Thomas Tuchel: Der Deutsche für Englands Titelträume

    Tuchel-Vorstellung in Wembley:Der Deutsche für Englands Titelträume

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    Thomas Tuchel wird neuer Trainer Englands. Die Erwartungen sind enorm, der Druck hoch – mit einem starken Kader und königlichem Rückhalt ruft er den WM-Titel 2026 als Ziel aus.

    Thomas Tuchel
    Thomas Tuchel ist neuer englischer Nationaltrainer.
    Quelle: AP/Dennis

    Mit einem Lächeln im Gesicht und schwungvollen Schrittes betrat Thomas Tuchel den Presseraum im ehrwürdigen Wembley-Stadion. Dann zog er zwei Zettel aus seinem dunklen Jackett und meisterte die vielbeachtete erste Amtshandlung als künftiger Nationaltrainer Englands bestens vorbereitet - und mit einem humorvollen Seitenhieb auf seine Kritiker.

    Es tut mir leid, ich habe nur einen deutschen Pass,

    Thomas Tuchel

    sagte der 51-Jährige lächelnd in Richtung derjenigen, die lieber einen Engländer auf dem wichtigsten Trainerposten im selbsterklärten Mutterland des Fußballs gesehen hätten. Als erst dritter ausländischer Three-Lions-Coach nach dem Schweden Sven-Göran Eriksson und dem Italiener Fabio Capello - dazu noch als erster Deutscher - weiß Tuchel, dass er ab Dienstantritt am 1. Januar 2025 zunächst gegen Vorbehalte ankämpfen muss.
    Thomas Tuchel
    Es ist offiziell. Die englische Nationalmannschaft bekommt Thomas Tuchel als neuen Trainer. Gemischte Gefühle bei den Fans.16.10.2024 | 1:46 min
    Auch deswegen sprach er bei seiner Vorstellung stets von "wir" und "unser" - so wie bei seinem formulierten WM-Ziel am Ende seiner vertraglich zunächst auf 18 Monate begrenzten Amtszeit: "Wir werden alles tun, um unseren Traum in Amerika wahr werden zu lassen."

    Macht Tuchel bis zur Heim-EM 2028 weiter?

    Man wolle versuchen, "den zweiten Stern auf unser Trikot zu bekommen", hatte er in einer Video-Botschaft auf Instagram gesagt. Er will England zur WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada führen und dort dann die "60 years of hurt" (60 Jahre Schmerz) beenden.
    Was es dazu neben dem bereits vorhandenen Top-Kader noch braucht? "Glück und das Momentum", antwortete Tuchel. Und dann?
    An die EM 2028, bei der England Mitgastgeber ist, denkt Tuchel noch nicht. Eine Entscheidung, ob er die für ihn "sehr berührende" englische Nationalhymne mitsingt, hat er auch noch nicht getroffen.

    Tuchel-Vorstellung in Wembley
    :Der Deutsche für Englands Titelträume

    Thomas Tuchel wird neuer Trainer Englands. Die Erwartungen sind enorm, der Druck hoch – mit einem starken Kader und königlichem Rückhalt ruft er den WM-Titel 2026 als Ziel aus.
    Thomas Tuchel

    Tuchel fühlt sich mit England verbunden

    Klar ist dagegen: In den zwei noch anstehenden Nations-League-Spielen im November in Griechenland und gegen Irland wird Interimstrainer Lee Carsley nochmal das Team um Kapitän Harry Kane betreuen. Danach kehrt er zur U21 zurück. Er wolle nicht in Carsleys Arbeit eingreifen, versicherte Tuchel, der auch Vorgänger Gareth Southgate lobte.
    Wie man Titel gewinnt, weiß Tuchel jedenfalls. Er hat mit dem FC Bayern und mit Paris Saint-Germain nationale Meisterschaften gewonnen, seine erfolgreichste Zeit hatte er aber mit einem Premier-League-Club: Mit dem FC Chelsea, mit dem er 2021 in Champions League, im Super Cup und bei der Club-Weltmeisterschaft triumphierte.

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    Königliche Vorfreude auf Tuchel

    Prinz William sichert Tuchel schon mal seine Unterstützung zu. "Thomas, wir wünschen Dir viel Glück und stehen alle hinter Dir!", schrieb der britische Thronfolger auf der Plattform X. Aber nicht bei allen wird der erste Deutsche auf dem wichtigsten Trainerposten im "Mutterland des Fußballs" mit offenen Armen empfangen.

    Ich bin sehr patriotisch und finde, wir sollten einen englischen Trainer haben.

    Trainer-Ikone Harry Redknapp

    In einem Kommentar der "Daily Mail" war vom "dunklen Tag für England" die Rede, denn: "England muss bis zum letzten Mann im Trikot englisch sein. Wir brauchen keinen Thomas Tuchel, sondern einen Patrioten, für den das Land an erster, zweiter und dritter Stelle steht."

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    Quelle: Reuters

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    Quelle: dpa

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