Formel 1: Verstappens harter Weg zum vierten Titel
Formel 1: Hört der Champion auf?:Verstappens harter Weg zum vierten Titel
von Karin Sturm
|
Max Verstappen ist zum vierten Mal in Folge Weltmeister - nach einer für ihn ungewohnt schwierigen Saison mit vielen Herausforderungen.
Machte sich zuletzt immer wieder Gedanken zu seiner sportlichen Zukunft: Max Verstappen.
Quelle: AP
Es begann mit einem katastrophalen Freitag, als Red Bull mit massiven Problemen kämpfte und deutlich hinterher fuhr - aber am Ende reichte es dann doch: Nach einem sehr kontrollierten, taktischen Rennen landete Max Verstappen im Spielerparadies Las Vegas auf Rang 5, einen Platz vor seinem Rivalen Lando Norris, und knackte damit den Jackpot: Vierter WM-Titel in Folge - etwas, das in der Formel 1 bis jetzt nur Juan-Manuel Fangio, Sebastian Vettel und Michael Schumacher gelang.
Max Verstappen den Tränen nahe
Als er sich über Funk für die Glückwünsche zu seinem vierten WM-Titel in Folge bedankte, da übermannten den sonst so coolen Max Verstappen die Emotionen. Die Anspannung einer ganzen Saison und auch eines alles anderen als einfachen Wochenendes löste sich in nur mühsam unterdrückten Tränen.
Irgendwie spiegelte das Vegas-Wochenende die komplizierte Saison 2024 des Max Verstappen wider. Statt eines Durchmarschs wie noch 2023 stellten sich dem 27-Jährigen diesmal viele Widrigkeiten in den Weg, die es zu überwinden galt.
Nach Weggang von Newey schwächelt das Auto
Es begann schon vor dem Saisonstart mit der Affäre rund um Red-Bull-Teamchef Christian Horner wegen sexueller Belästigung einer Mitarbeiterin, die für viel Unruhe sorgte und das Team zu spalten drohte - mit Verstappen zusammen mit seinem Vater Jos und auch Red-Bull-Motorsport-Koordinator Dr. Helmut Marko im Anti-Horner-Lager. Es folgten die Abgänge wichtiger Mitarbeiter - an der Spitze natürlich Design-Genie Adrian Newey.
1. Max Verstappen (Niederlande) 10 Siege in 2023 2. Sebastian Vettel (Heppenheim) 9 Siege in 2013 3. Michael Schumacher (Kerpen) 7 Siege in 2004 4. Michael Schumacher (Kerpen) 5 Siege in 2004 - Jim Clark (Großbritannien) 5 Siege in 1965 - Nigel Mansell (Großbritannien) 5 Siege in 1992 - Jack Brabham (Australien) 5 Siege in 1960 - Lewis Hamilton (Großbritannien) 5 Siege in 2020 - Lewis Hamilton (Großbritannien) 5 Siege in 2014 - Max Verstappen (Niederlande) 5 Siege in 2022
Und kaum war der weg, lief der Red Bull nicht mehr richtig, direkter Zusammenhang hin oder her. Verstappen ist sich da auch nicht sicher: "Ich würde gerne glauben, dass das nicht der Fall ist, weil das Auto bereits entwickelt und die Updates bereits geplant waren."
Aber die Tatsache bleibt: Hatte Verstappen das Jahr noch in dominanter Manier begonnen, von den ersten zehn Saisonrennen sieben gewonnen, wurde nun der McLaren zum schnellsten Auto, zeitweise lagen sogar auch noch Ferrari und Mercedes vor Red Bull.
Verstappen musste reagieren und vor allem Schadensbegrenzung betreiben. Etwas, das lange nicht zu dem kompromisslosen Seriensieger zu passen schien, doch der widerspricht: Seine Erfahrungen aus dem engen Titelkampf 2021 gegen Lewis Hamilton hätten ihm gezeigt, dass man sich "einfach keine schlechten Ergebnisse oder massiv verpasste Chancen leisten kann, die einen am Ende des Tages in der Meisterschaft einholen".
Was nichts an seiner grundsätzlichen Einstellung änderte - im Gegenteil: "Ich verlange immer viel von mir selbst", sagt er und ergänzt:
Wozu auch gehörte, unter Druck zum Teil wieder zu seiner sehr harten, früheren Fahrweise zurückzukehren und sich dafür Ärger einzuhandeln. Aber auch, unerwartete Chancen beim Schopf zu packen: So wie in Brasilien, als er sein überragendes Fahr-Talent im Regen dazu nutzte, von Startplatz 17 aus zum Sieg zu fahren - ein Wendepunkt in der WM.
Max Verstappen beleidigt sein Auto und wird dafür zu gemeinnütziger Arbeit verdonnert. Das frustet den Formel-1-Weltmeister offenbar dermaßen, dass er ans Aufhören denkt.
Spekulationen um Verstappens Zukunft
Wie es jetzt nach dem vierten Titel weitergehen soll, darauf will er sich noch nicht festlegen. Immer wieder hat er gerade in diesem Jahr, gerade angesichts der Situation bei Red Bull, betont, dass da alles offen sei. Sowohl in Bezug auf die Frage, bei welchem Team er in den kommenden Jahren fahren könnte, als auch, wie lange er überhaupt noch im Formel-1-Zirkus bleiben werde.
Denn Rekorde sind im Gegensatz zum Beginn seiner Karriere, als er noch über 100 Siege und mindestens sieben WM-Titel anstrebte, nicht mehr sein Ziel. "Als ich noch etwas jünger war, wollte ich vielleicht so lange wie möglich Formel 1 fahren. Aber jetzt, wo man schon so viel erreicht hat, geht es nicht mehr darum, ewig fahren zu wollen. Ich möchte auch das Leben genießen."
Quelle: Reuters
Sie wollen über Sport stets auf dem Laufenden bleiben? Dann ist unser sportstudio-WhatsApp-Channel genau das Richtige für Sie. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten News direkt auf Ihr Smartphone. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: sportstudio-WhatsApp-Channel.