Formel 1: Verstappen in Las Vegas vor Weltmeister-Titel

    Formel 1 in USA:Verstappen greift in Las Vegas nach dem Titel

    von Karin Sturm
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    Max Verstappen hat im drittletzten Saisonrennen in Las Vegas seinen ersten Matchball zum WM-Titel. Es war bislang eine Formel-1-Saison, in der der Niederländer hart kämpfen musste.

    Max Verstappen im Rennwagen.
    Max Verstappen mit seinem Red-Bull-Boliden.
    Quelle: AFP

    Dass Max Verstappen kein besonderer Fan von Las Vegas ist, machte er im letzten Jahr bei der Premiere des Grand Prix der Formel 1 in dem US-Spielerparadies klar. Das ganze Showtheater drumherum, das auch von den Fahrern eine Menge nerviger PR-Auftritte fordert, ist nichts für den Red-Bull-Star. Er hat es lieber bodenständig und fokussiert sich auf das Rennen.
    Ein bisschen könnte sich Verstappen freilich an diesem Wochenende mit dem ungeliebten Ort versöhnen: Sollte er dort bereits am Sonntag seinen vierten WM-Titel unter Dach und Fach bringen, würde die Sympathie für Las Vegas wahrscheinlich schon ein Stückchen wachsen.
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    Verstappen mit 62 Punkten Vorsprung auf Norris

    Schlecht stehen die Chancen dafür nicht. Der Niederländer kommt mit einer 62-Punkte-Führung auf seinen einzigen verbliebenen WM-Rivalen Lando Norris zum drittletzten Rennen der Saison. Seine eindrucksvolle Aufholjagd mit dem Sieg im Regen von Interlagos hat die Titelchancen des amtierenden Weltmeisters doch wieder deutlich erhöht.
    Nach dem überlegenen Durchmarsch von 2023 fand sich Verstappen diesmal in einer ungewohnten Situation wieder: Spätestens seit dem Spätfrühling war der Red Bull nicht mehr das überlegene Auto der Vergangenheit, nach dem Sieg beim Spanien-GP konnte Verstappen - beginnend mit dem Rennen auf der Red-Bull-Hausstrecke Spielberg - zehn Mal in Folge nicht mehr gewinnen.
    Der Champion musste kämpfen und durch sein überlegenes Fahrtalent vieles ausgleichen, Schadensbegrenzung betreiben. Was ihm auch gelang: In den zehn Rennen ohne Sieg verlor er von seinem 69-Punkte-Vorsprung auf Norris nur 22. Trotz Drucks, einiger zumindest sehr harter Aktionen, die zum Teil an alte Zeiten erinnerten, entsprechender Strafen und trotz Streits und Spannungen.

    Verstappen siegt.

    Verstappen Zweiter,  Norris gewinnt nicht.

    Verstappen Dritter, Norris gewinnt nicht.  Oder Norris Zweiter, aber nicht schnellste Rennrunde.

    Verstappen Vierter, Norris weder Erster noch Zweiter. Oder Norris Dritter, aber nicht schnellste Rennrunde.

    Verstappen Fünfter, Norris kommt nicht in aufs Podium. Oder Norris Vierter, aber nicht schnellste Rennrunde.

    Verstappen Sechster, Norris nicht unter den  Top 4. Oder Norris Fünfter, aber nicht schnellste Rennrunde.

    Verstappen Siebter, Norris nicht in den Top 5.  Oder Norris Sechster, aber nicht schnellste Rennrunde.

    Verstappen Achter, Norris nicht in den Top 6.  Oder Norris Siebter, aber nicht schnellste Rennrunde.

    Verstappen Neunter, Norris nicht in den Top 7. Oder Norris Achter, aber nicht schnellste Rennrunde.

    Verstappen Zehnter, Norris nicht in den Top 8.

    Verstappen ohne Punkte, Norris maximal Neunter ohne schnellste Rennrunde oder Zehnter.

    Dass Verstappen Stand hielt, lag natürlich einerseits daran, dass Verfolger Lando Norris viele Gegner hatte: Neben ihm holten sich in dieser Phase fünf weitere Fahrer aus drei Teams GP-Siege. Aber es lag auch daran, dass Norris zu viele Fehler machte, Starts verlor, seinen Teamkollegen nicht immer im Griff hatte - und dass McLaren auch strategisch oft wenig weltmeisterlich agierte. Und Verstappen eben fast immer das Maximum herausholte. Er war in dieser Phase nie schlechter als Sechster - während Teamkollege Sergio Perez nur ein einziges Mal in die Top 6 kam.

    Norris braucht drei Punkte mehr als Verstappen

    So hat er bereits jetzt den ersten Matchball. Um die Entscheidung noch einmal aufzuschieben, muss Lando Norris drei WM-Punkte auf Verstappen aufholen. Am einfachsten, um im Cockpit nicht rechnen zu müssen, wäre es für den Weltmeister, einfach vor Norris zu bleiben. Red-Bull-Motorsport-Koordinator Helmut Marko hält das durchaus für möglich:

    Unser Auto war in Brasilien auch im Trockenen schnell.

    Helmut Marko, Red-Bull-Motorsport-Koordinator

    Marko ist optimistisch, dass man bei Red Bull wieder auf den richtigen Pfad zurückgefunden hat. "Wobei Max im Regen dann eine Klasse für sich war. Wenn wir auch dieses Jahr den Titel holen, dann geht der hauptsächlich auf die Kappe von Max. Mit seiner fahrerischen Ausnahmestellung hat er in den Phasen, in denen das Auto wirklich nicht gut war, alles überdeckt."
    Der Grazer glaubt auch, "dass Verstappen-Manager Raymond Vermeulen, wie ich ihn kenne, die Weltmeister-T-Shirts für den vierten Titel sicher schon im Gepäck hat".

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    Quelle: Reuters

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