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Branche mit Rekordspenden:US-Wahl: Wer wird Krypto-Präsident?
von Dennis Berger
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Donald Trump buhlt um Stimmen aus der Krypto-Community und will "Bitcoin-Präsident" werden. Sein Kalkül: Enorme Geldsummen aus der Kryptoszene könnten die Wahl entscheiden.
Setzt Erwartungen in die US-Wahl: Krypto-Branche
Quelle: picture alliance / NurPhoto
Teure Bibeln, Turnschuhe und Uhren - nun auch eine eigene Kryptowährung. Das neueste Produkt aus der Trump-Fabrik, "World Liberty Financial", wurde vom republikanischen Präsidentschaftskandidaten mit viel Tamtam beworben. Der Slogan: "Das Finanzwesen wieder groß machen!" Doch das Projekt ist eine Bruchlandung. Die Website ist gecrasht, die Nachfrage mickrig und Anleger gehen leer aus. "Es ist nichts anderes als Betrug", sagte der ehemalige Trump-Gefährte und Hedge-Fonds-Manager Anthony Scaramucci gegenüber Journalisten.
Rekordspenden aus der Kryptoszene
Trotz Trumps Flop fließen immense Summen aus der Kryptoszene in seine Wahlkampfkasse - und auch in die der Konkurrentin Kamala Harris. Die Krypto-Branche spendet so viel Geld wie keine andere. Was steckt dahinter?
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Laut der NGO Public Citizen kam bis August die Hälfte der gesamten Unternehmensspenden im US-Wahlkampf aus der Kryptoindustrie. Eine einzige Pro-Krypto-Lobbygruppe namens Fairshake hat in diesem Zyklus mehr als 200 Millionen Dollar gesammelt und mehr als 132 Millionen Dollar ausgegeben. Beobachter sehen die Kryptos bereits als Zünglein an der Waage im knappen Rennen zwischen Trump und der Demokratin Harris.
Krypto vs. Biden-Regierung
Coinbase, Ripple oder die Winklevoss-Zwillinge sind besonders aktiv. Es sind die Namen der weltweit größten Kryptowährungen, -Börsen und -Investoren. Diese Tech-Größen lehnen Regulierung und höhere Steuern traditionell ab. Analyst Timo Emden sieht in dem Geldregen ein reines Eigeninteresse:
Ein zentraler Punkt ist die Schwächung der US-Aufsichtsbehörde SEC, die strengere Regeln für Kryptowährungen will. Donald Trump, der sich gegen stärkere Regulierungen ausspricht, gilt als Alternative zur Politik der Biden-Administration. Das harte Durchgreifen der SEC begann vor etwa zwei Jahren nach dem Zusammenbruch von FTX, der damals drittgrößten Kryptobörse der Welt. Noch immer läuft eine Welle von Klagen gegen führende Kryptounternehmen.
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Kampf gegen Kritiker
Ihre Millionen-Summen verschaffen erheblichen Einfluss. Um den US-Senat, der für die Gesetzgebung in Amerika zuständig ist, tobt ein Machtkampf: Die Krypto-Lobby setzt beispielsweise im Bundesstaat Ohio rund 40 Millionen Dollar ein, um einen prominenten Kritiker aus dem Senat zu werfen. Sie schaltet Werbespots, produziert Plakate und Social Media-Kampagnen für ihren Wunschkandidaten, alles finanziert durch digitale Währungen.
Doch die Demokraten sind nicht bereit, Trump die Stimmen der Krypto-Wähler kampflos zu überlassen. Kamala Harris erwähnte im September ihre Pläne zur "Förderung innovativer Technologien wie KI und digitaler Vermögenswerte". Das waren ihre ersten offiziellen Kommentare zu Kryptowährungen als Präsidentschaftskandidatin. Auf der Veranstaltung sammelte sie atemberaubende 27 Millionen Dollar ein, die größte Spendensammlung an einem Tag in ihrer Kampagne.
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Hauptsache pro Krypto, dann fließt Geld
Parteigrenzen spielen keine Rolle, Hauptsache die Politiker sind pro Krypto. Ripple-CEO Brad Garlinghouse lobt Kamala Harris für ihren "nuancierten" Umgang mit Kryptowährungen. Er sehe in Harris eine technologieaffine Führungspersönlichkeit mit engen Verbindungen zum Silicon Valley. Wichtig bleibe eine Abkehr der restriktiven Biden-Regierung, sagt Analyst Emden.
Chris Larsen, Mitbegründer von Ripple, spendete nun Millionen an Harris’ Wahlkampf und stellt weitere in Aussicht. Die Gruppe "Crypto4Harris" hat sich zuletzt für einen "Neuanfang" mit der Kryptoszene starkgemacht. Würde sich Harris klarer positionieren, könnte das Krypto-Geld stärker ins demokratische Lager fließen und die knappe Wahl beeinflussen.
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