IG Metall: Können VW "richtig einheizen" - Tarifverhandlungen
Start der Tarifverhandlungen:IG Metall: Können VW "richtig einheizen"
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Die IG Metall stemmt sich gegen Werksschließungen und Kündigungen - Volkswagen steckt in der Krise und ist auf Einsparungen angewiesen. Da ist Streit programmiert.
Der kriselnde Konzern muss sparen, mittelfristig könnten tausende Stellen abgebaut und ganze Standorte geschlossen werden. Die Gewerkschaft IG Metall will genau das verhindern. 25.09.2024 | 1:34 min
Die IG Metall fordert zum Auftakt der Tarifverhandlungen mit VW für die rund 120.000 Volkswagen-Beschäftigten eine Beschäftigungssicherung über das Jahr 2030 hinaus und droht mit Streiks ab Dezember. IG-Metall-Chefunterhändler Thorsten Gröger sagte in Hannover, falls nötig, stünden ab dem 1. Dezember zehntausende VW-Beschäftigte vor den Werkstoren und auf der Straße. Der Konflikt mit VW habe erst begonnen.
Es dürften schwierige Verhandlungen zwischen VW und der IG Metall werden. Der Konzern steckt in der Krise, viele Stellen drohen wegzufallen. Valerie Haller berichtet. 25.09.2024 | 1:02 min
VW bekräftigte zum Start seine Sparziele. "Wir müssen gemeinsam unser Unternehmen restrukturieren. Die Situation ist ernst", sagte VW-Verhandlungsführer Arne Meiswinkel, Personalvorstand der Kernmarke Volkswagen, vor dem Auftakt der Tarifgespräche in Hannover.
Die eigentlich erst für Ende Oktober geplante Tarifrunde war vorgezogen worden, nachdem VW seinen Sparkurs Anfang des Monats verschärft hatte. "In der ersten Verhandlungsrunde wird es darum gehen, dass wir uns ein gemeinsames Bild über die Ausgangslage verschaffen", so VW-Verhandler Meiswinkel. Statt nur über das Entgelt soll auch über die von VW gekündigte Beschäftigungssicherung verhandelt werden.
Der kriselnde Autokonzern VW könnte Gerüchten zufolge 30.000 Stellen in Deutschland abbauen. Der Konzern dementiert dies, betont jedoch, dass Kosten reduziert werden müssen.19.09.2024 | 1:26 min
IG Metall zeigt VW rote Linien auf
Am späten Vormittag wollten beide Seiten in Hannover zusammenkommen. Die Positionen liegen weit auseinander. Während VW auf Einsparungen auch bei den Personalkosten drängt, will die IG Metall Einschnitte verhindern. Gröger stellte vor den Verhandlungen klar:
Betriebsratschefin Daniela Cavallo, die für die IG Metall mit am Verhandlungstisch sitzt, hatte beides zuvor als klare rote Linien bezeichnet.
Bundeswirtschaftsminister Habeck forderte bei seinem Besuch im VW-Werk in Emden den Autobauer auf, keine Werke zu schließen. Der Konzern müsse die Probleme aber alleine lösen. 20.09.2024 | 1:53 min
Was die IG Metall von VW fordert
Die IG Metall forderte VW auf, zunächst konkrete Sparpläne auf den Tisch zu legen, damit man in Verhandlungen eintreten könne. Bisher gebe es außer der Kündigung mehrerer Tarifverträge keinerlei Details zu möglichen Entlassungen und Werksschließungen. Damit gieße VW nun "zusätzliches Öl ins Feuer", kritisierte Gröger. Stattdessen brauche man "ein tragfähiges Zukunftskonzept für alle Standorte".
Bei der ebenfalls stattfindenden Entgeltrunde fordert die IG Metall für die Branche und auch bei VW sieben Prozent mehr Lohn. Abstriche soll es hier auch nicht für VW geben. Ab Dezember wären auch Streiks möglich. Dann endet bei VW die Friedenspflicht.
Das bietet VW der IG Metall an
VW-Konzernchef Oliver Blume drängt dagegen auf Zugeständnisse der IG Metall: "Ich erwarte dort schon deutliche Bewegung, um auf der Kostenseite voranzukommen", sagte Blume im ZDF. Zugleich betonte er: "Wir werden hier in Deutschland auch um jeden Arbeitsplatz kämpfen, das ist ganz klar. Aber dafür ist die Grundlage, dass wir auf der Kostenseite über alle Bereiche deutlich nach unten kommen." Ziel sei es, bis Jahresende zu einer Einigung zu kommen.
Der Konzern hatte Anfang des Monats seinen Sparkurs bei der Kernmarke Volkswagen verschärft und die seit 30 Jahren geltende Beschäftigungssicherung gekündigt. Laut "Manager Magazin" könnten mittelfristig bis zu 30.000 Jobs wegfallen. Auch die Schließung ganzer Werke wird nicht länger ausgeschlossen. Laut Finanzvorstand Arno Antlitz fehlen dem Konzern die Verkäufe für rund zwei Werke. Zudem will VW die Bezahlung der Leiharbeiter senken und weniger Auszubildende übernehmen.
Der Menschenrechtsbericht über das VW-Werk in der chinesischen Region Xinjiang weist nach Recherchen von ZDF, "Der Spiegel" und "Financial Times" erhebliche Mängel auf.19.09.2024 | 1:49 min
Wird es teuer für VW?
Beide Seiten stehen in den Gesprächen unter Zeitdruck: Kommt es zu keiner Einigung, so würden mit der Job-Garantie auch die Zugeständnisse der Belegschaft wegfallen, auf die man sich vor 30 Jahren geeinigt hatte, etwa der Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Statt zu sparen, würde es für VW dann sogar teurer, kritisiert die IG Metall. VW drohte bereits, dass in diesem Falle "betriebsbedingte Kündigungen nicht auszuschließen sind". Mögliche wäre das nach einer Übergangsfrist von sechs Monaten ab Juli 2025.
Quelle: ZDF
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