FTI-Insolvenzverwalter: Kunden sollen Reisen beenden können
Tausende Urlauber betroffen:FTI-Pleite: So geht es vorläufig weiter
|
Rund 60.000 Kunden sind gerade im Urlaub - und von der FTI-Pleite betroffen. Und: Was passiert mit gebuchten Reisen, mit Anzahlungen? Der Insolvenzverwalter arbeitet an Lösungen.
Etwa 60.000 Menschen haben ihre Urlaubsreise mit FTI bereits angetreten.
Quelle: dpa
Der vorläufige Insolvenzverwalter des zahlungsunfähigen Reisekonzerns FTI hat seine Arbeit aufgenommen und will nun vor allem Urlaubern helfen, die ihre Reise bereits angetreten haben. Oberste Priorität hätten die rund 60.000 Menschen, die gerade in den Zielgebieten unterwegs seien, erklärte Axel Bierbach von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen:
Die FTI Touristik GmbH hatte am Montag beim Amtsgericht München einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung gestellt. Das Gericht entsprach dem Antrag noch am selben Tag und setzte den Sanierungsexperten Bierbach als vorläufigen Insolvenzverwalter ein.
Der drittgrößte Reisekonzern Europas FTI ist insolvent. Die Bundesregierung hatte weitere Staatshilfen abgelehnt. Viele Reisen mit FTI werden storniert.03.06.2024 | 1:11 min
Für Kundinnen und Kunden bereits angetretener Pauschalreisen springt der Deutsche Reisesicherungsfonds ein, wie Bierbach nun noch einmal betonte.
Absage für demnächst startende Reisen
Reisen, die in den kommenden Tagen starten sollten, müssten jedoch abgesagt werden, "da ein reibungsloser Reiseablauf in den Zielländern nicht garantiert werden kann". Das gelte für alle über FTI Touristik GmbH gebuchten Reisen bis einschließlich Montag, den 10. Juni.
Für Reisen nach diesem Datum werde derzeit nach Lösungen gesucht: Bierbach erklärte:
Die Betroffenen würden so bald wie möglich informiert.
Eine Studie zeigt: Die Deutschen haben Lust aufs Reisen. Mehr als 60 Prozent haben schon eine Reise für dieses Jahr geplant, damit sind die Zahlen beinahe auf Vor-Corona-Niveau.06.02.2024 | 1:31 min
Neue Reisen ab sofort nicht mehr buchbar
Generell sind aber auch alle Kundenzahlungen der über FTI gebuchten Pauschalreisen vom Reisesicherungsfonds abgesichert, wenn die Leistungen nicht erbracht werden. Neue Reisen bei FTI könnten "ab sofort nicht mehr gebucht werden", hieß es weiter, die Buchungsportale seien bereits abgeschaltet worden.
Mit den Beschäftigten und dem Betriebsrat liefen bereits Gespräche über das weitere Vorgehen - sie bekommen bis einschließlich August Insolvenzgeld. Bierbach will nun "alle Optionen prüfen, ob und in welcher Form Fortführungsmöglichkeiten für das insolvente Unternehmen bestehen". Dazu gehöre auch der mögliche Verkauf von Geschäftsbereichen im In- und Ausland.