Investoren stoßen Aktien ab:US-Börsenbeben: Trumps Zölle drücken Kurse stark
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Im großen Stil verkaufen Investoren ihre US-Aktien. Der Grund: Trumps jüngst angekündigte Zölle. Die Folge: Dow Jones, Nasdaq 100 und S&P rauschen um mehrere Prozentpunkte ab.
Die Zoll-Ankündigung Trumps und erste Gegenmaßnahmen schüren weiter die Angst vor einer Rezession. Börsen weltweit reagieren mit enormen Verlusten, Anleger sind verunsichert.04.04.2025 | 2:04 min
Anleger an der Wall Street sind aus Angst vor den wirtschaftlichen Folgen eines Handelskrieges aus Aktien geflohen. Der Grund: US-Präsident Donald Trump hatte tags zuvor weltweite Zölle angekündigt.
Von dem Jahres-Plus von 18 Prozent im März sei "fast nichts mehr übrig", sagt Valerie Haller an der Börse. Anleger "stoßen massiv ihre Aktien ab" und es dürfte turbulent bleiben.04.04.2025 | 1:36 min
Dow Jones, Nasdaq und S&P mit Verlusten - Angstmesser Vix auf Hoch
Der Leitindex Dow Jones Industrial büßte 3 Prozent auf 41.173 Punkte ein. Er vermied jedoch zunächst einen Rückfall unter das jüngste Tief von Mitte März bei 40.661 Zählern.
Noch größer waren die Verluste an der von großen Technologie-Titeln geprägten Nasdaq-Börse. Der Nasdaq sackte um 4,8 Prozent auf 18.828 Punkte ab und und steuerte auf seinen schwärzesten Tag seit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 zu.
Der S&P 500 rutschte zum Handelsauftakt um 3,2 Prozent auf 5.487 Zähler ab. Auch dieser marktbreite Index fand sich auf dem tiefsten Stand seit September 2024 wieder.
Der Volatilitätsindex Vix, der als Angstmesser der Wall Street bekannt ist, erreichte mit 29,26 Punkten ein Drei-Wochen-Hoch.
20 Prozent Aufschlag für EU-Importe in die USA und noch höhere Abgaben für andere Länder: Trumps "America First"-Politik stößt weltweit auf Kritik.03.04.2025 | 3:01 min
Börseneuphorie muss Sorgen weichen
Donald Trump hatte am Mittwoch nach US-Börsenschluss angekündigt, dass er einen Basiszollsatz von zehn Prozent auf alle Importe in die USA und höhere Zölle auf Dutzende anderer Länder erheben werde.
Elias Haddad, Marktstratege bei Brown Brothers Harriman, erklärte, seine Firma werde "wegen des erhöhten Risikos einer Rezession oder einer Stagflation weiterhin mit Vorsicht handeln".
Dies war der erste Schlag in diesem Handelskrieg und es könnte unangenehm werden, was die Anleger verunsichert.
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Elias Haddad, Marktstratege bei Brown Brothers Harriman
Die düstere Stimmung steht in starkem Kontrast zu der Börsen-Euphorie vor einigen Monaten, als das Versprechen einer unternehmensfreundlichen Politik unter der Trump-Regierung die US-Aktien auf Rekordhöhen getrieben hatte.
Für langfristige Investoren sei die aktuelle Börsenlage "nicht so ein Problem", doch wer schnell Geld braucht, solle dies besser "heute noch freimachen", so Finanztip-Chefredakteur Hermann-Josef Tenhagen.04.04.2025 | 4:18 min
Apple-Aktien verlieren acht Prozent, Meta sieben
Investoren warfen daher Aktien quer durch alle Branchen aus ihren Depots. Papiere von Apple rutschten um acht Prozent auf ein Acht-Monats-Tief. Nach einer Schätzung von Citi sind mehr als 90 Prozent der Produktion des Unternehmens in China angesiedelt, einem der Länder, die am stärksten von den Zöllen betroffen sind. Titel von Meta sackten um rund sieben Prozent ab. Auch die Hersteller von PCs und KI-Servern dürften von den Zöllen hart getroffen werden.
Aktien von US-Einzelhändlern wie Walmart, Amazon und Target brachen zwischen drei und 7,6 Prozent ein. Die Konzerne zählen auf mehrere asiatische Länder, darunter China, als Hauptlieferanten und dürften gezwungen sein, ihre Preise zu erhöhen.
Im Luxussektor stürzte Ralph Lauren um 16 Prozent ab. Die Sportartikelhersteller Nike und Under Armour tauchten angesichts ihrer hauptsächlich in asiatischen Fabriken gefertigten Produkte um 11,5 und 17,8 Prozent ab.
Große Banken wie JPMorgan, Citigroup und Bank of America, die empfindlich auf wirtschaftliche Risiken reagieren, fielen zwischen 4,6 und 8,6 Prozent.
Zölle seien Sand im Getriebe des Welthandels, sagt Stormy-Annika Mildner, Direktorin der Denkfabrik Aspen Institut in Deutschland. 03.04.2025 | 2:51 min
Dollar-Index auf Sechs-Monats-Tief
An den Rohstoffmärkten hinterließ die Furcht vor einem weltweiten Konjunktureinbruch ihre Spuren. Der Preis für das Industriemetall Kupfer wurde mit zeitweise 9.363 Dollar je Tonne 3,5 Prozent niedriger gehandelt.
Noch steiler abwärts ging es beim Öl: Die Nordsee-Sorte Brent verbilligte sich um sieben Prozent auf 69,74 Dollar, US-Öl WTICLc1 fiel um 7,6 Prozent auf 66,25 Dollar je Fass (159 Liter). Die Nachfrage nach Öl hänge besonders stark von mit hohen Zöllen belegten asiatischen Schwellenländern ab, sagte Vivek Dhar von der Commonwealth Bank of Australia. Zudem wollen Länder der Opec+-Gruppe im Mai ihre Produktion deutlich steigern, was die Preise zusätzlich unter Druck setzte.
Auf der Suche nach sicheren Häfen griffen die Anleger bei der Anti-Krisen-Währung Gold zu. Der Preis für das Edelmetall stieg zeitweise um 1,1 Prozent auf ein neues Allzeithoch von 3.167,57 Dollar je Feinunze. Der Dollar-Index markierte ein Sechs-Monats-Tief. Er fiel in der Spitze um 1,8 Prozent auf 101,26 Punkte.
Quelle: dpa
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