Paris 2024: Deutsche Handballer gewinnen Olympia-Silber

    Finalniederlage gegen Dänemark:Deutsche Handballer können Silber bejubeln

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    Die deutschen Handballer haben dem DOSB zum Abschluss der Spiele in Paris noch einmal Silber beschert. Im Finale unterlag die DHB-Auswahl Dänemark klar mit 26:39.

    Julian Köster beim Torwurf
    Das Endspiel wird zu einer einseitigen Angelegenheit: Die deutschen Handballer sind gegen Weltmeister Dänemark chancenlos und kassieren am Ende eine historisch hohe Niederlage.11.08.2024 | 5:16 min
    Die deutschen Handballer haben ihren beeindruckenden Olympia-Lauf nicht mit der Goldmedaille krönen können und nach einem blamablen Auftritt das durchgehend einseitige Finale gegen Weltmeister Dänemark verloren. Nach sensationellen Turniererfolgen gegen Europameister Frankreich und Angstgegner Spanien unterlag die völlig überforderte Auswahl von Bundestrainer Alfred Gislason dem skandinavischen Star-Ensemble um Welthandballer Mathias Gidsel mit 26:39 (12:21). 

    Trotz Niederlage großer Erfolg für DHB

    Es war die höchste Niederlage in einem Olympia-Finale überhaupt. Deutschland zerstörte sich seine Gold-Träume vor allem mit einer unterirdischen Abwehrleistung. Die Dänen konnten teilweise völlig unbedrängt und ohne Gegenwehr durch die deutsche Defensive spazieren.
    Trotz der bitteren Final-Schlappe bescherten Juri Knorr und Co. dem Deutschen Handballbund den größten Erfolg der jüngeren Geschichte seit Olympia-Silber 2004 in Athen, dem WM-Triumph 2007 im eigenen Land sowie dem EM-Coup 2016. 
    uscins-deutschland-frankreich
    Deutschlands Handballer greifen nach einer mitreißenden Aufholjagd und einer dramatischen Verlängerung gegen Frankreich nach einer Medaille. 35:34 hieß es am Ende.07.08.2024 | 8:15 min

    Junges DHB-Team lässt für Zukunft hoffen

    Dass Gislason mit dem jüngsten aller Olympia-Teams die Silbermedaille gewinnt, lässt den Verband von einer glorreichen Zukunft träumen - auch wenn das Spiel gegen Dänemark einen anderen Eindruck hinterließ. Vor rund 27.000 Fans im Hexenkessel von Lille war Juri Knorr mit sechs Toren bester deutscher Werfer. 
    DOSB-Präsident Thomas Weikert im Studio-Talk
    Thomas Weikert zieht seine Olympia-Bilanz und sieht Mängel in der Sport-Förderung in Deutschland. Der DOSB-Chef spricht auch über eine mögliche deutsche Olympia-Bewerbung.11.08.2024 | 12:20 min
    Die Skandinavier um Starspieler Gidsel von den Füchsen Berlin untermauerten mit ihrem zweiten Olympia-Gold nach 2016 in Rio ihre Vormachtstellung im Welthandball. Nach den folgenden WM-Triumphen 2019, 2021 und 2023 ist es bereits der fünfte große Turniersieg in den vergangenen acht Jahren.

    Deutschen versagen die Nerven

    Spätestens nach dem epischen Viertelfinal-Sieg über Frankreich glaubte das DHB-Team fest an den Gold-Coup. Das Sechs-Sekunden-Wunder von Lille, in dem Torjäger Renars Uscins die deutsche Auswahl mit der Schlusssirene in die Verlängerung gerettet hatte, sollte die gesamte Mannschaft beflügeln. Doch im Endspiel gegen Dänemark versagten die Nerven. 
    Die Dänen trafen aus fast jeder Position nach Belieben. Die Effizienz in der ersten Halbzeit lag zeitweise bei 90 Prozent. Zudem bereitete ihre offensive Deckung dem DHB-Team große Probleme. Der junge deutsche Kader wirkte nervös und fand überhaupt kein Rezept, um die dänische Abwehr zu durchbrechen. "Wir müssen uns reinarbeiten", forderte Gislason, als seine Schützlinge nach zahlreichen Abspielfehlern 5:10 zurücklagen. 

    Dänische Machtdemonstration, katastrophale Abwehr

    Die deutschen Fans versuchten, sich auf den Tribünen mit einer La-Ola-Welle zu unterhalten. Denn das Spiel ihrer Männer auf dem Feld bot nicht viel Grund zur Freude. Nach 20 Minuten war das Spiel eigentlich schon entschieden und Dänemark führte nach einer Machtdemonstration erstmals zweistellig. 
    Wer nach der Pause auf eine Leistungssteigerung des deutschen Teams gehofft hatte, wurde enttäuscht. Die Anspiele an den Kreis und an Kapitän Johannes Golla blieben erfolglos, die Abschlüsse unpräzise und die Torhüterleistung schlecht. 
    Wolff stand nach 35 Minuten bei drei Paraden. Auch, weil die Abwehr eine Vollkatastrophe war. Noch nie kassierte eine Mannschaft in einem Olympia-Finale so viele Gegentore. So konnte sich Dänemarks Gidsel weitgehend ohne Gegenwehr zum besten Torschützen des Turniers krönen.

    Spanien holt Bronze

    Zuvor haben Spaniens Handballer die Bronzemedaille gewonnen und damit ihr Abonnement auf den dritten Platz verlängert. Die Mannschaft von Trainer Jordi Ribera Romans setzte sich im kleinen Finale gegen Slowenien nach großem Kampf mit 23:22 (12:12) durch, bereits zum fünften Mal geht Bronze an Spanien. Slowenien indes verpasste die Chance auf seine erste Olympia-Medaille im Handball.
    Quelle: dpa, SID

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