Omar Marmoush: Eintracht Frankfurts Unterschiedsspieler

    Frankfurts Stürmer Omar Marmoush:Unterschiedsspieler mit Unterhaltungsfaktor

    von Frank Hellmann
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    Omar Marmoush hat sich in Windeseile zu einem treffsicheren Stürmer bei Eintracht Frankfurt entwickelt. Dabei ist der Ägypter unentwegt in drei Wettbewerben gefordert.

    Omar Marmoush jubelt nach 0:2, dahinter Torwart Frederik Rönnow, aufgenommen am 04.11.2023
    Treffsicherster Schütze der Eintracht: Omar Marmoush (Archivfoto)
    Quelle: Imago

    Normalerweise hält Eintracht Frankfurt das Abschlusstraining noch im Stadtwald ab, um dann am nahe gelegenen Frankfurter Flughafen in den Flieger zu steigen. Vor dem Auswärtsspiel in der Conference League bei HJK Helsinki (18.45 Uhr) wurde bewusst die letzte Einheit auf finnischem Boden bestritten, denn der Hauptstadtklub spielt in seiner Arena mit den gerade mal 10.700 Sitzplätzen auf Kunstrasen. "Wir möchten uns schnellstmöglich an die Umstände gewöhnen", betonte Trainer Dino Toppmöller.

    Eintracht setzt auf Marmoushs Abschlussqualitäten

    Erst vor zwei Wochen überrollte der Bundesligist den finnischen Meister mit 6:0. Allerdings auf Naturrasen. Daher warnt der Eintracht-Coach: "In Helsinki wird es kein Selbstläufer. Die sind zu Hause nicht leicht zu besiegen." Doch wofür ist denn gerade Omar Marmoush in Hochform?
    Der ägyptische Nationalspieler ist seit Wochen auffälligster Frankfurter, hat wettbewerbsübergreifend schon zehnmal getroffen. Der 24-Jährige paart Schnelligkeit mit Spielwitz – und immer häufiger blitzt beim ablösefreien Neuzugang der Torjägerinstinkt auf. Toppmöller preist das Gespür, "sich immer wieder in die rote Zone zu lösen und uns da fußballerisch mit seiner Technik zu helfen".
    Nacho Ferri (Eintracht Frankfurt) schießt das dritte Tor.
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    Das letzte Bundesligaspiel der Eintracht:
    Dass die Eintracht in der Bundesliga (Siebter), in der Conference League (Zweiter hinter PAOK Saloniki) und im DFB-Pokal (Achtelfinale beim 1. FC Saarbrücken) aussichtsreich im Rennen liegen, hat viel mit den neu entdeckten Abschlussqualitäten der Nummer sieben zu tun.

    Weltmeister schwindlig gespielt

    Heimlich, still und leise hat sich Marmoush zu einem der besten Angreifer der Liga entwickelt. Ein Unterschiedsspieler mit Unterhaltungsfaktor, der gegen Union Berlin (3:0) und Borussia Dortmund (3:3) jeweils einen sehenswerten Doppelpack schnürte. Das 73-Kilo-Leichtgewicht spielte Weltmeister wie Leonardo Bonucci oder Mats Hummels zeitweise schwindlig.

    Mir gefällt es einfach, dass er extrem fleißig ist, dass er zuhört und sich reinhängt. Die Tore, die jetzt gerade im Moment für ihn fallen, sind dann auch eine Belohnung für den Fleiß.

    Eintracht-Trainer Dino Toppmöller

    Seine Körpersprache ist eine andere als früher beim VfL Wolfsburg oder VfB Stuttgart, wo er meist nur Teilzeitarbeiter war. Dort wechselten Licht und Schatten bei dem Freigeist. Der frühere Eintracht-Coach Niko Kovac wechselte ihn in der Vorsaison in Wolfsburg einmal zur Pause ein, um ihn nach 20 Minuten wieder vom Feld zu winken. "Wenn er denkt, er muss wie Messi spielen, dann wird’s problematisch", zürnte Kovac. Toppmöller wählte beim Umgang mit dem filigranen Fußballer, der in Kairo früher viel auf der Straße kickte, einen einfühlsameren Ansatz.

    Knauff und Chaibi erzeugen dahinter kreative Momente

    Das musste allerdings auch sein, nachdem Randal Kolo Muani am letzten Tag der Transferperiode doch noch zu Paris St. Germain wechselte, stand die Eintracht ohne Mittelstürmer da. Auf einmal musste Marmoush, der eigentlich lieber als hängende Spitze oder als Außenspieler aufläuft, die Nummer neun geben. Anfangs klappte das nur mit mäßigem Erfolg, die Adlerträger taten sich im letzten Drittel und beim Toreschießen extrem schwer.
    Doch inzwischen sind die Abläufe eingespielt, die Laufwege passen: Hinter Marmoush erzeugen meist Ansgar Knauff und Fares Chaibi kreative Momente – ein Mario Götze wird aktuell nur als Edelreservist gebraucht. Marmoush spielt hingegen immer. Auch, weil es in den eigenen Reihen kaum Konkurrenz gibt.

    Extraschicht für Ngankam

    Der von Hertha BSC geholte U21-Nationalstürmer Jessic Ngankam tut offenbar so wenig, dass er nun erneut einen Denkzettel bekommen hat: Statt mit der Frankfurter Entourage nach Helsinki zu jetten, musste der 23-Jährige mit Athletiktrainer Markus Murrer sowie den nicht für den Europapokal gemeldeten Lucas Alario und Philipp Max im Stadtwald eine Extraschicht schieben.
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