Sjoeke Nüsken glänzte zuletzt im Mittelfeld der deutschen Nationalmannschaft.
Quelle: dpa
Kann im Liberty Stadium von Swansea wirklich noch etwas schiefgehen? Die deutschen Fußballerinnen benötigen im letzten
Nations-League-Spiel in Wales (Dienstag 19:30 Uhr/sportschau.de) bloß einen Sieg, um Teil eins der Mission unter Horst Hrubesch zu erfüllen.
Wales darf kein Stolperstein sein
Die DFB-Frauen haben sich mit dem Sieg über Dänemark alle Chancen auf die Olympia-Qualifikation offen gehalten. Alle Highlights mit dem Live-Kommentar von Claudia Neumann.01.12.2023 | 7:40 min
Wichtig ist, dass Hrubesch parallel mit seinen Personalmaßnahmen den Weg in die Zukunft gewiesen hat, wenn Ende Februar das Finalturnier mit vier Teams um die zwei freien europäischen Olympia-Startplätze steigt. Heimlich, still und leise hat der Nothelfer die verkrusteten Hierarchien bei den DFB-Frauen aufgebrochen.
Bestnoten für das Mittelfeld von morgen
Am Freitag gegen Dänemark (3:0) brillierte im ausverkauften Rostocker Ostseestadion bereits das Mittelfeld von morgen. Sjoeke Nüsken (22 Jahre), Sydney Lohmann (23) und die zur Pause eingewechselte Elisa Senß (26) verdienten sich allesamt Bestnoten.
Das strategische Geschick von Nüsken und die dynamischen Tiefenläufe von Lohmann waren Zutaten, die den DFB-Frauen bei der WM in Australien gefehlt hatten.
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Lohmann und Nüsken ergänzen sich bestens
"Wir zeigen, was wir jetzt können - was wir immer mal wieder aufblitzen lassen haben, aber nie konstant halten konnten", erläuterte Lohmann, die über sich selbst sagte: "Dynamik und Wucht zeichnen mich aus. Ich bin froh, dass ich mal wieder 90 Minuten spielen konnte."
Dass die Abstimmung mit Nüsken so gut funktionierte, sei kein Zufall gewesen: "Sie ist eine überragende Spielerin. Sie kann Räume abdecken und den Ball gut halten." Die spielintelligente Legionärin vom FC Chelsea und die rastlose Dampfmacherin vom FC Bayern ergänzten sich perfekt.
Senß kommt überraschend ins Team
Und dann war ja noch Newcomerin Senß, die über ihr überraschendes Debüt sagte: "Ich habe mich direkt auf dem Platz sehr sicher gefühlt, weil ich ein starkes Kollektiv um mich herum hatte. Ich wusste, dass wir das Spiel rocken werden."
Sie habe lange dafür gearbeitet, um Nationalspielerin zu werden, verriet die Mittelfeldspielerin von Bayer Leverkusen, die früher bei der SGS Essen noch als Krankenschwester am Uniklinikum arbeitete.
Etablierte haben Plätze nicht mehr sicher
Lena Oberdorf, Lina Magull und Sara Däbritz sind ihre Stammplätze vorerst los. Niemand aus diesem Trio habe mehr einen Platz sicher, deutete Hrubesch an, als er über seine Neubesetzung sagte: "An denen vorbeizukommen, da werden sich einige strecken müssen."
Auch die offiziell wegen Rückenschmerzen fehlende und seit Monaten im Formtief hängende Oberdorf dürfte die Ansage gehört haben.
Teamgedanke lebt unter Hrubesch
Obwohl der 72-Jährige stets zum Siegen verdammt war, ist die dringend erforderliche Blutauffrischung gelungen. In den letzten beiden Heimspielen wurde beispielsweise Däbritz jeweils zur Pause ausgewechselt, weil der 103-fachen Nationalspielerin wenig gelang.
Gegen die Anwendung des Leistungsprinzips kann niemand Einwände haben. Kapitänin Alexandra Popp erklärte, Hrubesch vermittele einfach ein Vertrauen "durch die Bank weg: also nicht nur irgendwie eins bis elf, sondern alle." Die Folgen: Der Teamgedanke lebt wieder.
In Wales muss Hegering ersetzt werden
Und wenn Hrubesch mutig ist, dann wird die Verjüngung auf der Insel weiter vorangetrieben. Warum soll am rechten Flügel für Svenja Huth (32) nicht auch mal Nicole Anyomi (22) beginnen? Auf jeden Fall muss die älteste Akteurin ersetzt werden, denn Marina Hegering (33) sitzt eine Gelb-Sperre ab.
Als Alternative bieten sich die beiden Innenverteidigerinnen von Eintracht Frankfurt an, die kürzlich in der Champions League gegen den FC Barcelona (1:3) zumindest eine Halbzeit lang überragend verteidigten: Sara Doorsoun (32) oder Sophia Kleinherne (23). Ganz gleich, für wen sich Hrubesch entscheidet, gilt seine Ansage: "Ich bin mir eigentlich sicher, dass wir das Spiel gewinnen. Wir haben einfach einen guten Kader."
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