Aus Brüssel fließt wieder Geld nach Ungarn (Symbolbild)
Quelle: dpa
Die Kommission der
Europäischen Union gibt zehn Milliarden Euro an eingefrorenen EU-Geldern für Ungarn frei - trotz anhaltender Kritik an der Rechtstaatlichkeit in dem Land. Die Brüsseler Behörde begründete den Schritt am Mittwoch damit, dass Ungarn die erforderlichen Voraussetzungen dafür erfüllt hat.
Ministerpräsident Viktor Orban regiert Ungarn seit Jahren fast im Alleingang. Wie sein System funktioniert.31.03.2022 | 43:13 min
Orban gegen raschen Ukraine-Beitritt in EU
Ein rascher EU-Beitritt "hätte unabsehbare Folgen und würde weder den Interessen Ungarns noch der Europäischen Union dienen", bekräftigte Orban am Mittwoch im Parlament in Budapest seine Ablehnung eines möglichen Beitritts. Orban kritisierte, dass es innerhalb der EU dazu keine Debatte gebe und dass man stattdessen "mit dem Kopf durch die Wand" gehe.
Ähnlich hatte sich Orban schon zuvor mehrfach geäußert, unter anderem im November in einem Brief an den Präsidenten des Europäischen Rats, Charles Michel. Europaparlamentarier und Diplomaten werfen
dem Rechtspopulisten "Erpressung" vor, weil er zugleich Geld von der EU zurückforderte.
Scholz: Ukraine-Unterstützung hat "oberste Priorität"
Bundeskanzler
Olaf Scholz (
SPD) erhöhte in seiner Regierungserklärung zum EU-Gipfel im Bundestag den Druck auf Orban.
Er will sich auf dem Gipfel für weitere Finanzhilfen in Höhe von 50 Milliarden Euro für die Ukraine stark machen wie auch für die Beitrittsverhandlungen mit Kiew.
Ungarns Viktor Orban will mal wieder Europa aufmischen und den EU-Beitritt der Ukraine blockieren. Dabei geht es ihm wohl weniger um das angegriffene Land - als um sich selbst.
von Julia Rech und Ulf Röller, Brüssel
Quelle: dpa, AFP