Tigerpythons sind in Asien heimisch, breiten sich aber in Florida aus.
Quelle: imago/Depositphotos
Bestimmte Tigerpythons können wohl noch größere Beute verschlingen als bisher angenommen. Die größten Exemplare könnten ihr Maul weiter aufreißen als bisher nach mathematischen Modellen vermutet, berichtet ein Forschungsteam im Fachjournal "Reptiles & Amphibians". Sie seien wahrscheinlich in der Lage, fast 60 Kilogramm schwere Hirsche oder gut 95 Kilogramm wiegende Alligatoren im Ganzen zu verschlucken.
Tigerpythons töten ihre Beute mit enormer Kraft durch Umschlingen und Ersticken, bevor sie sie verschlingen. Immer wieder zeigen Bilder oder Videos, wie Dunkle Tigerpythons überraschend große Tiere vertilgen. Die Würgeschlangen haben ein extrem flexibles Kiefergelenk: Die Unterkieferknochen sind nur durch elastische Bänder verbunden, sodass sie sich beim Schlucken voneinander lösen können.
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Tigerpythons öffnen ihr Maul weiter als gedacht
Das Team um Bruce Jayne von der University of Cincinnati beobachtete nun genau das. Die kleinste der drei von ihnen untersuchten Tigerpythons - 4,5 Meter lang - verschlang einen 35 Kilogramm schweren Weißwedelhirsch. Das entspricht zwei Dritteln des Gewichts der Schlange. So etwas zu beobachten, sei unvergesslich, sagte einer der beteiligten Forscher.
Eine 4,5 Meter lange Tigerpython verschlingt einen 35 Kilogramm schweren Weißwedelhirsch.
Quelle: Ian Bartoszek/Conservancy of Southwest Florida/dpa
Das Maul der größten der untersuchten Exemplare - 5,8 Meter lang - habe sich 26 Zentimeter weit öffnen lassen, berichten die Forscher - vier Zentimeter mehr als bisher erfasst.
Das höre sich nach einem nicht so großen Unterschied an. Aber: Die gesamte Öffnung des Mauls sei dann aber satte 40 Prozent größer. Die größten Vertreter der Art können ein Maul mit rund 30 Zentimetern Durchmesser haben, wie die Forscher annehmen. In seltenen Fällen können die Tiere über sechs Meter lang und 100 Kilo schwer werden und sind gehören damit zu den größten Schlangen der Welt.
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Tigerpython ist in den USA eine invasive Art
Warum haben die Forscher die mögliche Größe der Beute überhaupt untersucht? Dieses Wissen hilft ihnen dabei vorherzusagen, welche ökologischen Auswirkungen die Schlangenart hat.
Tigerpythons sind in den
USA eine
invasive Art. Das sind Tierarten, die sich außerhalb ihrer eigenen Heimat ausbreiten und zum Beispiel einheimische Tierarten verdrängen. Eigentlich sind Tigerpythons in den Regenwäldern Südostasiens zuhause. Sie haben sich aber in den Everglades in Florida extrem ausgebreitet, weil Privatbesitzer ihre Tiere ausgesetzt haben.
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Weibliche Tigerpythons legen bis zu 100 Eier pro Jahr
Nach offiziellen Schätzungen leben dort inzwischen hunderttausende Pythons und bedrohen die heimische Fauna. Jäger erhalten Geldprämien für erlegte Tiere. In ihrer ursprünglichen Heimat hingegen steht es nicht gut um die Schlangen. Die Art steht daher als gefährdet auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion.
Weibchen werden mit etwa drei Jahren geschlechtsreif und können 20 Jahre oder länger bis zu 100 Eier jährlich produzieren.
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Quelle: dpa