"51. Staat":Eishockey-Duell: Trump provoziert Kanada
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Schon im Gruppenspiel flogen die Fäuste: Vor dem Finalduell im Eishockey zwischen Kanada und den USA beim Vier-Nationen-Turnier hat US-Präsident Trump weiter Öl ins Feuer gegossen.
Im Gruppenspiel zwischen Kanada und den USA flogen die Fäuste, wie hier zwischen Kanadas Sam Bennett (l.) und Brady Tkachuk aus den USA
Quelle: dpa | Graham Hughes
US-Präsident Donald Trump hat vor dem politisch aufgeladenen Eishockey-Finalduell beim Vier-Nationen-Turnier in Nordamerika zwischen den USA und Kanada mit erneuten Äußerungen über Kanada provoziert. "Ich werde unsere großartige amerikanische Eishockeymannschaft anrufen, um sie zum Sieg heute Abend gegen Kanada anzuspornen, das mit viel niedrigeren Steuern und viel stärkerer Sicherheit eines Tages, vielleicht schon bald, unser geschätzter und sehr wichtiger 51. Staat werden wird", schrieb Trump auf seiner Plattform "Truth Social".
Trumps Provokationen gegenüber Kanada
Vor dem Finale in Boston in der Nacht zu Freitag telefonierte Trump danach tatsächlich mit dem US-Team, wie das Weiße Haus bestätigte. Zum Spiel könne Trump wegen eines Termins in Washington D.C. nicht kommen, er werde die Partie am Fernseher verfolgen. Sollte Trump dies getan haben, dürfte er sich mächtig geärgert haben, denn Kanada gewann das Turnier durch ein 3:2 nach Verlängerung. Superstar Connor McDavid traf nach 8:18 Minuten zum Sieg, der in Kanada Genugtuung auslöste.
Die Provokationen reihen sich ein in Trumps bisherige Äußerungen und Aktionen gegenüber Kanada. Immer wieder äußerte er zuletzt Pläne, Zölle auf kanadische Waren zu erheben. Auch wiederholte er mehrfach seine Wunschvorstellung einer Annexion Kanadas als 51. US-Bundesstaat. Im Zuge dessen bezeichnete Trump Kanadas Premierminister Justin Trudeau mehrfach als "Gouverneur Trudeau". Jenen Titel tragen in den USA die politischen Anführer der Bundesstaaten. Trudeau schrieb nach dem Spiel: "Ihr könnt uns nicht unser Land nehmen - und auch nicht unser Spiel."
Pfiffe und Schlägereien im Gruppenspiel
Das Finale zwischen den USA und Kanada war das zweite Aufeinandertreffen der Teams binnen weniger Tage. Bereits beim Gruppenspiel im kanadischen Montreal, das die USA mit 3:1 gewann, hatte es Pfiffe und Buhrufe gegen die US-Hymne gegeben. Auch auf dem Eis ging es hoch her, mit dem Anfangsbully starteten US-Nationalspieler Matthew Tkachuk und Kanadas Brandon Hagel die erste Prügelei. Zwei weitere Schlägereien kamen innerhalb der ersten neun Sekunden hinzu. Im Finale gab es dagegen keine weitere Prügelei.
Das Vier-Nationen-Turnier ("4 Nations Face-Off") ersetzt in diesem Jahr das klassische All-Star-Wochenende der NHL. Neben den USA und Kanada nehmen Finnland und Schweden teil, wobei die Kader ausschließlich aus NHL-Spielern bestehen.
Hochkarätiges Mini-Turnier vor Olympia
Das Turnier gilt als Mini-Olympia oder auch als Vorspiel zu den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand. Zwar fehlt die deutsche Mannschaft um NHL-Star Leon Draisaitl genauso wie Weltmeister Tschechien. Dennoch treffen die weitgehend Besten der Besten im Eishockey aufeinander, nachdem Olympiagold 2018 und 2022 ohne NHL-Profis ausgespielt worden war.
Quelle: Reuters
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Quelle: SID, dpa