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Hohe Kursverluste:Lichtblicke nach turbulenter Börsenwoche
von Stephanie Barrett
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Nach einem turbulenten Start mit einem historischen Absturz gibt es einen versöhnlichen Wochenausklang an den Börsen. War's das jetzt oder drohen Anlegern noch Sommergewitter?
Nach hohen Kursverlusten zum Wochenstart wird an den Börsen wieder aufgeatmet.
Quelle: dpa
"Mal kurz Angst machen", so bringt es ein Händler hier in Frankfurt auf den Punkt. Am Montag hatte der größte Absturz seit 40 Jahren an Japans Finanzmärkten eine Kettenreaktion rund um den Globus ausgelöst und Anleger in Panik versetzt.
Seit Dienstag erholen sich die Kurse wieder, es herrscht fast schon wieder business as usual an den Börsen. Der Dax schließt auf Wochensicht sogar mit einem kleinen Plus. Deshalb blickt man an der Frankfurter Börse auch eher gelassen in die kommende Woche. Dennoch müssen sich Anleger auf Sommergewitter einstellen und Nerven bewahren, die Korrektur der rasant gestiegenen Kurse könnte noch weiter gehen.
Schwache US-Arbeitsmarktdaten und die Sorge vor einem Wirtschaftsabschwung in der weltgrößten Volkswirtschaft haben die Börsenkurse rund um den Globus auf Talfahrt geschickt.06.08.2024 | 1:33 min
Steigende Preise könnten Inflation befeuern
Denn noch immer stehen einige Risiken im Raum: Dazu zählen die schwächelnde Weltkonjunktur, überbewertete Tech-Aktien und insgesamt wachsende Zweifel an der Stabilität einer weltweiten Finanzarchitektur, die von steigender Verschuldung geprägt ist. Dazu hängt auch der Krieg in Nahost wie ein Damoklesschwert über den Börsen. Arthur Brunner von der IFC-Bank erklärt:
Es gibt aber auch Lichtblicke: Neueste US-Arbeitsmarktdaten haben den Spuk um eine befürchtete US-Rezession verscheucht: Die US-Konjunktur schwäche sich zwar ab, stehe aber nicht vor einer Rezession, sagt Christopher Jackson, Manager bei der Vermögensverwaltung UBS-Bank. "Wir wachsen immer noch, nur nicht mehr so stark."
Am Montag hatten die Börsen zum Teil mit deutlichen Kursverlusten zu kämpfen. Heute legen die Kurse schon wieder zu. Sina Mainitz berichtet.06.08.2024 | 1:17 min
Zinssenkung in den USA erwartet
Entwarnung sollten in der nächsten Woche auch neue US-Inflationsdaten liefern, von denen sich Anleger Rückschlüsse auf das Tempo der erwarteten Zinssenkungen der Notenbank Fed erhoffen. Experten sagen für Juli eine Teuerungsrate von 2,9 Prozent im Jahresvergleich voraus. Etwas weniger als im vorangegangenen Monat. Auch Commerzbank-Volkswirt Christoph Balz rechnet mit einer Zinssenkung:
Deutsche Konjunkturdaten spielen bis auf den ZEW-Index am Dienstag in der neuen Woche zwar keine besondere Rolle, dafür läuft die Bilanzsaison weiter auf vollen Touren: Allein aus dem Dax legt ein halbes Dutzend Firmen Geschäftszahlen vor, unter anderem die beiden Versorger RWE und E.ON sowie der Konsumgüter-Hersteller Henkel. Bislang waren die Zahlen unterm Strich besser als erhofft.
Der Deutsche Aktienindex (Dax) wird in Abständen von wenigen Sekunden den Handelstag über ermittelt - aus den Kursen der Aktien von 40 großen deutschen Unternehmen, von Bayer bis BMW und von Airbus bis SAP. Das Auf und Ab der Kurse spiegelt sich an der Anzeigetafel im Handelssaal der Frankfurter Börse - während der Löwenanteil des Handels längst über superschnelle Computer rund um den Globus erfolgt.
In der Grafikkurve des Index' bündeln sich die Meinungen der großen Geldanleger: Wird es mit der Wirtschaft bergauf gehen? Wie entwickelt sich die Konjunktur? Wie sind die Gewinnaussichten der Unternehmen?
In der Grafikkurve des Index' bündeln sich die Meinungen der großen Geldanleger: Wird es mit der Wirtschaft bergauf gehen? Wie entwickelt sich die Konjunktur? Wie sind die Gewinnaussichten der Unternehmen?
Stephanie Barrett ist Redakteurin im ZDF-Team Wirtschaft und Finanzen.
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