationen, Dokumentationen sowie Videos und Beiträge unter Creative- Commons-Lizenz zunächst zu den Fächern Erdkunde, Biologie, Chemie und Physik zu finden. Damit bietet das ZDF Dokus & Videos aus der ZDF-Wissenswelt passend zum Unterricht für Schüler*innen, Lehrkräfte und Wissbegierige für ein lebendiges Lernen. Es ist geplant, den Dialog mit und die Angebote für Schulen auszuweiten, indem bspw. weitere Themen- und Markenwelten identifiziert werden, die die Seite erweitern und ergänzen können.
Aktion Mensch – Engagement für die Gesellschaft
Das ZDF ist wesentlicher Initiator und Mitbegründer der "Aktion Mensch". Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 stehen die "Aktion Mensch" und das ZDF gemeinsam für eine Gesellschaft ein, in der das selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung zum Alltag wird. Beide tragen dazu bei, Inklusion stärker in die Gesellschaft zu bringen und dort als selbstverständlichen Bestandteil des täglichen Lebens zu verankern. Das ZDF nutzt seine Breitenwirkung, um gesellschaftlichen Ungleichheiten engagiert entgegenzutreten. Mit seinen journalistischen Beiträgen und ganzen Sendeformaten zum Thema Inklusion erreicht der Sender dabei ein Millionenpublikum – und baut Barrieren in den Köpfen der Menschen ab, die sich dem Thema Inklusion bisher kaum genähert haben. Denn es wollen zwar 93 Prozent aller Deutschen in einer inklusiven Gesellschaft leben. Doch nur ein Drittel der Bevölkerung ohne Behinderung hat häufig Kontakt zu Menschen mit Behinderung. Nichtbegegnung statt Begegnung ist die Realität. Dabei können Begegnungen die persönliche Einstellung ändern und so ein positives Klima für eine inklusive Gesellschaft schaffen. Wie Begegnungen auf Augenhöhe das Leben verändern – das zeigt jeden Samstag die Sendung "einfach Mensch". Die Reportagen über Menschen mit Behinderung machen Hindernisse im Alltag deutlich und zeigen, wie es besser geht. Schon heute gibt es gelungene Beispiele, wie Inklusion in vielen Bereichen des Lebens – sei es am ersten Arbeitsmarkt oder in der Freizeitgestaltung – Realität sein kann. Seit nun mehr als 50 Jahren hat das ZDF das Wachstum der Soziallotterie zu der inzwischen größten privaten deutschen Förderorganisation im sozialen Bereich vorangetrieben. Als Mitglied und Medienpartner steht das ZDF auch weiterhin an der Seite der "Aktion Mensch".
SCHAU HIN! – Kinder und Medienkompetenz
Fernsehen, Handy, Computerspiele und Internet sind allgegenwärtig, auch im Alltag unserer Kinder. Eltern können viel dazu beitragen, dass ihre Kinder lernen, richtig und gefahrlos mit diesen Geräten umzugehen. Neben einer breiten Berichterstattung zu diesem Thema im Programm stellt sich das ZDF auch als Partner von SCHAU HIN! dieser gesellschaftlichen Verantwortung. Die Initiative hält ein umfassendes Beratungsangebot zum Thema Medienkompetenz für Kinder zwischen drei und 13 Jahren bereit. Praktische Tipps helfen Eltern und Erziehenden, ihre Kinder beim maßvollen und verantwortungsbewussten Umgang mit Medien zu unterstützen. Der Medienratgeber ist inzwischen bei Journalistinnen und Journalisten und Organisationen ein anerkannter und gefragter Experte mit wachsendem Renommee. Im Internetangebot finden sich aktuelle Ratschläge zum Umgang mit Internet, Fernsehen und sozialen Netzwerken, wie auch mit mobilen Geräten und Computerspielen. Broschüren und Flyer stehen, auf Deutsch und Türkisch, zum kostenlosen Download zur Verfügung und können auch als Printversion angefordert werden. Die Experten des SCHAU HIN!-Beirats bilden den fachlichen Hintergrund des Medienratgebers.
Nationale und internationale Kooperationen – Engagement in der Branche
Das ZDF sieht im kontinuierlichen Austausch mit Wissenschaft und Praxis einen wichtigen Baustein für die Ausbildung qualifizierten Nachwuchses und die Fortbildung seiner Mitarbeitenden. Neben der Ausbildung und Personalentwicklung dient der Austausch auch dazu, bei den zentralen Entwicklungen etwa in den Bereichen Medientechnik, Medienforschung, Medienpolitik oder Medienrecht an der Spitze des Geschehens zu sein und die jeweiligen Veränderungen aktiv mitgestalten zu können. Vor diesem Hintergrund hat das ZDF den Austausch mit der Wissenschaft und anderen öffentlich-rechtlichen Sendern auf verschiedenen Ebenen institutionalisiert.
Seit seinem Programmstart 1963 ist das ZDF aktives Mitglied der Europäischen Rundfunkunion (EBU), des Dachverbands der europäischen öffentlich- rechtlichen Rundfunkanstalten mit Mitgliedern aus über 50 Ländern. Die EBU fördert in einer ganzen Reihe von Fachversammlungen den Austausch ihrer Mitglieder, unter anderem zu den Themenfeldern Technik, Fernsehen, Nachrichten oder Medienrecht. Das ZDF ist in allen Gremien und Arbeitsgruppen der EBU vertreten und setzt sich für einen intensiven und nachhaltigen Austausch der verschiedenen öffentlich-rechtlichen Sender ein. Seit den 1960er Jahren ist das ZDF ebenso assoziiertes Mitglied der Asia- Pacific Broadcasting Union (ABU). Die ABU ist das Pendant zur EBU im asiatisch- pazifischen Raum und stellt für das ZDF die Institution für den Praxisaustausch mit Sendern in dieser Region dar.
Mehr Hintergründe, Informationen und Aktuelles zu den unterschiedlichsten Engagements in der Gesellschaft, in der Branche und im Unternehmen finden sich unter Nachhaltigkeit ZDF.
Förderung der Nachhaltigkeit in der Region - Teilnahme am ÖKOPROFIT-Klub
ÖKOPROFIT (= ÖKOlogisches PROjekt Für Integrierte UmweltTechnik) ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Stadt Mainz und verschiedenen teilnehmenden Mainzer Betrieben. Das betriebliche Umweltberatungsprogramm informiert und schult seit dem Jahr 2000 Betriebe und Institutionen unterschiedlicher Branchen darin, Betriebsabläufe effizienter, umweltschonender und kostensparender zu gestalten. Bei der Landeshauptstadt Mainz betreut und koordiniert das Agenda-Büro im Amt für Stadtforschung und nachhaltige Stadtentwicklung das Programm ÖKOPROFIT und wird durch die externe Beratungsgesellschaft Arqum GmbH sowie seitens der IHK Rheinhessen unterstützt.
Ziel ist die Erarbeitung eines praxisnahen Maßnahmenkatalogs, mit denen die beteiligten Unternehmen sowohl Kosten reduzieren als auch gleichzeitig die Umwelt entlasten können. Im Laufe des Projektes werden die teilnehmenden Betriebe systematisch zum Aufbau einer innerbetrieblichen Umweltvorsorge hingeführt. Der ÖKOPROFIT-Klub ist ein Netzwerk zur kontinuierlichen Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes in den Betrieben. Die teilnehmenden Unternehmen profitieren gegenseitig vom Know-How und der diversen Zusammensetzung des Netzwerkes aus Betrieben verschiedener Branchen.
Seit 2009 beteiligt sich das ZDF an dem Projekt ÖKOPROFIT. Ab 2010 wurde der Sender insgesamt dreimal in Folge für sein Engagement im betrieblichen Umweltschutz für das Verwaltungsgebäude Hochhaus durch die Prüfungskommission ausgezeichnet. Seit 2016 ist das ZDF ein teilnehmender Klub- Betrieb ohne Auszeichnungsverfahren. Doch durch die kontinuierliche Auseinandersetzung mit den ÖKOPROFIT-Prozessen in den Handlungsfeldern ökologischer, ökonomischer und sozialer Verantwortung wachsen die Aktivitäten in Richtung nachhaltiges Wirtschaften sukzessive weiter.
Leistungsindikatoren zu Kriterium 18
Leistungsindikator GRI SRS-201-1:
Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:
a. den zeitanteilig abgegrenzten, unmittelbar erzeugten und ausgeschütteten wirtschaftlichen Wert, einschließlich der grundlegenden Komponenten der globalen Tätigkeiten der Organisation, wie nachfolgend aufgeführt. Werden Daten als Einnahmen Ausgaben Rechnung dargestellt, muss zusätzlich zur Offenlegung folgender grundlegender Komponenten auch die Begründung für diese Entscheidung offengelegt werden:
i. unmittelbar erzeugter wirtschaftlicher Wert: Erlöse,
ii. ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert: Betriebskosten, Löhne und Leistungen für Angestellte, Zahlungen an Kapitalgeber, nach Ländern aufgeschlüsselte Zahlungen an den Staat und Investitionen auf kommunaler Ebene,
iii. beibehaltener wirtschaftlicher Wert: "unmittelbar erzeugter wirtschaftlicher Wert" abzüglich des "ausgeschütteten wirtschaftlichen Werts".
b. Der erzeugte und ausgeschüttete wirtschaftliche Wert muss getrennt auf nationaler, regionaler oder Marktebene angegeben werden, wo dies von Bedeutung ist, und es müssen die Kriterien, die für die Bestimmung der Bedeutsamkeit angewandt wurden, genannt werden.
Die Ertrags- und Aufwandsrechnung des ZDF entspricht inhaltlich der Gewinn- und Verlustrechnung, ist jedoch gemäß der Haushaltssystematik des ZDF anders strukturiert. Sie schließt das Geschäftsjahr 2023 mit Gesamterträgen von 2.564,0 Mio. € (Vorjahr: 2.473,0 Mio. €) und Gesamtaufwendungen von 2.436,7 Mio. € (Vorjahr: 2.453,8 Mio. €) sowie einem Betriebsergebnis von 127,4 Mio. € ab. Im Vorjahr betrug das Betriebsergebnis 19,2 Mio. €. Das Ergebnis der Ertrags- und Aufwandsrechnung gemäß Haushaltssystematik weicht von dem handelsrechtlichen Ergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung wegen der unterschiedlichen Berücksichtigung der aktivierten Vorsteuer auf Anlage- und Programmvermögen und den damit verbundenen Abschreibungen ab.
Das ZDF veröffentlicht unter Jahresabschluss 2022 detaillierte Informationen zum entsprechend dort ausgewiesenem Jahresabschluss, der die systematisch miteinander verknüpften Einzelrechnungen Ertrags- und Aufwandsrechnung (Abrechnung des Ertrags- und Aufwandsplans), Finanzrechnung (Abrechnung des Finanzplans), Bilanz (Vermögensrechnung) und Gewinn- und Verlustrechnung umfasst. Der veröffentlichte Link zum Jahresabschluss wird jährlich aktualisiert, der zum Jahresabschluss 2023 im Herbst 2024.
DNK-Kriterium 19
Alle wesentlichen Eingaben bei Gesetzgebungsverfahren, alle Einträge in Lobbylisten, alle wesentlichen Zahlungen von Mitgliedsbeiträgen, alle Zuwendungen an Regierungen sowie alle Spenden an Parteien und Politiker sollen nach Ländern differenziert offengelegt werden.
Politische Einflussnahme
DNK-Aspekt 1:
Berichten Sie, welche aktuellen Gesetzgebungsverfahren für das Unternehmen relevant sind und in welcher Form zu diesen Eingaben gemacht wurden.
DNK-Aspekt 2:
Erläutern Sie, ob und wenn ja wie Ihr Unternehmen bzw. Ihr Branchenverband politisch Einfluss ausübt. Zusätzlich bei Parteispenden: An welche politischen Parteien und ggf. in welcher Höhe Sie im vergangenen Jahr gespendet haben.
DNK-Aspekt 3:
Berichten Sie, nach welchen Kriterien entschieden wird, wofür sich das Unternehmen politisch engagiert.
DNK-Aspekt 4:
Berichten Sie, in welchen politisch aktiven Organisationen das Unternehmen Mitglied ist.
Das ZDF beteiligt sich unter anderem bei folgenden Rundfunkorganisationen und Einrichtungen mit Beiträgen bzw. Zuwendungen
- Filmförderanstalt Berlin (FFA)
- Filmstiftung Nordrhein-Westfalen
- FilmFernsehFond Bayern
- Medienboard Berlin-Brandenburg
- Mitteldeutsche Medienförderung GmbH
- Filmförderung Hamburg/Schleswig-Holstein
- Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg
- nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen
- HessenFilm und Medien GmbH • Internationale Filmschule Köln
- Institut für Rundfunkrecht und Mediendienste, Universität Mainz
- Stiftung Prix Jeunesse, München
- Hochschule für Fernsehen und Film, München
- Deutsch-Französischer Journalistenpreis
- Prix Europa, Berlin
- Deutsches Institut für Filmkunde e. V., Frankfurt
- Internationaler beratender Ausschuss für den Funkdienst, Genf
- Bayerische Akademie für Fernsehen e. V.
- Deutsches Kinder-Medien-Festival, Gera
- Leibniz-Institut für Medienforschung/Hans-Bredow-Institut (HBI)
- Haus des Dokumentarfilms Europäisches Medienforum
- Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm
- Deutsche Film- und Fernsehakademie GmbH, Berlin
- Zuschuss Karl-Holzamer-Stipendium
- Deutsche Journalistenschule e. V., München
- Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt (Themis), Berlin
- Arbeitsgemeinschaft Medientreffpunkt Mitteldeutschland, Leipzig
- ARD/ZDF-Förderpreis Frauen und Medientechnologie
- Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (Trägerverein)
- Deutscher Kamerapreis, Köln
- Emmy Award
- Institut für Rundfunktechnik (IRT)
- European Broadcast Union (EBU)
- Rundfunk-Betriebstechnik (RBT)
- Asia Pacific Broadcasting Union (ABU)
Das ZDF ist im Rahmen von Informationspflichten, Auskunftsersuchen oder Transparenzinitiativen medienpolitisch aktiv. Es wird zu allen für das ZDF relevanten Gesetzgebungsinitiativen auf nationaler und europäischer Ebene Stellung genommen. Das ZDF informiert darüber hinaus die nationalen Institutionen sowie die Institutionen der Europäischen Union und erläutert Auswirkungen spezifischer legislativer Vorschläge und politischer Initiativen auf den Rundfunk und audiovisuelle Medien.
Dabei stand auf EU-Ebene im Jahr 2023 bis in das Jahr 2024 hinein insbesondere der Vorschlag für und letztlich die Verabschiedung des European Media Freedom Act (EMFA) im Fokus. Gemeinsam mit den nationalen und europäischen Partnern hat das ZDF das Gesetzgebungsverfahren aktiv, insbesondere aus der Perspektive des öffentlich-rechtlichen Rundfunks begleitet. Die Verordnung zielt vornehmlich auf Länder, in denen die Medienfreiheit und die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gerade auch im Vergleich zu Deutschland sehr viel weniger ausgeprägt sind. Es geht um den Schutz öffentlich- rechtlicher, aber auch privater Medien, unabhängig von politischen und ökonomischen Einflussnahmen agieren zu können. Gleichzeitig soll der EMFA den Zugang europäischer Bürgerinnen und Bürger zu einem vielfältigen Angebot sichern. In diesem Sinne ist es auch auf Betreiben des ZDF gelungen, dass der EMFA auch international agierende Plattformbetreiber in die Pflicht nimmt.
Das ZDF ist im Transparenzregister der Europäischen Union eingetragen.
Auf nationaler Ebene waren im Jahr 2023 insbesondere die Neuerungen durch den 3. und 4. Medienänderungsstaatsvertrag (MÄStV) von Bedeutung. Der 3. MÄStV trat am 01.07.2023 in Kraft. Zentrale Elemente waren die Anpassung des Auftrags, die Möglichkeit der Flexibilisierung von Fernsehprogrammen sowie die Stärkung der Rolle der Gremien. Der 4. MÄStV verfolgte das Ziel, einen einheitlichen gesetzlichen Rahmen für Transparenz, Compliance sowie Aufsicht und Kontrolle im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu schaffen. In Kraft trat der 4. MÄStV am 01.01.2024. Beide Gesetzesvorhaben wurden seitens des ZDF im Vorfeld durch Stellungnahmen begleitet.
Das ZDF bemüht sich um Einflussnahme, wenn und soweit die Sendeanstalt in ihrer Aufgabenwahrnehmung betroffen ist.
Das politische Engagement des ZDF folgt seiner Aufgabenstellung (Gestaltung der Medienordnung, Verteidigung der Rundfunkfreiheit und der journalistischen Grundfreiheiten, usw.).
Leistungsindikatoren zu Kriterium 19
Leistungsindikator GRI SRS-415-1: Parteispenden
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:
a. Monetären Gesamtwert der Parteispenden in Form von finanziellen Beiträgen und Sachzuwendungen, die direkt oder indirekt von der Organisation geleistet wurden, nach Land und Empfänger/Begünstigtem.
b. Gegebenenfalls wie der monetäre Wert von Sachzuwendungen geschätzt wurde.
Das ZDF erbringt keine Parteispenden.
EFFAS G01-01: Zahlungen an politische Parteien in Prozent vom Gesamtumsatz: Das ZDF leistet keine Zahlungen an Parteien.
DNK-Kriterium 20
Das Unternehmen legt offen, welche Maßnahmen, Standards, Systeme und Prozesse zur Vermeidung von rechtswidrigem Verhalten und insbesondere von Korruption existieren, wie sie geprüft werden, welche Ergebnisse hierzu vorliegen und wo Risiken liegen. Es stellt dar, wie Korruption und andere Gesetzesverstöße im Unternehmen verhindert, aufgedeckt und sanktioniert werden.
Gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten
Strategien, konkrete Maßnahmen, Standards, Systeme und Prozesse zur Vermeidung von rechtswidrigem Verhalten und insbesondere Korruption.
Compliance
Das ZDF hat ein wirksames Compliance-Management-System (CMS) eingerichtet, das den Anforderungen des Medienstaatsvertrags entspricht und stetig weiterentwickelt wird.
Der Intendant trägt unter Einbezug der Geschäftsleitung und der nachgeordneten Führungsebenen die Gesamtverantwortung für das Compliance Management im ZDF und gibt die Complianceziele und die Grundzüge der Compliance-Organisation vor.
Das ZDF hat zudem einen Compliance-Beauftragten ernannt, der als zentraler Ansprechpartner für Compliance fungiert. Der Compliance-Beauftragte berichtet regelmäßig an den Intendanten, den Verwaltungsrat und an den Fernsehrat, soweit dieser unmittelbar berührt ist. Der Compliance-Beauftragte leitet auch das fachübergreifende Compliance Board des ZDF, in dem Compliancerisiken und -fragen übergeordnet erörtert und evaluiert werden. Compliance-Beauftragter und Compliance Board unterbreiten dem Intendanten Vorschläge für die Weiterentwicklung des CMS, die Anpassung des Regelwerks und sonstige Compliance-Maßnahmen, etwa zur Schulung und Kommunikation zu Compliance-Regeln und Zielen.
Das ZDF als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt steht in einer besonderen Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit, die pro Haushalt den Rundfunkbeitrag entrichtet. Daher gehören Unabhängigkeit, Integrität und Glaubwürdigkeit zu den zentralen Werten des Unternehmens.
Das ZDF verfolgt mit seinen vielfältigen Compliance-Aktivitäten das Ziel, die nachhaltige Compliance-Kultur im Unternehmen zu erhalten und weiter zu stärken.
Mitarbeiterkodex zur Korruptionsverhütung
Die Compliance-Regeln des ZDF werden stetig an die sich ändernden Erfordernisse angepasst. Hervorzuheben ist der Mitarbeiterkodex als zentrale Verhaltensvorschrift des ZDF. In der Präambel des ZDF-Mitarbeiterkodex steht: "Um als größte Fernsehanstalt Europas für die Ethik einer unabhängigen Unternehmenskultur auch öffentlich einzutreten, führt das ZDF die wesentlichen Elemente der Korruptionsverhütung und -bekämpfung in diesem Kodex zusammen. Sie werden präzisiert durch verschiedene Einzelvorschriften, auf die der Kodex im jeweiligen Zusammenhang verweist. Dieser Kodex gilt grundsätzlich für alle unbefristet und befristet Angestellten sowie für alle in erheblichem Umfang, insbesondere auf Basis von Honorarzeitverträgen beschäftigten freien Mitarbeitern des ZDF."
Keine privaten Vorteile
Dass der Status von ZDF-Mitarbeitenden nicht dazu genutzt werden darf, sich individuelle private Vorteile zu verschaffen, ist in verschiedenen Einzelregelungen festgehalten, die den korrekten Umgang mit Geschenken, Einladungen, Rabatten oder Reisen genau festlegen.
Umgang mit Geschäftspartnerschaften
Der Mitarbeiterkodex und die ihm zugrundeliegenden Einzelregelungen enthalten noch weitere Verhaltensrichtlinien, etwa für Interessenkonflikte im Umgang mit Geschäftspartnerschaften. Der Umgang ist sowohl dienstlich als auch privat so zu gestalten, dass daraus keine Abhängigkeiten erwachsen, die zum Zweck der Korruption genutzt werden können. Unter den Punkten "Nebentätigkeiten", "Rechtsgeschäfte mit Familienangehörigen oder sonst nahestehenden Personen" sowie "Insiderwissen und Kapitalbeteiligungen" ist nachzulesen, wie jedem Anschein einer privaten Vorteilsnahme oder Interessenskollisionen offensiv entgegenzutreten ist. Der Mitarbeiterkodex stellt weiter klar, dass eine Verletzung der darin niedergelegten Pflichten zu arbeitsrechtlichen oder sogar strafrechtlichen Konsequenzen führen kann.
Interne Meldestelle und externe Ombudsperson
Auch das Verhalten bei einem Korruptionsverdacht ist im Mitarbeiterkodex geregelt. Ergibt sich ein Verdacht auf Korruption sind alle ZDF-Mitarbeitenden dazu aufgerufen, Vorgesetzte oder die Revision zu informieren. Allen Hinweisgebern steht zudem ein externer und unabhängiger Vertrauensanwalt als Anlaufstelle zur Verfügung. Der Vertrauensanwalt fungiert hierbei auch als externe Ombudsperson nach dem Medienstaatsvertrag. Der Vertrauensanwalt wahrt Vertraulichkeit und auf Wunsch die Anonymität des Hinweisgebenden gegenüber dem ZDF. Zugleich ist beim Vertrauensanwalt die Interne Meldestelle des ZDF nach dem Hinweisgeberschutzgesetz (HinSchG) eingerichtet. Der Vertrauensanwalt stellt die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen des HinSchG sicher.
Schulungen und Kommunikation
Führungskräfte und Mitarbeitende erhalten regelmäßig Schulungen und Informationen zu Compliancethemen, u. a. ist im ZDF-Intranet ein Angebot zu Compliance-Themen eingerichtet. Für alle Mitarbeitenden ist darüber hinaus ein verpflichtendes Online-Training zu Compliance vorgesehen. Hinzu kommt ein breites Schulungsangebot für das wichtige Feld der Programm-Compliance, das u. a. über die staatsvertraglichen, presserechtlichen und urheberrechtlichen Grundlagen für die Programmgestaltung informiert.
Risiken
Abseits der implizit beschriebenen Risiken werden derzeit keine weiteren wesentlichen Risiken, die sich aus der Geschäftstätigkeit des ZDF, aus seinen Geschäftsbeziehungen und aus seinen Produkten und Dienstleistungen ergeben und die wahrscheinlich negative Auswirkungen auf die Bekämpfung von Korruption und Bestechung haben, gesehen.
Datenschutz
Das ZDF passt seine Datenschutzprozesse an die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) an und setzt die neuen gesetzlichen Vorgaben um. Als öffentlich-rechtliches Medienunternehmen unterliegt es dabei jedoch Besonderheiten. Zur Gewährleistung der Rundfunkfreiheit und insbesondere einer freien Berichterstattung gelten die datenschutzrechtlichen Regelungen auch unter der DSGVO für die journalistische Datenverarbeitung nur eingeschränkt. Nach dem sog. Medienprivileg sind in Ausführung der Datenschutz- Grundverordnung und nach § 9 c Rundfunkstaatsvertrag im Bereich der journalistischen Arbeit nur die Grundsätze der Regelungen zur Datensicherheit und Vertraulichkeit und sowie eine Zweckbindung umzusetzen.
Auch in organisatorischer Hinsicht bestehen für das ZDF Besonderheiten. Wegen der verfassungsrechtlich garantierten Staatsferne des Rundfunks obliegt gemäß § 16 ZDF-Staatsvertrag in Verbindung mit Art. 51 DSGVO die Aufsicht über den Datenschutz im ZDF nicht den staatlichen Datenschutzbehörden, sondern dem Rundfunkdatenschutzbeauftragten. Er wird vom Fernsehrat mit Zustimmung des Verwaltungsrats bestellt, arbeitet weisungsfrei und ist in der Ausübung seines Amtes nur dem Gesetz unterworfen. Der Rundfunkdatenschutzbeauftragte überwacht gemäß DSGVO die Einhaltung der Datenschutzvorschriften des ZDF-Staatsvertrages, des Rundfunkstaatsvertrages und sämtlicher weiterer das ZDF betreffenden Vorschriften über den Datenschutz bei der gesamten Tätigkeit des ZDF und seiner Beteiligungsunternehmen.
Er erstattet jährlich auch den Organen des ZDF einen schriftlichen Bericht im Sinne des Artikels 59 der Verordnung (EU) 2016/679 über seine Tätigkeit. Der Bericht wird im Online-Angebot des ZDF unter Datenschutz ZDF veröffentlicht. Jede Person hat das Recht, sich unmittelbar an den Rundfunkdatenschutzbeauftragten zu wenden, wenn sie der Ansicht ist, bei der Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten durch das ZDF oder seine Beteiligungsunternehmen in ihren schutzwürdigen Belangen verletzt worden zu sein.
Darüber hinaus hat das ZDF einen Datenschutzbeauftragten nach Art. 37 DSGVO bestellt. Nach dem gesetzlich hierfür vorgesehenen Verfahren hat ihn der Intendant mit Zustimmung des Verwaltungsrats ernannt. Ungeachtet des Beschwerderechts an den Rundfunkdatenschutzbeauftragten kann sich jede Person an den Datenschutzbeauftragten wenden, die Auskunft über die zu ihr beim ZDF gespeicherten Daten wünscht oder sich in schutzwürdigen Belangen bei der Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten verletzt fühlt. Der Datenschutzbericht 2021/2022 ist abrufbar unter: Datenschutz im ZDF
Jugendmedienschutz
Es ist ein Kernanliegen des ZDF, Kindern und Jugendlichen Medienkompetenz zu vermitteln und sie vor schädlichen Medieninhalten zu schützen. Zur Sicherung des Jugendmedienschutzes hat das ZDF eine Jugendschutzbeauftragte berufen. Sie besitzt die zur Erfüllung ihrer Aufgaben erforderliche Fachkenntnis und ist auf dem Gebiet des Jugendmedienschutzes weisungsfrei. Zu ihren Hauptaufgaben gehört es, den Intendanten und die Programmmgestaltenden des Senders in allen Fragen des Jugendmedienschutzes zu beraten – von der konkreten Programmgestaltung über die Programmplanung bis hin zum Programmeinkauf. Sie steht im ständigen Erfahrungs- und Informationsaustausch mit den Programmbereichen, begleitet entweder auf Anfrage der Redaktionen oder aufgrund eigener Initiative einzelne Sendungen und Angebote und bearbeitet externe Anfragen und Beschwerden.
Ein weiterer wichtiger Bereich ist der präventive Jugendmedienschutz – denn ohne eine konsequente Vermittlung von Medienkompetenz ist ein moderner und effektiver Jugendmedienschutz in Zeiten von Internet, Social Media und Smart-TVs nicht möglich. Hier leistet das ZDF einen wichtigen Beitrag durch gezielte Programmangebote sowie durch seinen Einsatz im Rahmen der Initiative "Schau Hin! Was Dein Kind mit Medien macht".
Der gesetzliche Jugendmedienschutz ist im Jugendmedienschutz-Staatsvertrag geregelt. Der Fernsehrat hat darüber hinaus Richtlinien für den Jugendmedienschutz im ZDF verabschiedet, die über das vom Gesetz vorgegebene Maß hinausgehen und deren Einhaltung er streng überwacht. Allen für das Programm verantwortlichen Mitarbeiter*innen sind diese Richtlinien ebenso Arbeitsgrundlage wie die Kriterien zur Sicherung des Jugendmedienschutzes. Diese Vorschriften und weiterführende Informationen findet man unter Jugendschutz ZDF im Internet.
Gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten ist für das öffentlich-rechtlich verfasste ZDF die entscheidende Conditio sine qua non in Hinblick auf seine rechtliche und gesellschaftliche Existenzberechtigung. Insofern kann es dem ZDF hier nicht um Ziele, Teilziele oder Zielerreichungskennziffern gehen, sondern um das unbedingte Erfüllen der zahlreichen und vielschichtigen Compliance-Dimensionen.
Leistungsindikatoren zu Kriterium 20
GRI SRS-205-1: Betriebsstätten, die auf Korruptionsrisiken geprüft wurden.
GRI SRS-205-3: Bestätigte Korruptionsvorfälle und ergriffene Maßnahmen.
GRI SRS-419-1: Nichteinhaltung von Gesetzen und Vorschriften im sozialen und wirtschaftlichen Bereich.
Leistungsindikator GRI SRS-205-1:
Auf Korruptionsrisiken geprüfte Betriebsstätten
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:
a. Gesamtzahl und Prozentsatz der Betriebsstätten, die auf Korruptionsrisiken geprüft wurden.
b. Erhebliche Korruptionsrisiken, die im Rahmen der Risikobewertung ermittelt wurden.
a. Gesamtzahl und Prozentsatz der Betriebsstätten, die auf Korruptionsrisiken geprüft werden. Die ZDF-Revision hat in den Jahren 2022/2023, neben Prüfungen in der Zentrale in Mainz, drei Außenstudios (zwei im Inland, eins im Ausland) geprüft. Zudem wird bei der ZDF Studios GmbH als einer Beteiligung des ZDF die interne Revision von einem externen Dienstleister durchgeführt. In deren Rahmen wurden im Berichtszeitraum auch zwei Beteiligungen der ZDF Studios GmbH geprüft.
b. Erhebliche Korruptionsrisiken, die im Rahmen der Risikobewertung ermittelt wurden. Erhebliche Korruptionsrisiken wurden im Jahr 2022/2023 nicht festgestellt.
Leistungsindikator GRI SRS-205-3:
Korruptionsvorfälle
Die berichtende Organisation muss über folgende Informationen berichten:
a. Gesamtzahl und Art der bestätigten Korruptionsvorfälle.
b. Gesamtzahl der bestätigten Vorfälle, in denen Angestellte aufgrund von Korruption entlassen oder abgemahnt wurden.
c. Gesamtzahl der bestätigten Vorfälle, in denen Verträge mit Geschäftspartnern aufgrund von Verstößen im Zusammenhang mit Korruption gekündigt oder nicht verlängert wurden.
d. Öffentliche rechtliche Verfahren im Zusammenhang mit Korruption, die im Berichtszeitraum gegen die Organisation oder deren Angestellte eingeleitet wurden, sowie die Ergebnisse dieser Verfahren.
a. Gesamtzahl und Art der bestätigten Korruptionsfälle. Es gab im Berichtszeitraum keine bekannten Korruptionsfälle.
b. Gesamtzahl der bestätigten Vorfälle, in denen Angestellte aufgrund von Korruption entlassen oder abgemahnt wurden. Entsprechend der Ausführungen zu Punkt a. gab es keine Entlassungen oder Abmahnungen aufgrund von Korruption. Angaben zu Verträgen, die aufgrund von Verstößen in Zusammenhang mit Korruption gekündigt oder nicht verlängert wurden (c.) und öffentliche rechtliche Verfahren in Zusammenhang mit Korruption (d.) sind nicht bekannt.
Leistungsindikator GRI SRS-419-1:
Nichteinhaltung von Gesetzen und Vorschriften
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:
a. Erhebliche Bußgelder und nicht-monetäre Sanktionen aufgrund von Nichteinhaltung von Gesetzen und/oder Vorschriften im sozialen und wirtschaftlichen Bereich, und zwar,
i. Gesamtgeldwert erheblicher Bußgelder,
ii. Gesamtanzahl nicht-monetärer Sanktionen,
iii. Fälle, die im Rahmen von Streitbeilegungsverfahren vorgebracht wurden.
b. Wenn die Organisation keinen Fall von Nichteinhaltung der Gesetze und/ oder Vorschriften ermittelt hat, reicht eine kurze Erklärung über diese Tatsache aus.
c. Der Kontext, in dem erhebliche Bußgelder und nicht-monetäre Sanktionen auferlegt wurden.
Es ist kein Fall von Nichteinhaltung der Gesetze und/oder Vorschriften bekannt, in dem erhebliche Bußgelder und nicht monetäre Sanktionen aufgrund von Nichteinhaltung von Gesetzen und/oder Vorschriften auferlegt wurden.