Die DFB-Frauen stehen nach einer Zitterpartie und der Schützenhilfe aus Island in der Finalrunde für Olympia. Und Interims-Cheftrainer Horst Hrubesch macht vorerst weiter.
Das ging gerade nochmal gut. Die deutschen Fußball-Frauen bleiben trotz des 0:0 gegen Wales im Rennen um ein Olympiaticket, weil Dänemark im Parallelspiel ebenfalls nicht gewann.05.12.2023 | 5:28 min
Die deutschen Fußballerinnen haben sich zum Finalturnier um die Olympia-Tickets gezittert. Das Team von Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch kam am Dienstagabend in der Nations League nur zu einem 0:0 in Wales, zog aber nach dem Patzer der zuvor punktgleichen Däninnen im Parallelspiel gegen Island (0:1) als Gruppensieger in die Nations-League-Endrunde im Februar ein.
Bei dem Finalturnier wird die DFB-Auswahl weiter von Interims-Bundestrainer Hrubesch betreut, wie der 72-Jährige nach Spielende bestätigte.
Giulia Gwinn und Horst Hrubesch.
Quelle: IMAGO
DFB-Frauen in Finalrunde um Olympia-Ticket
"Ich bin erst mal froh, dass wir uns qualifiziert haben", sagte Hrubesch und bemängelte: "Wir haben uns das Spiel aus der Hand nehmen lassen, sind fast nur hinterhergelaufen in der ersten Hälfte." Bei den Isländerinnen bedankte sich der 72-Jährige, "dass sie das so durchgezogen haben".
Beim Finalturnier vom 21. bis 28. Februar kämpft das deutsche Team um Kapitänin Alexandra Popp nun um die beiden noch freien europäischen Olympia-Tickets. Das Halbfinale wird am Montag ausgelost. Neben den als Olympia-Gastgeberinnen gesetzten Französinnen werden zwei weitere Plätze für Paris vergeben. Die deutschen Frauen hatten die Spiele in Tokio verpasst, 2016 in Rio de Janeiro aber Gold gewonnen.
Hrubesch rotiert für Startelf
Deutschland konnte gegen den Tabellenletzten Wales in keiner Phase an das starke 3:0 gegen Dänemark vom vergangenen Freitag anknüpfen. Im vierten Spiel unter Hrubesch gab es erstmals keinen Sieg.
Hrubesch rotierte für die Startelf. Die Leverkusenerin Elisa Senß, die gegen Dänemark ihr DFB-Debüt gegeben hatte, spielte ebenso von Anfang an wie die Hoffenheimerin Paulina Krumbiegel für die ansonsten gesetzte Giulia Gwinn sowie die zuletzt wenig berücksichtigte Jule Brand. Sara Doorsoun ersetzte in der Innenverteidigung die gesperrte Marina Hegering.
Die deutschen Frauen hatten zwar das Hinspiel gegen Wales mit 5:1 gewonnen, begannen aber diesmal überaus fahrig mit vielen Ballverlusten. Torhüterin Merle Frohms hatte nach einer Viertelstunde Glück, als der Ball von Rachel Rowe erst an den Pfosten und dann an ihren Rücken prallte, ohne im Netz zu landen. Die ganz schwache erste Halbzeit erinnerte mitunter an die Auftritte bei der verpatzten WM im Sommer in Australien.
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Maue DFB-Offensive
Sarai Linder vergab mit einem Schuss knapp über die Latte (41.) - viel mehr war nicht in der Offensive um Popp zu sehen. Nach der Pause brachte Hrubesch mit Gwinn und Linda Dallmann zwei Neue. Die DFB-Frauen verstärkten zwar etwas den Druck, taten sich aber weiter enorm schwer. Senß hätte allerdings in der 55. Minute fast das 1:0 erzielt, als Torfrau Olivia Clark ihren abgefälschten Heber um den Pfosten lenkte.
Popp als Sturmspitze wurde kaum in Szene gesetzt. Zudem erhielt die Wolfsburgerin einen Stoß gegen den Kopf von Sophie Ingle und ging etwas angeschlagen in die Schlussphase.