Von Biathlon bis Skispringen:Das ist neu in dieser Wintersport-Saison
von Bastian Bühler
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Der Biathlon-Auftakt in Östersund ließ die Herzen der deutschen Fans glühen. Und weiter geht's mit prall gefüllten Wintersportwoche, mit einigen Neuerungen in den Disziplinen.
Deutscher Doppelerfolg beim Weltcup-Auftaktwochenende in Östersund. Roman Rees gewinnt im Einzel vor Justus Strelow.
Quelle: IMAGO / TT
Mit einem glanzvollen Comeback und einem deutschen Doppelerfolg ist der Biathlon-Auftakt geglückt. Nach den vielen Störgeräuschen rund um das verschärfte Fluorwachs-Verbot beim alpinen Ski-Weltcup vor zwei Wochen stand nun das Sportliche im Vordergrund. Und so soll es auch weitergehen.
Schon am Mittwoch steht im schwedischen Östersund die Frauen-Staffel im Biathlon an. Die Männer-Staffel geht am Donnerstag in die Loipe. Danach folgt ein volles Wintersport-Wochenende, das vom Weltcup der Alpinen über das Skispringen bis hin zur NoKo reicht. Alles zu verfolgen im ZDF und in der Mediathek.
Diese Neuigkeiten erwarten die Athleten
Das Warten auf eine vollumfängliche Vierschanzentournee für Skispringerinnen verschiebt sich weiter. Erstmals trägt der DSV in dieser Saison ein Springen für Frauen in Garmisch-Partenkirchen (30. Dezember) und Oberstdorf (1. Januar) aus. Ein gemeinsamer Wettkampf auf den vier Traditionsschanzen der Herren-Tournee konnte zwischen den Skiverbänden aus Deutschland und Österreich nicht vereinbart werden.
Im kommenden Jahr soll beim ÖSV erneut über eine mögliche Vierschanzentournee für Frauen getagt werden. Auf die beiden Springen in den deutschen Tourneeorten folgen in diesem Winter zwei Wettkämpfe in Villach (Österreich).
Fluor-Chaos im Wintersport
Das seit langem diskutierte Verbot von Fluorwachsen auf Skiern und Snowboards wurde in diesem Winter umgesetzt. Nach der Disqualifikation beim Auftakt der Alpinen in Sölden war die Norwegerin Ragnhild Mowinckel in Tränen aufgelöst.
Mit dem Verbot setzt der Ski- und Snowboard-Weltverband FIS und die IBU im Biathlon eine EU-Richtlinie um. Das umweltschädliche und potenziell krebserregende Fluor wirkt wasserabweisend und macht das Material auf dem Schnee schneller.
Skepsis bezüglich der Messmethoden
Die Umsetzung des Fluor-Verbots war bisher an der Ungenauigkeit der Technik gescheitert. Mittels Infrarotspektroskopie soll nun nach Fluorrückständen auf Skiern gefahndet werden.
Rainer Salzgeber, Rennchef der Skimarke Head, sprach von einem "Desaster". Laut Salzgeber wurde Mowinckels Ski mit derselben Präparation zwei Tage vor der Disqualifikation "grün" getestet.
Am Ende war der Sport fast nur Nebensache. Begleitet von vielen Störgeräuschen ist der alpine Ski-Weltcup in die Saison gestartet. Für neue Irritation sorgte der FIS-Chef selbst.
NoKo: Mehr Spannung durch neues Format
In der Nordischen Kombination soll mit einer Regeländerung für mehr Spannung gesorgt werden. Beim "Compact Race" soll die Leistung vom Springen nicht mehr über Vorsprung oder Rückstand, sondern alleine über die Startposition entscheiden.
Wer sich auf der Schanze durchsetzen kann, darf beim Langlauf-Rennen zuerst in die Spur gehen. Die Abstände der folgenden Starter sind im voraus festgelegt. Der Erste des Springens wird sechs Sekunden vor dem Zweiten in die Loipe geschickt - bis zum letzten Starter sind es maximal 90 Sekunden. Dadurch rückt das Feld enger zusammen.
Für die Männer geht es über 7,5 Kilometer, die Frauen haben fünf Kilometer zu bewältigen.
Gerechtigkeit durch digitale 3D-Körperscanner?
Im Skispringen sowie in der Nordischen Kombination sollen zudem in Zukunft 3D-Körperscanner die ehemaligen Materialkontrolleure ablösen. Unparteiisch sollen die vollautomatischen Geräte die Korrektheit der Skisprung-Anzüge überprüfen.
Mixed-Staffel immer über 24 Kilometer
Außerdem hat die Internationale Biathlon-Union für die Mixed-Staffel eine einheitliche Streckenlänge festgelegt. Während die Rundenlänge in der Vorsaison noch zwischen 4 x 7,5 km und 4 x 6 km variierte, werden die Biathleten künftig standardmäßig auf Sechs-Kilometer-Schleifen gegeneinander antreten.
Es wird also spannend in diesem Winter. Ob die Änderungen den gewünschten Effekt haben, wird sich zeigen. Toller Sport und herausragende Leistungen werden aber auf jeden Fall für Begeisterung bei Fans und Athleten sorgen.