Europäisches Patentamt registriert mehr Erfindungen im Kampf gegen Krebs
Quelle: dpa (Archiv)
Deutschland ist bei Patentanmeldungen im Kampf gegen Krebs führend in Europa. Fast ein Viertel der in Europa ansässigen Anmelder auf diesem Gebiet entfielen zwischen 2002 und 2021 auf die Bundesrepublik, das zeigt ein Bericht des Europäischen Patentamts.
Weltweit belegt Deutschland in dem Zeitraum den vierten Platz mit 9.375 internationalen Patentfamilien - nach den USA, Japan und
China. Eine Patentfamilie steht für eine Gruppe von Patentanmeldungen, die denselben oder ähnlichen technischen Inhalt betreffen. Trotz leicht sinkender Zahlen habe Deutschland seine europäische Spitzenposition über die vergangenen 20 Jahre gehalten, schreiben die Autoren anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar.
Weltweit führend bei den Innovationen seien dabei die USA: Rund 46 Prozent aller zwischen 2002 und 2021 dazu zum Patent angemeldeten Erfindungen entfielen auf amerikanische Firmen. In Europa liegt das Vereinigte Königreich auf dem zweiten Platz hinter Deutschland und vor Frankreich und der Schweiz.
Viele Anmeldungen von Bayer und Siemens
Pharmaunternehmen aus den USA und Europa gehörten zu den wichtigsten Patentanmeldern im Kampf gegen Krebs, heißt es weiter in dem Bericht. Die Erfindungen konzentrierten sich meist auf innovative Krebstherapien wie etwa bei Bayer. Andere wie Siemens seien auf Diagnostik spezialisiert. Im Berichtszeitraum standen Bayer und Siemens in Deutschland an der Spitze, unter den Topanmeldern zählten auch Merck, Boehringer Ingelheim, BASF oder
Biontech.
Global führend bei den Anmeldungen waren die Schweizer Pharmariesen Roche und Novartis, gefolgt vom niederländischen Gesundheitskonzern Philips sowie Johnson & Johnson und Pfizer (beide USA).
Krebs weiter "globale Bedrohung für Gesundheit"
Allen Fortschritten in Forschung und Technologie zum Trotz bleibe Krebs eine globale Bedrohung für die Gesundheit, schreiben die Autoren. In der EU bekomme fast jeder dritte Mann und jede vierte Frau eine Krebsdiagnose, bevor das Alter von 75 Jahren erreicht werde, hieß es mit Verweis auf Zahlen des Europäischen Krebsinformationssystems.
Das Patentamt verzeichnet jedoch ermutigende Signale. So seien die Erfindungen zur Krebsbekämpfung allein zwischen 2015 und 2021 um 70 Prozent gewachsen gemessen an der jährlichen Zahl der internationalen Patentfamilien. Durchbrüche gebe es etwa bei Immun- und Gentherapien. Die Behörde stellte parallel zu der Studie ein Online-Portal vor, das Forschern einen besseren Überblick über Innovationen im Kampf gegen Krebs geben soll.
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Quelle: dpa