Kalender, Wachs, Klima, Abbruch:Ski-Weltcup startet mit vielen Störgeräuschen
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Am Ende war der Sport fast nur Nebensache. Begleitet von vielen Störgeräuschen ist der alpine Ski-Weltcup in die Saison gestartet. Für neue Irritation sorgte der FIS-Chef selbst.
Der Zielraum am Söldener Gletscher wurde vom Winde verweht, das Männer-Rennen wurde abgebrochen.
Quelle: dpa
Mehr als 30.000 Zuschauer waren übers Wochenende auf den Rettenbach-Gletscher in Sölden geströmt. Sonnenschein, beste Streckenverhältnisse und angezuckerte Hänge ringsherum hatten am Samstag die von den Veranstaltern erhofften Bilder geliefert. Doch in Summe geriet der Skisport an diesem Auftakt-Wochenende in den Hintergrund. Es wurde mehr geredet als gefahren, nicht nur weil das Männer-Rennen am Sonntag wegen zu starker Böen abgebrochen werden musste.
Der Alpinchef des Deutschen Skiverbands (DSV), Wolfgang Maier, sagte:
Für uns ist es sehr frustrierend, dass der Sport so in den Hintergrund gerät.
Der alpine Ski-Weltcup startet in die neue Saison. Ein Überblick mit Neuerungen, Favoriten und den deutschen Startern.
FAQ
FIS-Chef irritiert mit Kritik an frühem Saisonstart
Ausgerechnet der Chef des Ski-Weltverbands FIS, Johan Eliasch, selbst befeuerte die Diskussion um den frühen Saisonstart neu. Der Verbands-Präsident erklärte im österreichischen Fernsehen ORF:
Ich verstehe auch nicht, wer sich im Oktober für Skirennen interessiert und warum wir auf Gletschern ohne Schnee fahren.
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FIS-Präsident Eliasch
Er hoffe, dass der österreichische Verband (ÖSV) für eine Verlegung der Rennen in Sölden nach hinten offen sei, so Eliasch, der nicht in Sölden weilte, sondern in Thailand.
DSV-Alpin-Chef Maier reagierte irriitert auf die Kritik des FIS-Chefs. Es sei "für alle hier sehr erstaunlich, dass ein Präsident eine Entscheidung beeinflussen möchte, die er letztes Jahr noch komplett anders gesehen hat."
Das ist hier sehr suspekt angekommen.
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DSV-Alpin-Chef Maier zur Kritik des FIS-Präsidenten
DSV-Alpin-Chef für Sölden, aber notfalls später
In der Kalendergestaltung hat die FIS das letzte Wort und den frühen Termin in Sölden bisher stets verteidigt. Mehr noch: Auf Initiative des FIS-Präsidenten Eliasch sind zudem im November Speedrennen am Matterhorn angesetzt. Die eigentliche Premiere des umstrittenen zwei-Länder-Ski-Spektakels war im vergangenen Jahr wegen der zu warmen Temperaturen ausgefallen.
Grundsätzlich, meinte DSV-Alpin-Chef Maier, wäre ein späterer Start in den Ski-Weltcup ein begrüßenswerter "Schritt, der die Fronten wieder etwas aufweicht". Es sei wichtig, dass sich der Skizirkus anpasse, so Maier. Auf das "gigantische Skifest" in Sölden wolle man aber nicht verzichten: "Aber wenn es Mitte November ist, ist es uns auch recht."
Diskussionen und Verunsicherung nach Wachs-Verbot
Ein anderes Thema, das die Ski-Szene an diesem Wochenende und wohl auch weiter beschäftigt, ist die Umsetzung des neuen Fluor-Verbots.
Das schädliche Fluorwachs ist ab dieser Saison verboten, der erlaubte Maximalwert liegt bei 1,8. Die Tests galten aber bis zuletzt als nicht hundertprozentig verlässlich und lösten deshalb Verunsicherung unter den Sportlerinnen und Sportlern aus. Die Norwegerin Ragnhild Mowinckel wurde wegen eines zu hohen Wertes disqualifizert. Ihre Skier sollen bei einer Kontrolle zwei Tage zuvor noch grünes Licht bekommen haben.
Skisport und Klimadebatte
Auch die im Vorfeld heftig geführte Umwelt-Debatte zog nicht ganz am Ski-Auftakt vorbei. Drei Klima-Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" blockierten am Sonntag kurzzeitig die Zufahrt zum Rettenbachferner. Ihr Protest richtete sich laut einer Mitteilung nicht gegen den Weltcup, sondern gegen die Klima-Politik der österreichischen Regierung.
Der Protest passte aber ins Bild, das die Ski-Szene derzeit abgibt - und sie zunehmend belastet. Nicht wenige Protagonisten wie etwa Thomas Dreßen beklagten zuletzt, der Alpinsport müsse als Sündenbock für Vieles herhalten. Die Diskussionen würden zudem nicht tiefgründig genug und oft mit wenig Hintergrundwissen geführt, so die Kritik. Klar ist: Der Profi-Skisport steht wohl am Anfang einer schwierigen Saison.
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