VfL Wolfsburg und VW-Krise :Sparen auf hohem Niveau: Ansprüche bleiben
von Christian Otto
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Was bedeutet die Krise von Volkswagen für den VfL Wolfsburg? Die Entscheider des Fußball-Erstligisten bleiben gelassen. Sie stufen sich als sparsam ein.
Die Wolfsburger Lovro Majer (r) und Ridle Baku im Spiel gegen den FC Bayern.
Quelle: dpa
Die hohen Ansprüche bleiben. Trotz der schweren Krise von VW ist aus der Geschäftsführung der VfL Wolfsburg-Fußball GmbH mehr Optimismus als Sorge herauszuhören. Zwischen dem Autobauer-Konzern und seiner 100-prozentigen Fußballtochter gibt es vertragliche Verpflichtungen. Ein kurzfristiges Rütteln daran ist aus Sicht des Vereins kaum möglich.
Das Saisonziel? Ist weiterhin der Einzug in einen europäischen Wettbewerb. Die Strategie? Nach fetten Jahren möchte der VfL Wolfsburg leistungswillige Profis der mittleren Gehaltskategorie weiterentwickeln. Auf Nachfragen zur Misere bei VW und möglichen Auswirken auf den VfL antworten dessen Entscheider mit vorgefertigten Statements. Tenor: Zu den Sparzielen bei VW trage der sparsam gewordene VfL doch schon seit Jahren bei.
Mit Höhen und Tiefen
Der VfL Wolfsburg ist seit 27 Jahren in der höchsten deutschen Spielklasse vertreten und war dank der Unterstützung von VW 2009 sogar Deutscher Meister. Trotz großzügiger Budgets mussten sich die "Wölfe" danach mehrfach vor dem Abstieg retten. Ihre Finanzsituation war deutlich stabiler. Vom Diesel-Gate über den Halbleiter-Mangel bis zum Ukraine-Konflikt: Was immer den Erfolg von VW verlangsamt hat - den VfL tangierte das nur am Rande.
VW zählt auch zu den wichtigsten Förderern des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Der Konzern unterstützt sämtliche Nationalmannschaften, den Kinder- und Frauenfußball sowie den DFB-Pokal. Ob dieses Engagement gefährdet ist, lässt VW unkommentiert und verweist als Partner des DFB auf eine bis 2028 vertraglich fest vereinbarte Partnerschaft.
Gemeinsames Sparen
Es gehört zur DNA der VfL Wolfsburg-Fußball GmbH, wenig Angriffsflächen zu bieten. Spielzeiten mit kostspieligen Neuzugängen wie den früheren Nationalspielern Julian Draxler und André Schürrle ist ein defensives Wirtschaften gefolgt - passend zum "Performance Programm", wie VW seinen Sparkurs nennt. Man sei beim VfL bestrebt, "die uns zur Verfügung gestellten Ressourcen effizient und kostenschonend einzusetzen".
Der Quervergleich zur Konkurrenz zeigt: Trotz seiner Kurskorrektur gehört der VfL Wolfsburg immer noch zu den wohlhabenden Vereinen der 1. Liga. Andererseits taugt ein Personalbudget von geschätzten 70 Millionen Euro pro Saison nur für mäßige Glanztaten. Das Ziel, am Hauptsitz von VW ein starker Fußballstandort zu bleiben, lässt sich damit aber erreichen.
Transfererlöse willkommen
Das Miteinander zwischen Mutter und Tochter ist seit Jahren eingespielt. Kratzer im Lack des VfL gibt es immer dann, wenn der sportliche Erfolg ausbleibt. Mit jeder Schlagzeile über VW und die Sorgen um Werke sowie Arbeitsplätze zählen Kritiker genau nach, ob Aufwand und Ertrag bei dem sportiven Tochterunternehmen noch in einem sinnvollen Verhältnis stehen.
Was Neider des konzerngesteuerten Vereins vergessen: In den vergangenen Jahren hat der VfL Wolfsburg durch Verkäufe von Spielern wie Maxence Lacroix (Crystal Palace), Micky van de Ven (Tottenham Hotspur) oder Kevin de Bruyne (Manchester City) stattliche Einnahmen erzielt. Sie lassen die Ära unter der Regie des früheren Geschäftsführers Klaus Allofs vergessen, als teure Neuzugänge mit enormen Summen angelockt worden sind.
Wenig Punkte, viel Unterhaltung
Die aktuelle Bilanz des VfL Wolfsburg animiert zum Nachrechnen mit spitzem Stift. Vier Punkte aus den ersten fünf Saisonspielen sind harte Fakten, die den Hauptsponsor schmerzen. Doch aus Sicht von VW zählen auch weiche Faktoren. Die bisherigen VfL-Heimspiele gegen Bayern München, Eintracht Frankfurt und den VfB Stuttgart hatten hohen Unterhaltungswert.
Ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag regelt das Monetäre zwischen Mutter- und Tochterunternehmen. Erwirtschaftet der VfL Wolfsburg ein Plus, muss er einen Teil davon an VW abführen. Verluste werden durch den Konzern ausgeglichen - in unbekannter Höhe.
Die VfL Wolfsburg-Fußball GmbH ist seit kurzem Eigentümerin von Immobilien mit zentraler Bedeutung. Dazu gehören die VW-Arena, das AOK-Stadion und ein großzügiger Vereinskomplex. Deren Übertragung lässt sich als Folge der VW-Sparzwänge deuten.
Wolfsburg, Leipzig, München, Dresden, Braunschweig: Es gibt viele Standorte, an denen der VW-Konzern als Arbeitgeber vertreten und deshalb Förderer der jeweiligen Vereine vor Ort ist. Auf nationaler Ebene unterstützt VW seit 2019 den Deutschen Fußball-Bund.
Vor allem dank der Rückendeckung von VW ist der Frauenfußball beim VfL Wolfsburg ein Erfolgsmodell. Nationale und internationale Titel in Serie verlangen nach stattlichen Budgets. Die VfL-Frauen wünschen sich bessere Trainingsbedingungen - trotz der VW-Krise.
Quelle: Reuters
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