Warnstreiks und Protest:Verdi und Klimaschützer fordern besseren ÖPNV
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Die Gewerkschaft Verdi hat mit einem Warnstreik Busse und Bahnen in vielen Bundesländern lahmgelegt. Unterstützt wird der Arbeitskampf im ÖPNV von Fridays for Future.
Wieder hat die Gewerkschaft Verdi mit einem großangelegten Warnstreik an diesem Freitag den Bus-, U- und Straßenbahnverkehr in vielen Bundesländern lahmgelegt. Es ist die zweite Warnstreikrunde im laufenden Tarifkonflikt des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), den Verdi parallel in fast allen Bundesländern austrägt.
Unterstützt wurde die Gewerkschaft von der Klimabewegung Fridays for Future, die ebenfalls zu einem bundesweiten Klimaprotest aufgerufen hat. Bei zahlreichen Demonstrationen und Kundgebungen traten die beiden Organisationen im Rahmen des Bündnisses "Wir fahren zusammen" gemeinsam auf, um für bessere Arbeitsbedingungen im ÖPNV zu demonstrieren.
Warnstreik in mehr als 70 Städten
Der Warnstreik betraf Verdi zufolge mehr als 70 Städte in nahezu allen Bundesländern. Fahrgäste mussten sich auf weitreichende Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr einstellen. Lediglich in Bayern, im Saarland sowie in Thüringen gab es am Freitag keine Ausstände.
In vielen Ländern hatten die Warnstreiks bereits am Donnerstag begonnen. Am Freitag weitete die Gewerkschaft den Arbeitskampf noch einmal aus. In einigen Ländern ist auch am Samstag noch mit Einschränkungen zu rechnen.
Verdi: Zusammenarbeit mit FFF voller Erfolg
"Wir sind sehr zufrieden", sagte der Verdi-Fachgruppenleiter für Busse und Bahnen, Andreas Schackert, der dpa am Nachmittag. "Wir waren mit unserem Streik sichtbar und erfolgreich, bis auf wenige Ausnahmen lief der Arbeitskampf überall ungestört."
Die Zusammenarbeit mit FFF bezeichnete Schackert als vollen Erfolg. Überall im Land habe es gemeinsame Auftritte und Kundgebungen gegeben. "Wir sind in vielen Städten gemeinsam unterwegs gewesen und haben gezeigt, dass es nicht nur darum geht, dass eine kleine Interessengruppe von Beschäftigten um ihre Pfründe kämpft", betonte er, "sondern dass wir attraktive Arbeitsbedingungen brauchen für einen verlässlichen und attraktiven ÖPNV."
Ähnlich äußerte sich FFF-Aktivistin Liv Manthey:
Es ist eine politische Frage, ob die Menschen, die uns täglich von A nach B bringen, gute Arbeitsbedingungen haben.
„
Liv Manthey, Fridays for Future
"Und es ist eine politische Frage, ob Mobilität für alle ermöglicht wird - oder nicht." Zur größten Kundgebung im Berliner Invalidenpark zog es Manthey zufolge Tausende Menschen. Aktivistin Luisa Neubauer und die stellvertretende Verdi-Bundesvorsitzende Christine Behle traten dort gemeinsam auf.
Verdi verhandelt derzeit in 14 Bundesländern mit den Verkehrsunternehmen über neue Tarifverträge. Um höhere Entgelte geht es dabei nur in den Bundesländern Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Auch im Saarland forderte die Gewerkschaft mehr Geld, hier einigten sich beide Seiten aber vor wenigen Tagen auf einen Abschluss.
In den anderen Bundesländern geht es hingegen vor allem um bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. In Hamburg etwa beabsichtigt Verdi die 35-Stunden-Woche durchzusetzen. Um längere Wendezeiten am Ende einer Route, mehr Urlaubstage und Urlaubsgeld geht es wiederum in Berlin.
Ob es bald wieder zu großangelegten Warnstreiks im ÖPNV kommt, bleibt abzuwarten. Die Fronten gelten nicht überall als verhärtet. In immer mehr Bundesländern dürfte es in den nächsten Wochen daher Abschlüsse geben.
Bei der Bahn drohen neue Streiks
Doch den Fahrgästen droht dafür an anderer Stelle Ungemach. Am Donnerstag sind die wieder aufgenommenen Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL vorzeitig abgebrochen worden. Damit drohen im Fern-, Regional- und Güterverkehr auf der Schiene in den nächsten Wochen wieder lange Streiks.
Bundesweit hat Verdi zu Streiks im ÖPNV aufgerufen. Der Höhepunkt der Streikwelle wird am heutigen Freitag erwartet. Wann und wo der Nahverkehr stillstehen soll - ein Überblick.
von Lara Leidig, Rebekka Solomon und Christoph Schneider
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