Fußball: VfB vorne und hinten in Top-Form

    VfB zu Hause gegen Wolfsburg:Stuttgart vorne und hinten in Top-Form

    von Christoph Ruf
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    Der VfB Stuttgart ist die Überraschungsmannschaft dieser Spielzeit. Neben Torjäger Serhou Guirassy gibt es einen weiteren Erfolgsgaranten, über den aber seltener gesprochen wird.

    VfB-Torjäger Serhou Guirassy
    VfB-Torjäger Serhou Guirassy
    Quelle: AFP

    Natürlich musste VfB-Trainer Sebastian Hoeneß nicht lange warten, ehe bei der Pressekonferenz der Mann ins Blickfeld rückte, um den sich beim VfB Stuttgart gerade alles dreht: Serhou Guirassy. Der Stürmer hat bereits unglaubliche zehn Treffer in sechs Spielen erzielt.
    Darüber hinaus hat sich der Franzose in seinem zweiten Jahr in Stuttgart zum absoluten Führungsspieler gemausert. Zuletzt sah man immer häufiger, wie er die Kollegen nach dem Spiel in den Kreis bat und eindringlich auf die nächsten Aufgaben einschwor.

    Duell der Top-Torjäger

    Umso wichtiger für das bislang so erfolgreiche Offensivspiel der Schwaben, dass Guirassy gegen den VfL Wolfsburg wohl ebenso auflaufen kann wie Dan-Axel Zagadou, Atakan Karazor, Angelo Stiller und Silas, die ebenfalls angeschlagen waren.
    Torjubel bei den Spielern des VfB Stuttgarts am 30.09.2023.
    Der Lauf des VfB Stuttgart hält an. Beim 1. FC Köln trifft Deniz Undav in der Schlussphase doppelt und beschert den Schwaben bereits den fünften Saisonsieg.02.10.2023 | 7:34 min

    Die Fragezeichen sind kleiner geworden in den letzten beiden Tagen.

    Sebastian Hoeneß, VfB-Trainer

    "Es hat sich bei allen positiv entwickelt", sagt Hoeneß. Damit dürfte es auch zum direkten Duell zwischen den beiden Torjägern Guirassy und Jonas Wind (sieben Tore) kommen.

    Stuttgart gegen Wolfsburg: Unerwartetes Spitzenspiel

    Dass die Partie zum Spitzenspiel werden würde, hätte vor der Saison wohl auch kaum einer prophezeit. Wobei der siebte Platz der Niedersachsen weit weniger überrascht als der zweite des VfB, der sich im Mai nur mit Ach und Krach in der Liga halten konnte.
    Torjubel bei Stuttgarts Serhou Guirassy und Enzo Millot am 22.09.2023.
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    Bei all dem Hype um Guirassy geht manchmal indes unter, dass der derzeitige Höhenflug mindestens so sehr dessen Treffsicherheit geschuldet ist wie der wiedererstarkten Defensive: Nur sieben Gegentore kassierte der VfB bislang, der drei Mal ohne Gegentor blieb.

    Spielerisches Potenzial war schon früher sichtbar

    Auch in der vergangenen Saison sah man allerdings phasenweise, dass der VfB spielerisch zu den begabteren Teams der Liga gehört. Doch das konnte das Team vor allem deshalb so selten zeigen, weil es zu oft damit beschäftigt war zu reagieren statt zu agieren.
    Das allerdings musste es mit einer Abwehr tun, die auch deshalb zu selten Stabilität ausstrahlte, weil in der vergangenen Saison weder Florian Müller noch Fabian Bredlow im Tor die Sicherheit ausstrahlten, ohne die jede Abwehr ins Schwimmen kommt.

    Nübel stabilisiert die Defensive

    Großen Anteil daran, dass die in der vergangenen Saison noch so anfällige Stuttgarter Defensive mittlerweile eine Bank ist, hat also ein Mann, der vom FC Bayern ausgeliehen wurde: Torwart Alexander Nübel. Der 27-Jährige ist auf der Linie stark, er überzeugt in der Strafraumbeherrschung und in der Spieleröffnung. All das hat dafür gesorgt, dass sich die Viererkette, die sich häufig von den Unsicherheiten auf der hintersten Linie anstecken ließ, stabilisiert hat.
    Stuttgarts Serhou Guirassy und Stefan Bell von Mainz kämpfen um den Ball in der Mewa Arena am 16.09.2023.
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    Bestes Beispiel ist Innenverteidiger Zagadou, dessen Potenzial schon Hoeneß-Vorgänger Bruno Labbadia gelobt hat - der aber wie so viele seiner Kollegen sein Können erst seit Sommer durchgehend auf den Platz bringt. Auch Waldemar Anton, Hiroki und zuletzt vor allem Rechtsverteidiger Pascal Stenzel, der den verletzten Josha Vagnoman vertritt, wirken souveräner als in der vergangenen Spielzeit.

    Lob von der Stuttgarter Torwartlegende

    Das alles überzeugt auch den populärsten Stuttgarter Torwart der letzten Jahrzehnte. Helmut Roleder, der 17 Jahre für den VfB im Tor stand und 1984 mit ihm Meister wurde, hat Nübel dieser Tage in den höchsten Tönen gelobt. Mit den bisher gezeigten Leistungen, so der Mann, der zwei Tage nach dem Wolfsburg-Spiel seinen 70. Geburtstag feiert, sei er sogar ein Kandidat für die Nationalelf: "Er macht mir einen sehr guten Eindruck und bringt Stabilität in die Hintermannschaft."

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