GDL ruft zu neuem Bahnstreik ab Dienstag auf

    Gesprächsaufforderung verpufft:GDL ruft zu neuem Bahnstreik ab Dienstag auf

    |

    Die Lokführergewerkschaft GDL hat im Tarifstreit mit der Bahn zu einem neuen Streik aufgerufen. Der Streik im Personenverkehr soll ab Dienstag um 2 Uhr starten, teilte die GDL mit.

    Nach dem Streik ist vor dem Streik: Nachdem die Flugbegleitergewerkschaft Ufo tags zuvor neue Ausstände für kommende Woche angekündigt hat, drohen jetzt auch bei der Deutschen Bahn neue, kurzfristige Warnstreiks.
    Laut Lokführergewerkschaft GDL soll es
    • am Dienstag ab 2.00 Uhr morgens für 24 Stunden erneut zu weitreichenden Einschränkungen im Fern-, Regional- und Güterverkehr kommen.
    Das teilte die Gewerkschaft am Abend mit.

    Bahn betont: Gespräch - aber kein neues Angebot

    Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) hatte der Bahn am Freitag bereits die Frist bis zu diesem Sonntagabend 18 Uhr gesetzt. Nach eigenen Angaben wäre sie ab Montag zu neuerlichen Verhandlungen bereit gewesen, falls das Unternehmen bis dahin ein neues schriftliches Angebot vorgelegt hätte. Das aber hatte die Bahn nicht getan.
    In dieser bereits "sehr weit fortgeschrittenen Phase der Verhandlungen" zu einem "schriftlichen Austausch von Angeboten und Antworten" überzugehen, sei nach ihrer Auffassung "nicht zielführend", hatte der Bahn-Vorstand schon am späten Nachmittag in einer Pressemitteilung erklärt.
    "Wir sind überzeugt", so die Bahn weiter, " dass uns eine Einigung nur im Dialog am Verhandlungstisch gelingen wird". Für den Fall einer Ablehnung durch die GDL regte das Unternehmen eine formale Schlichtung an.
    Neue Bahnstreiks – GDL erhöht Druck
    "Das Tuch zwischen GDL und Deutscher Bahn", so ZDF-Reporterin Gargosch, sei "sehr rissig." Die Verhandlungen am Montag sind abgeblasen, neue Streiks ab Montagabend angekündigt.10.03.2024 | 1:37 min

    Bahn will zurück an Verhandlungstisch

    Die Bahn wolle "im Sinne unserer Mitarbeitenden und unserer Kunden zeitnah zu einem Tarifabschluss kommen". Sie sage deshalb zu, im Verlauf eines direkten Gesprächs "Angebote und Lösungen direkt am Verhandlungstisch zu erörtern und zu unterbreiten", fügte die Bahn an.
    In der laufenden Tarifrunde hatte die GDL inzwischen bereits fünfmal zu Streiks aufgerufen, der jüngste Ausstand über 35 Stunden endete am Freitagmittag. In der vergangenen Woche war zuvor eine weitere Verhandlungsrunde gescheitert.



    Kernforderung der GDL: 35-Stunden-Woche

    In diesen Gesprächen hatten zwei Moderatoren - Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière (beide CDU) - einen Vorschlag für etwaige weitere Verhandlungen vorgelegt.
    Die Bahn hatte die GDL anschließend zur Wiederaufnahme von Verhandlungen auf Basis des Moderatorenvorschlags aufgefordert. Die Gewerkschaft lehnte dies allerdings ab und bezeichnete den Vorschlag als nicht annehmbar. Die Kernforderung der GDL ist die schrittweise Einführung einer 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.
    Angesichts der festgefahrenen Situation sprach sich die Union derweil für einen Austausch der beiden Verhandlungsführer aus.
    Quelle: AFP, Reuters

    Mehr zur Bahn und GDL