Viktor Orbans Fidesz-Partei will keine EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine.
Quelle: Reuters
Ungarns regierende Fidesz-Partei lehnt die Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen mit der
Ukraine ab.
Ministerpräsident Viktor Orban solle sich auf dem EU-Gipfel kommende Woche gegen eine positive Entscheidung aussprechen, heißt es am Mittwoch in einer im Parlament in Budapest eingereichten Resolution.
EU-Beitritt der Ukraine: Ungarische Blockade befürchtet
Orban hatte schon im November gewarnt, dass er eine positive Entscheidung verhindern wolle. Die Entscheidung muss im Kreis der 27 EU-Staats- und Regierungschefs einstimmig fallen.
Orban hat Nähe zu Russland und will Druck auf die EU
EU-Diplomaten sehen für Orbans Position verschiedene Gründe. Zum einen pflegt Ungarn unter Orban anders als die meisten anderen Staaten der
Europäischen Union engere Kontakte zu Russland, von dem es immer noch bei Energielieferungen abhängig ist.
Zum anderen wolle Ungarn Druck auf die EU aufbauen, damit milliardenschwere Subventionen freigegeben werden, die wegen Verstößen etwa im Justizsystem durch die rechts-konservative Regierung von der EU-Kommission blockiert werden, hieß es.
Orban kritisiert: Folgen eines Ukraine-Beitritts nicht ausführlich analysiert
Orban hatte zudem kritisiert, dass die EU-Kommission bisher keine ausführliche Analyse vorgelegt habe, welche Folgen ein Beitritt der Ukraine für die EU haben würde. Er spielte damit auf die russische Besetzung von Teilen des Landes sowie die finanziellen Folgen an. Viele osteuropäische EU-Staaten müssten bei einem Beitritt der Ukraine damit rechnen, weniger Hilfen aus Brüssel zu bekommen.
Bundeskanzler
Olaf Scholz (SPD) hatte zuletzt deutlich gemacht, dass Deutschland den Vorschlag der Kommission zur Aufnahme von Beitrittsgesprächen mit der Ukraine unterstützt.
Bei seiner Reise nach Kiew hat EU-Ratspräsident Michel die Hoffnungen auf einen schnellen EU-Beitritt der Ukraine gedämpft. Einige Mitgliedsstaaten würden Schwierigkeiten sehen.
Quelle: Reuters