Ein internationales Publikum sorgt bei den Special Olympics für den passenden Multikulti-Rahmen. Auch aus Panama sind die Besucher angereist.
Quelle: Magdalena Austermann
Der inklusive Sporttag startet früh. Und zwei Dinge sollte jede und jeder für einen Besuch bei den
Special Olympics im Rucksack haben: Wasser und Sonnencreme. Die Tage in Berlin sind heiß, die Wetter-App prognostiziert bis zu 28 Grad Celsius.
Schon in der Bahn zum Messegelände, einem der größten Austragungsorte der Spiele, ist die Vorfreude auf das Sportevent spürbar. Ein in den Farben Panamas gekleidetes Ehepaar ist auf dem Weg zur Schwimmhalle. Eine Unterhaltung ist aufgrund der Sprachbarriere schwierig, aber mit Händen und Füßen klappt die Verständigung dann auch bei den Weltspielen.
Special Olympics: Partystimmung in den Berliner Messehallen
Auch einige Berliner Schulklassen machen einen Ausflug zu den
Special Olympics. Fünftklässler sitzen beim Boccia auf der Tribüne. Als die Deutsche Iris Regelin in Führung geht, bricht tosender Applaus aus. "Ich finde es super hier", erzählt ein strahlender Junge.
Zu den Zuschauermagneten der Weltspiele zählen definitiv Powerlifting und Judo. Bei Letzterem kann man sich glücklich schätzen, wenn man überhaupt noch einen Platz ergattert. "Wir sind gerade voll", sagt ein Volunteer am Einlass zu den enttäuschten Fans. Beim Kraftdreikampf werden die stärksten Athleten der Spiele angefeuert und gefeiert.
Was die gute Stimmung betrifft, gehören Mannschaftssportarten wie Volleyball zu den Spitzenreitern der Special Olympics. Beim 5x5-Basketball heizen Volunteers die gut gefüllte Halle ein. Als Deutschland gegen den Senegal zur Führung trifft, gibt es kein Halten mehr. Kurios: Hier gibt es sogar eine Mini-Halbzeitshow. Breakdancer stürmen auf das Feld und unterhalten die Zuschauer.
Cheerleader sorgen für Abwechslung im Olympiapark
Ein wenig abseits der Messe, durch einen Shuttle erreichbar, findet Tennis statt. Auf einem der hinteren Plätze spielt ein Spanier gegen einen Engländer. Viele Zuschauer bewundern das starke Spielniveau der beiden. "Das sind schon die Besten hier.", erzählt ein freiwilliger Helfer.
Mit der Bahn geht es weiter zum Olympiapark. Hier sind die Wege weit. Im Leichtathletik-Stadion sorgen mehrere Stadionsprecher dafür, dass man weder auf der Bahn noch auf dem Feld etwas verpasst.
Vor dem Fußballspiel um Platz fünf treten sogar Cheerleader auf. Im Anschluss wird jede Spielerin einzeln aufgerufen und winkt stolz zum Publikum. Ein unvergesslicher Moment mit Gänsehaut-Potenzial.
Nicht alles läuft bei den Special Olympics nach Plan
Nach dem Vormittag in der Hitze ist es schön, mal wieder eine klimatisierte Halle zu besuchen. Die Handballerinnen der Elfenbeinküste und Dänemark spielen gegeneinander. Auch wenn ihr Team in der Anfangsphase einen Gegentreffer nach dem anderen kassiert, unterstützen die dänischen Fans lautstark.
Radsport findet mitten in Berlin am Brandenburger Tor statt. Die Fahrerinnen und Fahrer radeln in ihrem Zieleinlauf auf die Siegessäule zu. Um 16:15 Uhr laufen schon die Siegerehrungen des Tages – obwohl laut Veranstaltungs-App eigentlich noch ein Rennen stattfinden sollte. Bei einem Sportevent läuft eben nicht immer alles ganz nach Plan.
Basketball am Neptunbrunnen begeistert Publikum
Zum Tagesabschluss gibt es noch mal viel Action. Es hat sich wohl rumgesprochen, dass das schnelle 3x3-Basketball am Neptunbrunnen Unterhaltung pur ist. Die begeisterten Zuschauer hört man schon aus einigen hundert Metern Entfernung.
Die deutschen Basketballerinnen verlieren gegen Litauen – und gehen trotzdem mit einem Lächeln vom Platz. Das dürfte allerdings spätestens nach einem Tag bei den Special Olympics World Games nicht mehr überraschen, denn: Auf das Gewinnen kommt es hier auch gar nicht an.
Die Special Olympics World Games finden erstmals in Deutschland statt. Highlights und Hintergründe zur weltweit größten inklusiven Sportveranstaltung.