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Analyse
Dritte Zinssenkung des Jahres:EZB senkt Leitzinsen - wird Bauen günstiger?
von Valerie Haller
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Die EZB reagiert auf die schwächelnde Wirtschaft in Europa und senkt den für Sparer wichtigen Einlagenzins auf 3,25 Prozent. Was das für potenzielle Immobilienkäufer bedeutet.
Die Nachfrage nach Immobilien ist zuletzt gestiegen. Käufer hoffen dabei auf sinkende Zinsen.
Quelle: ZDF
Die Finanzmärkte haben nichts anderes erwartet: Die Europäische Zentralbank senkt den für Sparer wichtigen Einlagenzins um einen Viertelpunkt auf 3,25 Prozent. Der Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Geschäftsbanken Geld bei der Notenbank leihen, liegt nun bei 3,40 Prozent.
Es ist die dritte Zinssenkung in diesem Jahr. Die EZB legt damit ein Tempo vor, das es so seit 13 Jahren nicht mehr gegeben hat. Ob die Zentralbank in diesem Rhythmus weitermacht oder eine Pause einlegt, ließ sie bei ihrer auswärtigen Sitzung in Slowenien offen. Einiges spricht dafür. Die Konjunktur schwächelt, besonders in Deutschland.
Die EZB hat den Leitzins erneut gesenkt: von 3,5 auf 3,25 Prozent. Damit soll die schwächelnde Konjunktur wieder angeschoben werden.17.10.2024 | 1:43 min
EZB-Chefin Lagarde sieht Fortschritte im Kampf gegen Inflation
"Die neuesten Daten deuten auf ein schleppendes Wachstum hin", sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde zu dem Zinsbeschluss. "Wir haben der Inflation noch nicht ganz das Genick gebrochen, aber wir kommen voran."
Passend dazu kam nur wenige Stunden vor dem Zinsentscheid die Nachricht, dass die Teuerungsrate im September im Euroraum stärker als erwartet gesunken ist auf 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit liegt sie erstmals seit drei Jahren unter dem Zwei-Prozent-Ziel der EZB.
Leitzins der EZB
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Was bedeutet die EZB-Entscheidung für Bauzinsen?
Ob die Leitzinssenkung nun auch einen Einfluss auf die Bauzinsen hat, ist keine ausgemachte Sache. Eher nicht, meinen Ökonomen wie Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank:
Weil der Rückgang also vom Markt schon weitgehend berücksichtigt ist, wirken sich sich weitere Zinssenkungen vermutlich nicht auf langfristige Bauzinsen aus.
Entwicklung der Bauzinsen
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Experten dämpfen Hoffnung auf weiter sinkende Zinsen
Hatten sich die Bauzinsen seit Anfang 2022 bis Ende vergangenen Jahres nahezu vervierfacht, fallen sie inzwischen wieder. Der Finanzberatung FMH zufolge liegen die durchschnittlichen Zinsen für ein Darlehen mit zehn Jahren Zinsbindung aktuell bei 3,35 Prozent. Je nach Anbieter schwanken sie zwischen 4,18 und 2,87 Prozent pro Jahr.
Wie sich die Zinsen weiter entwickeln, darüber gehen die Meinungen auseinander. Dass sie jedoch weiter fallen, damit rechnet kaum jemand, eher dass sie wieder steigen. Der Inhaber der Finanzberatung FMH, Max Herbst, mahnt deshalb:
Wer wissen will, wo die Reise hingeht, sollte auf die Zinsen für Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit achten. Denn sie bestimmen die Renditen für Pfandbriefe, die Banken wiederum dafür nutzen, um Immobilienkredite zu refinanzieren. Steigen sie, müssen Banken mehr Zinsen zahlen, um sich Geld zu leihen.
Diese höheren Kosten geben Banken oft an ihre Kunden weiter, zum Beispiel in Form von teureren Immobilienkrediten. In den vergangenen Tagen stieg die Rendite der Bundesanleihe wieder etwas - ebenso die Bauzinsen.
Nachfrage nach Immobilien zuletzt gestiegen
Den Kauf einer Immobilie auf die lange Bank zu schieben, weil man auf niedrigere Bauzinsen setzt, die Rechnung geht also vermutlich nicht auf. Hinzu kommt, dass die niedrigeren Bauzinsen der vergangenen Monate die Nachfrage nach Immobilien angekurbelt haben. Das wiederum könnte zu höheren Kaufpreisen führen.
Das IfW Kiel stellte schon im August eine Trendwende am Immobilienmarkt fest. Demnach steigen die Immobilienpreise wieder auf breiter Front. Das könnte bedeuten, dass die Zeiten niedriger Bauzinsen und gesunkener Immobilienpreise vielleicht bald schon wieder vorbei sind.
Quelle: ZDF
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