Druck auf Hermoso ausgeübt?:Kuss-Skandal: Ermittlungen gegen Ex-Coach
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Spaniens entlassenem Nationalcoach Jorge Vidal wird vorgeworfen, Jennifer Hermoso nach dem Kuss-Skandal unter Druck gesetzt zu haben. Auch gegen zwei Funktionäre wird ermittelt.
Auch nach seiner Entlassung unter Druck: Spaniens Weltmeister-Trainer Jorge Vilda.
Quelle: epa
Im Kuss-Skandal um Luis Rubiales, den inzwischen zurückgetretenen Chef des spanischen Fußball-Verbandes RFEF, wird nun gegen drei weitere Personen ermittelt. Es handele sich um den früheren Trainer der Frauen-Nationalmannschaft, Jorge Vilda, sowie um die RFEF-Direktoren Rubén Rivera (Marketing) und Albert Luque (Männer-Nationalteam), teilte der spanische Staatsgerichtshof mit.
Der zuständige Richter Francisco de Jorge habe die drei für den 10. Oktober zu einer Anhörung vorgeladen, hieß es.
Wurde Hermoso unter Druck gesetzt?
Rubiales hatte Weltmeisterin Jennifer Hermoso am 20. August bei der WM-Siegerehrung in Sydney offensichtlich gegen ihren Willen auf den Mund geküsst. Anschließend soll die 33 Jahre alte Spielerin auf dem Rückflug nach Spanien vor dem Hintergrund der aufkommenden weltweiten Empörung von RFEF-Funktionären unter Druck gesetzt worden sein, damit sie Rubiales entlastet und eine Einwilligung einräumt.
Laut spanischen Medienberichten gibt es für den Richter Indizien dafür, dass Vilda, Rivera und Luque zu der Gruppe gehörten, die versucht haben soll, Hermoso dazu zu überreden. Vilda war kurz nach der WM von Montse Tomé als Nationalcoach abgelöst worden.
Neben Rubiales und Hermoso hat Richter de Jorge schon mehrere Zeugen und Sachverständige befragt. Am Donnerstag und am kommenden Montag stehen weitere Anhörungen an, die zum Teil per Videokonferenz stattfinden sollen Unter anderem wurden für Montag drei Spielerinnen des Weltmeister-Teams vorgeladen.
Auch Weltfußballerin Putellas soll aussagen
Dabei handelt es sich laut Medien um Weltfußballerin Alexia Putellas, Kapitänin Irene Paredes sowie Misa Rodríguez. Nach der Anhörung von Rubiales verfügte der Richter am 15. September, dass sich dieser Hermoso nur bis auf höchstens 200 Meter nähern und keinen Kontakt zu ihr aufnehmen darf.
Rubiales beteuert, Hermoso habe dem Kuss zugestimmt. Die Spielerin erklärte aber, sie habe sich "als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe". Der Ermittlungsrichter muss entscheiden, ob die Beschuldigten auf die Anklagebank kommen. Rubiales droht in diesem Fall laut Experten eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren.
Nach dem Kuss-Skandal bei der Frauen-Fußballweltmeisterschaft diskutierte Spanien über Machismo im Land.30.08.2023 | 2:16 min
Quelle: dpa
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