Bach sichert ukrainischer Fechterin Charlan Olympia zu

    Weltverband ändert die Regeln:Bach sichert Fechterin Charlan Olympia zu

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    IOC-Chef Bach hat der bei der WM disqualifizierten ukrainischen Fechterin Charlan ein Olympia-Ticket zugesichert. Der Fecht-Weltverband kippt Suspendierung und Handschlag-Regel.

    Olha Charlan (Ukraine) weigert sich, ihre Gegnerin Anna Smirnova (Russland) zu grüßen.
    Olha Charlan (Ukraine) verweigerte ihrer russischen Gegnerin Anna Smirnova den Handschlag.
    Quelle: imago

    Nun hat sich der Chef persönlich eingeschaltet: IOC-Chef Thomas Bach hat der bei der Fecht-WM disqualifizierten Ukrainerin Olha Charlan einen Olympia-Platz zugesichert.
    Bach schrieb am Freitag in einem persönlichen Brief an die Säbelfechterin:

    Angesichts deiner besonderen Situation wird dir das Internationale Olympische Komitee einen zusätzlichen Quotenplatz für die Olympischen Spiele Paris 2024 zuweisen, falls du dich in der Zwischenzeit nicht qualifizieren kannst.

    IOC-Chef Thomas Bach

    Vadym Gutzeit, der Sportminister aus der Ukraine, veröffentlichte den Brief.

    Weltverband hebt Suspendierung und Handschlag-Regel auf

    Zudem hob der Fecht-Weltverband FIE die Suspendierung Charlans auf. Damit kann die Olympiasiegerin von 2008 am Samstag im Teamwettbewerb an den Start gehen. Die FIE änderte außerdem ihre umstrittene Regel und erklärte den Handschlag nach einem Gefecht für nicht mehr verpflichtend. Das teilte Bruno Gares, Mitglied des FIE-Exekutivkomitees, auf einer Pressekonferenz mit.
    Das IOC hatte schon wenige Stunden nach dem Eklat die internationalen Sportverbände aufgefordert, sensibel mit Aufeinandertreffen zwischen Athletinnen und Athleten aus der Ukraine und Russland umzugehen. Auch in anderen Sportarten wie Tennis geben ukrainische Profis Russen und Belarussen nicht die Hand.

    Bach sichert Charlan "volle Unterstützung" zu

    Die 32 Jahre alte Olha Charlan war am Donnerstag bei den Weltmeisterschaften in Mailand nach ihrem Sieg gegen die unter neutraler Flagge angetretene Russin Anna Smirnowa disqualifiziert worden, da sie nach dem Gefecht den laut Fecht-Weltverband obligatorischen Handschlag verweigert hatte.
    Bach, Fecht-Olympiasieger von 1976, schrieb dazu:

    Als Fechtkollege kann ich mir nicht vorstellen, wie du dich in diesem Moment fühlst.

    Thomas Bach

    Bach drückte Charlan sein Mitgefühl aus, angesichts des "Krieges gegen dein Land und das Leiden der Menschen in der Ukraine. [...] Es ist bewundernswert, wie du diese unglaublich schwierige Situation managst", schrieb der IOC-Chef und versprach der Olympiasiegerin "volle Unterstützung".
    Bach schrieb an Charlan, man mache diese einmalige Ausnahme auch deshalb, da sie in keinem Fall die Qualifikationspunkte ausgleichen könne, die sie aufgrund ihrer Disqualifikation verpasst hätte. Bei der WM werden wichtige Qualifikationspunkte vergeben. "Selbstverständlich", so Bach, müssten wie bei allen anderen Olympischen Spielen auch die weiteren Teilnahme-Kriterien erfüllt sein.

    Ukraine erlaubt Sportlern Wettbewerbe mit Russen

    Das ukrainische Sportministerium hatte erst am Tag vor dem Charlan-Duell entschieden, dass Athletinnen und Athleten aus der Ukraine wieder an Wettbewerben mit Russen und Belarussen teilnehmen dürfen.
    Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte die Entscheidung begrüßt und die internationalen Sportverbände aufgefordert, Situationen mit Ukrainern und neutralen Sportlern aus Russland und Belarus "mit dem notwendigen Maß an Sensibilität" zu behandeln.
    Quelle: dpa, SID
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