Lea Sophie Friedrich gewinnt zum Abschluss der olympischen Bahnrad-Wettbewerbe im Sprint Silber. Im Finale muss sie sich der Neuseeländerin Ellesse Andrews geschlagen geben.11.08.2024 | 3:58 min
Lea Sophie Friedrich winkte glücklich ins Publikum und rollte mit der Deutschlandfahne auf dem Rücken über das Holzoval, auf der Tribüne spendete die stolze Kristina Vogel kräftig Applaus. Die deutsche Bahnrad-Sprinterin Friedrich hat ihre zweiten Olympischen Spiele glanzvoll zum Abschluss gebracht und mit Silber in der Königsdisziplin Sprint auch die deutschen Radfahrer vor einer Schmach in Paris bewahrt.
Zweite Medaille für Friedrich
Am Schlusstag der Wettkämpfe im Velodrome National von Saint-Quentin-en-Yvelines belegte die 24-Jährige nach der Finalniederlage im Sprint den zweiten Platz und feierte ihre erste olympische Einzelmedaille. Die achtmalige Weltmeisterin Friedrich hatte in Tokio (Silber) und
Paris (Bronze) im Teamsprint an der Seite von Pauline Grabosch auf dem Podium gestanden. Für das bislang letzte Sprintgold auf der Bahn hat Vogel in Rio 2016 gesorgt.
Die deutschen Teamsprinterinnen haben Olympia-Bronze gewonnen. Das Trio setzte sich im kleinen Finale gegen die Niederlande durch. Gold ging in Weltrekordzeit an Großbritannien.05.08.2024 | 2:54 min
Friedrich, die in der Qualifikation am Freitag einen
Weltrekord (10,029 Sekunden) aufgestellt hatte, musste sich in zwei Läufen deutlich der neuseeländische Keirin-Weltmeisterin Ellesse Andrews geschlagen geben. Die zweimalige Sprint-Weltmeisterin Emma Hinze war am Samstag im Viertelfinale ausgeschieden und dabei an Andrews gescheitert. Die Cottbuserin wurde Sechste. Im Keirin hatten Hinze (5.) und Friedrich (7.) die Medaillenränge verfehlt.
Friedrich verhindert Schmach für BDR
Dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bescherte Friedrich die erlösende zweite Medaille in Paris. In den weiteren Teilbereichen
Straße, Mountainbike und BMX war der Verband leer ausgegangen. Den deutschen Radfahrern drohte das schwächste Olympia-Abschneiden seit Melbourne 1956, als sie eine Bronzemedaille gewannen - damals mit deutlich weniger Disziplinen und ohne die Teilnahme von Frauen.
Gegen die Keirin-Zweite Hetty van de Wouw (Niederlande) bewies sie im Halbfinale Kampfgeist. "Wenn Lea Zeit hat, voll zu beschleunigen, auf Krawall zu fahren, dann ist sie heute unschlagbar", schwärmte
ZDF-Expertin Kristina Vogel. Teamkollegin Emma Hinze, immerhin auch achtmalige Weltmeisterin, schied dagegen im Viertelfinale aus und wurde am Ende Sechste.
Männer bleiben ohne Medaille
Die Männer sind indes noch nicht so weit. Youngster Luca Spiegel schaffte es immerhin ins Keirin-Halbfinale, schied dort aber nach einem heftigen Sturz aus. Der 20-Jährige kam zu Fall, nachdem er vom Briten Hamish Turnbull touchiert worden war. Spiegel rutschte die Bahn entlang, konnte nach kurzer Behandlung aber wieder aufstehen. Im Sprint war Spiegel deutschen Rekord gefahren, dann aber in der ersten Runde ausgeschieden.
Im Madison der Männer hatten sich indes am Samstag nach einem Sturz von Theo Reinhardt die Medaillen-Hoffnungen zerschlagen. Der Berliner kam bereits in der 20. von 200 Runden zu Fall, fuhr trotz einer schweren Prellung und einer tiefe Schürfwunde aber weiter. Eine Top-Platzierung mit Altmeister Roger Kluge war aber dahin. Das Weltmeister-Duo von 2018 und 2019 musste sich beim Sieg Portugals mit dem sechsten Platz begnügen. Schon in Tokio hatten die beiden Erfolgsgaranten Pech. Damals war nach einem Sturz von Kluge quasi alle Chancen dahin.
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Quelle: dpa, SID, ZDF