Börsengänge: Lieber New York als Frankfurt?

    Börsengang in New York:Birkenstock-Aktie enttäuscht mit erstem Kurs

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    Birkenstock ist an der Börse - aber nicht in Deutschland, sondern in den USA. Ob sich das langfristig auszahlt? Am ersten Tag enttäuscht die Aktie.

    Eingang zu einem Birkenstock-Geschäft
    Birkenstock geht an die Börse - allerdings in New York
    Quelle: AP

    Der deutsche Schuhhersteller Birkenstock ist am Mittwoch an die Börse gegangen. Allerdings nicht am Finanzplatz Frankfurt, sondern an der Wall Street. Obwohl sich der Hauptsitz des Traditionsherstellers in Linz am Rhein befindet. Warum? Und hat es geholfen? Antworten auf die wichtigsten Fragen.

    Darum geht Birkenstock in den USA an die Börse

    Birkenstocks größter Markt sind Nord- und Südamerika. Mehr als die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen dort, mit steigender Tendenz. Das ist Bankern zufolge auch der wichtigste Grund für die Wahl von New York als Börsenplatz - auch wenn Birkenstock zu 95 Prozent in Deutschland produziert.
    Ausschlaggebend soll auch die größere Liquidität jenseits des Atlantiks sein - das bedeutet: Die Chance war höher, die Aktien zu einem möglichst hohen Preis loszuwerden. Zum Handelsstart legte Birkenstock den Ausgabepreis auf 46 Dollar fest - in der Mitte der zuvor beschlossenen Spanne.
    Die Rechnung ging jedoch nicht so richtig auf: Die Aktie enttäuschte mit einem ersten Kurs von 41 Dollar (38,70 Euro) - mehr als zehn Prozent unter dem Ausgabepreis.

    Wie stand es zuletzt um Börsengänge in Deutschland?

    In den vergangenen zwei Jahrzehnten war die Zahl der Börsengänge in Deutschland rückläufig. Zur Jahrtausendwende hatte die Dotcom-Blase zu einem regelrechten Boom an Erstnotizen geführt, mit jährlich dreistelligen Börsendebüts im gesamten regulierten Markt. Im anforderungsreichsten Prime Standard zählt die Deutsche Börse seit 1997 in ihrer Statistik 165 Neuemissionen. Aber: Auch die Kapitalmärkte in den USA und Großbritannien haben deutliche Rückgänge verzeichnet. Als Gründe nennen Experten Fusionen, einen hohen Aufwand sowie alternative Wege zur Kapitalbeschaffung.
    Manche Unternehmen haben die deutsche Börse in jüngster Zeit auch verlassen. Mit Linde verabschiedete sich Anfang des Jahres das vormals wertvollste Mitglied im Leitindex Dax aus Frankfurt. Bis dato waren die Aktien des Industriegase-Konzerns sowohl dort als auch in New York notiert.
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    ZDFheute live über kluge Anlagemöglichkeiten.15.12.2022 | 46:10 min

    Welche Börsengänge gab es bislang 2023 in Deutschland?

    • Im Juli wagte Nucera, die Wasserstofftochter von Thyssenkrupp, den Schritt aufs Parkett.
    • Ende September folgte dann mit Schott Pharma der bislang größte deutsche Börsengang in diesem Jahr.
    • Anfang Oktober wollte zudem der Rüstungszulieferer Renk den Schritt wagen. Doch der Plan wurde in letzter Minute abgeblasen. Als Grund wurde das eingetrübte Marktumfeld genannt. Angeblich verlief bereits der Versuch schleppend, die Aktien zu verkaufen. In den Tagen vor dem Stichtag hatte sich dann die Stimmung an den Börsen zunehmend verschlechtert. Geprüft wird nun ein Börsengang zu einem späteren Zeitpunkt.

    Wie sehen Experten die künftige Entwicklung?

    Marktexperten sehen mit den 2023 bereits erfolgten Erstnotizen - sogenannten IPOs - einen Wendepunkt erreicht. Die Unternehmensberatung PWC erwartet, dass weitere Unternehmen folgen werden. Aus gelungenen Börsengängen könnte sich eine Aufwärtsspirale ergeben, meint auch Ben Laidler, Marktanalyst bei eToro, einer Netzwerkplattform für Investmentthemen. "Das erhöhte Interesse an IPOs könnte dazu führen, dass mehr Unternehmen Kapital aufnehmen möchten, was den IPO-Markt insgesamt belebt."
    Erfolgreiche Börsengänge könnten demnach das Image Deutschlands als attraktiver Markt für Investitionen stärken. Als nächstmögliche IPO-Kandidaten werden der Tankkarten-Anbieter DKV und für Anfang 2024 der Parfüm- und Kosmetik-Einzelhändler Douglas sowie der Mobilitätsanbieter Flix gehandelt.
    Quelle: dpa, Reuters

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