Ein Jahr vor Paris 2024: Causa Russland und andere Probleme
Ein Jahr vor Olympia in Paris:Causa Russland und andere Probleme
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Noch ein Jahr bis Olympia in Paris und die Zeit für das IOC und Präsident Thomas Bach drängt: Lösungen müssen her für die noch offenen Probleme, vor allem für die Causa Russland.
Der Hauptsitz der Pariser Olympia-Organisatoren in Saint-Denis
Quelle: dpa
24 Stunden wurden Thomas Bach geschenkt. Wenn der IOC-Präsident die Jugend der Welt am Mittwoch nach Paris einlädt, bleiben 366 statt 365 Tage bis zur spektakulären Party auf der Seine - 2024 ist bekanntlich ein Schaltjahr. Und doch wird die Zeit knapp. Während in Frankreichs Hauptstadt eifrig für die Olympia-Eröffnungsfeier mit über 100 Booten und 400.000 Zuschauern geprobt wird, beschäftigen Bach und Co. zahlreiche Probleme.
Bach glaubt nicht an Boykott durch die Ukraine
Allen voran die Russland-Frage. Noch ist die Teilnahme der "neutralen" Sportler aus Russland und Belarus in Paris nicht offiziell, noch warten das Internationale Olympische Komitee (IOC) und Präsident Bach ab. Doch der Weg ist bereitet, und so droht ein Boykott der Ukraine. Ein Szenario, an das Bach jedoch nicht glaubt.
Sollte es dennoch zum Boykott kommen, ginge davon ein verhängnisvolles Zeichen aus. Das weiß auch Bach, der jedoch lieber betont, wie reibungslos die Ko-Existenz der Sportlerinnen und Sportler aus den verfeindeten Nationen im Weltsport funktioniere. Auf den Ernstfall sieht er das IOC vorbereitet. "Wir werden von Russland beschimpft - bis hin zu Nazivorwürfen. Wir sehen die Unzufriedenheit der ukrainischen Führung", sagte Bach kürzlich, ehe er am Mittwoch in Paris die feierlich offizielle Einladungszeremonie begehen wird: "Aber ich bin sehr, sehr zuversichtlich, dass wir das in Paris bewältigt und eine äußerst breite Beteiligung haben werden."
Paris lädt zu den Olympischen Sommerspielen ein. Vom 26. Juli bis 11. August 2024 findet in der französischen Hauptstadt das größte Sportevent der Welt statt.
von Elena Oser, Meret Geppert
FAQ
Boykott-Szenario für ukrainische Sportler omnipräsent
Für die ukrainischen Sportler ist das Boykott-Szenario derweil omnipräsent. "Ich hoffe, dass weder das IOC noch die französische Regierung uns zwingen werden, eine schwierige Entscheidung zu treffen: die Spiele zu boykottieren oder denen die Hand zu reichen, die das Blut von Ukrainern an sich haben", sagte Olga Saladucha, frühere Dreisprung-Weltmeisterin, der französischen Nachrichtenagentur AFP. Sie bezeichnete einen Olympia-Boykott als "letztes Mittel".
Ferner schlug die 40-Jährige vor, Russen und Belarussen zuzulassen - sofern sie eine Anti-Kriegserklärung unterschreiben.
Präsident Bach verbreitet Optimismus
Die Causa Russland ist ein Jahr vor Beginn der Sommerspiele nicht die einzige Baustelle, obwohl Bach zuletzt optimistisch klang. "Die Erwartungen für Paris sind groß - in jeder Hinsicht", sagte er bei einem Heimatbesuch in Hamburg. Der 69-Jährige sprach von Olympia als urbanem Festival, das "nicht wie ein Raumschiff landet und dann wieder weg ist, sondern ein Teil der gesamten Gesellschaft wird".
Eine schöne Vorstellung, nicht mehr. Die Unruhen in Frankreich werfen ernsthafte Fragen auf. Sicherheitsbedenken für die in der Olympia-Geschichte einzigartige Eröffnungszeremonie am 26. Juli im Herzen der Stadt gibt es schon lange, mittlerweile ist die Gesellschaft tief gespalten. Die Wut nach dem tödlichen Schuss eines Polizisten auf einen Jugendlichen ebbte nur langsam ab. Die Organisatoren versuchen die Ängste und Bedenken einzufangen.