Nach Trump-Euphorie: Bitcoin überwindet 100.000-Dollar-Marke
Rekord nach Trump-Euphorie:Bitcoin überschreitet 100.000-Dollar-Marke
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Bitcoin auf Rekordkurs: Die Kryptowährung hat erstmals die 100.000-Dollar-Schwelle überschritten. Warum der Bitcoin seit der Wahl von Donald Trump enorm zulegt.
Ein Bitcoin kostet erstmals in seiner Geschichte an den Finanzmärkten mehr als 100.000 Dollar. (Symbolbild)
Quelle: dpa
Gut 16 Jahre nach der Gründung des Bitcoin hat die Kryptowährung erstmals die Schwelle von 100.000 US-Dollar überwunden. Die älteste und bekannteste Digitalwährung kletterte in der Nacht zu Donnerstag stark nach oben und knackte ein Allzeithoch nach dem anderen. Zwischenzeitlich stand der Kurs bei 103.253 US-Dollar. Vor allem seit den US-Präsidentschaftswahlen am 5. November legte der Bitcoin enorm zu.
Die Investoren versprechen sich, dass der Wahlsieger Donald Trump eine kryptofreundliche Regulierung umsetzen wird. Die Stimmung der Krypto-Szene wurde durch die Ankündigung von Trump angeheizt, den Krypto-Befürworter Paul Atkins zu seinem Wunschkandidaten als Chef der mächtigen US-Börsenaufsicht SEC zu machen.
Bitcoin-Boom dank Trumps Plänen für US-Börsenaufsicht
Der bisherige SEC-Vorsitzende Gary Gensler war dagegen für seinen harten Kurs gegenüber Digital-Währungen bekannt. Gensler hatte am 21. November angekündigt, mit dem Einzug Donald Trumps ins Weiße Haus im Januar von seinem Posten zurückzutreten.
Die Kryptowährung Bitcoin erlebt erneut einen Hype und elektrisiert die Finanzwelt. Doch die Risiken, beim Investment auf Betrüger reinzufallen, sind enorm.28.05.2024 | 10:06 min
Für viele Krypto-Investoren war Gensler ein rotes Tuch. Unter seiner Führung setzte die SEC generell strikte Regeln für Geschäfte mit Digital-Währungen durch und ging hart gegen Betrugsfälle mit Krypto-Werten vor. Trump betonte auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social die Krypto-Affinität von Atkins:
Was trug zum Kursanstieg bei?
Sollte Atkins tatsächlich SEC-Chef werden, rechnen Experten damit, dass weitere Krypto-ETFs zugelassen werden. Im US-Wahlkampf blieb aber unklar, ob Trump lediglich von Straftätern beschlagnahmte Bitcoin-Bestände in einer Kryptoreserve anhäufen möchte oder seine Regierung aktiv Bitcoin aufkaufen wird.
Zum jüngsten Kursanstieg trug auch die Tatsache bei, dass nach den Zulassungen von Bitcoin-ETFs in den USA Anfang Januar nun auch möglich ist, Bitcoin-Optionen zu handeln, also auf den weiteren Kursverlauf zu wetten. Damit können sich insbesondere größere Investoren beim Einstieg in den Bitcoin gegen fallende Kurse absichern.
Wie erwartet hat die US-Börsenaufsicht SEC die ersten börsengehandelten Bitcoin-Fonds, also ETFs, genehmigt. Nun wird mit erhöhter Nachfrage gerechnet. Valerie Haller berichtet. 11.01.2024 | 0:59 min
Dafür benutzt man typischerweise sogenannte Put-Optionen, schließt also für kleines Geld eine Wette auf sinkende Kurse ab. Das ist seit diesem Mittwoch möglich. Zudem können Wetten auf steigende Kurse, sogenannte Call-Optionen, als weiteres Vehikel dafür verwendet werden, um mit noch höherem Risiko auf höhere Bitcoin-Preise zu wetten.
Krypto-Influencer werben: "Einstieg nie zu spät"
Am ersten Handelstag wurden allein auf den Bitcoin-ETF von BlackRock Optionen im Wert von knapp zwei Milliarden Dollar gehandelt. 82 Prozent der Anleger wetteten auf steigende Kurse (Calls), nur 18 Prozent setzten auf fallende Preise.
Viele private Anleger, die bislang den Bitcoin mieden, stellen sich jetzt die Frage, ob sie nicht einen lukrativen Trend verpasst haben. Krypto-Influencer wie Roman Reher, der auf YouTube den Bitcoin-Kanal "Blocktrainer" betreibt, sagt immer wieder, dass es für einen Einstieg in Bitcoin nie zu spät sei.
Verbraucherschützer kritisch
Verbraucherschützer warnen jedoch davor, unkritisch und vorschnell zu handeln. Ob sich der Bitcoin, Varianten davon oder andere Kryptowährungen mittelfristig als Alternative zu herkömmlichen Geldsystemen durchsetzen, könne niemand seriös vorhersagen, heißt es bei der Verbraucherzentrale.
Verbraucherschützer sehen mehrere Risiken, etwa massive Kursschwankungen bis hin zum Totalverlust sowie fehlende Sicherungssysteme. Deshalb sei der Bitcoin als Geldanlage für Verbraucherinnen und Verbraucher nicht zu empfehlen, erklärt die Verbraucherzentrale.
Auch das Verbraucherportal "Finanztip" sieht mehr Risiken als Chancen.
Weiter heißt es: "Es gibt keine Garantie, dass Du Deine Bitcoins in Zukunft mit Gewinn verkaufen kannst." Wer trotzdem Bitcoin kaufen wolle, sollte dafür nur Geld verwenden, auf das man verzichten könne.
Die Vielfalt an Zahlungsmöglichkeiten ist groß. Welche gibt es? Was musst du wissen? Wie zahlst du am besten im Ausland? Hier erfährst du alles Wichtige. 08.10.2024 | 11:20 min