Wie stabil ist die Traumehe zwischen Hamilton und Ferrari?

Neustart in Rot:Hamilton im Ferrari: Eine stabile Traumehe?

von Karin Sturm
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Der siebenmalige Weltmeister Lewis Hamilton im Ferrari - das ist die Traumehe der Formel 1 2025. Aber erfüllt sie auch wirklich die Erwartungen?

Lewis Hamilton
Lewis Hamilton in Ferrari-Rot: Hält der Brite dem Druck stand?
Quelle: Imago

Wenn sich die Formel 1 2025 am Dienstagabend zum ersten Mal in ihrer Geschichte in einer großen Show in London vor Saisonbeginn gemeinsam präsentiert, dann werden ein Fahrer und ein Team im Mittelpunkt des Interesses stehen: Lewis Hamilton und Ferrari.

Hype um neue Paarung ist gewaltig

Auch wenn ja schon seit über einem Jahr bekannt ist, dass sich der siebenmalige Weltmeister nach elf Jahren bei Mercedes ab 2025 dem legendären italienischen Team anschließen wird: Der Hype um die neue Paarung ist gewaltig.



Schon bei den ersten Privattests von Hamilton auf der Strecke von Ferrari in Fiorano säumten an die 10.000 Tifosi den Kurs, platzte das kleine Örtchen genauso wie das nahe gelegene Maranello, dem Ferrari-Stammsitz, aus allen Nähten.

Hohe Erwartungen, große Herausforderungen

Hamiltin ist der statistisch gesehen mit Abstand erfolgreichste Fahrer im Feld und dazu auch noch der wohl charismatischste der derzeitigen Piloten. Das zusammen mit dem einzigen Team, das seit Beginn der Formel-1-Geschichte ununterbrochen dabei ist, umwoben von Mythen und Legenden, das weckt höchste Erwartungen. Bei den Beteiligten selbst, aber auch bei den Fans, allen voran in Italien, aber auch anderswo.
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Ob die sich dann sportlich auch erfüllen lassen, steht auf einem anderen Blatt. Einfach wird es für den inzwischen 40-jährigen Hamilton mit Sicherheit nicht. Was er vor allem braucht, ist von Anfang an ein schnelles Auto.

Ein gefährlicher Teamkollege

Schon in den letzten beiden Jahren bei Mercedes zeigte sich: Wenn alles zusammen passte, wenn er konkurrenzfähig war, an der Spitze mitmischen konnte, dann zeigte Hamilton noch immer absolute Glanzvorstellungen. Wenn nicht, dann zog er des öfteren sogar gegen seinen jungen Teamkollegen George Russell den Kürzeren, wirkte auch nicht immer hundertprozentig motiviert.
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Vor allem im Qualifying machte sich das bemerkbar - und da droht auch jetzt bei Ferrari besondere Gefahr: Denn Teamkollege Charles Leclerc ist ein absoluter Spezialist in dieser Disziplin. Der Monagasse ist bekannt dafür, immer wieder absolute Fabelrunden aus dem Hut zaubern zu können - und sich damit eine Top-Ausgangsposition für die Rennen zu verschaffen.

Hamiltons Charme-Offensive

Außerdem kennt Leclerc nach sechs Jahren bei Ferrari das Team in- und auswendig, einschließlich aller politischen Tricks und Winkelzüge, die manchmal notwendig sind, um sich in diesem Imperium zu behaupten. Er ist intern bestens vernetzt, nach außen ein absoluter Liebling der Fans.

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Hamilton versucht, da in allen Bereichen schnellstens aufzuholen. Er lernt Italienisch, versuchte sich bereits bei seinen ersten PR-Auftritten von Anfang an in der neuen Sprache. Er liefert in den den sozialen Medien Posts mit ausdrucksstarken Fotos seiner ersten Ferrari-Erlebnisse, die dem Wunsch der Fans nach Emotionen und ein bisschen Dramatik entgegen kommen.

Vom Traum zum Albtraum?

Der Brite weiß genau: Wenn die erhofften, eigentlich erwarteten, gemeinsamen Erfolge nicht auf Anhieb gelingen, kann die Stimmung schnell kippen. Speziell in Italien, bei den Fans, aber vor allem auch bei den Medien.
Seit 2007, damals Kimi Räikkönen, hat kein Ferrari-Pilot mehr den WM-Titel gewonnen. Von Hamilton wird erwartet, nun endlich diese historische Scharte auszuwetzen. Gegen einen Max Verstappen, der sich zuletzt dreimal in Folge die Krone sicherte. Gegen ein wieder erstarktes McLaren-Team, das 2024 mit Lando Norris und Oscar Piastri bereits zumindest den Konstrukteurs-Titel gewann. Gelingt das nicht, kann aus der Traumehe schnell ein Albtraum werden.

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Quelle: Reuters

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