Super Bowl: Fans von Taylor Swift erobern die NFL

Aus San Antonio, Texas, sind Kylie (24) und ihre Mutter Maria (46) nach New Orleans gereist, um einmal hautnah Superbowl-Atmosphäre zu erleben. Den Plan für eine Reise nach New Orleans hatten sie schon lange, wegen der legendären Partys im French Quarter, aber irgendwie hat es sich bislang nie ergeben.

In diesem Jahr musste es klappen: Fünf Tage sind die beiden Frauen in der Stadt, über das Superbowl-Wochenende. Dabei hatte Kylie bis vor zwei Jahren mit Football nicht viel am Hut.

Seitdem aber Taylor Swift mit einem Spieler der Kansas City Chiefs, Travis Kelce, zusammen ist, hat sich für die 24-Jährige Kylie ein neues Universum eröffnet. Seit Jahren ist sie Swift-Fan und auch schon für ein Konzert durchs Land gereist. Und neuerdings schlägt ihr Herz auch für den Sport:

Das liege vor allem an Taylor Swift. Durch sie hat sie den Football für sich entdeckt.

Viele "Swifties" sind durch die Beziehung ihres Idols erstmals richtig mit dem Football in Kontakt gekommen. Schließlich ist Swift nicht einfach nur mit Kelce zusammen, sie ist bei fast jedem Heimspiel der Chiefs im Stadion, trägt Fanartikel, feuert ihn an, tanzt mit seiner Mutter. Manche alteingesessenen Footballfans sind inzwischen sogar schon genervt von ihrer Präsenz auf den großen Screens im Stadion.

Maria und Kylie haben keine Tickets für das Spiel im Superdome, bislang jedenfalls. Derzeit gibt’s die online für etwa 3.500 Dollar pro Person. Vielleicht, sagen beide, schlagen sie in letzter Minute noch zu. "Aber die Stimmung hier in der Stadt, speziell in dieser Woche, ist auch so unglaublich. Vielleicht schauen wir das Spiel auch einfach in einer Bar auf der Bourbon Street", sagt Mutter Maria.

Trikots der Chiefs haben sie sich beide zugelegt. Maria hat sich extra das mit der Nummer 87 von Travis Kelce besorgt. Gerade in New Orleans, wo auch viele junge Menschen durch die Bars ziehen, ist das Swift-Phänomen nicht wegzureden.

Kaum ein Mensch auf dem Planeten hat in den Sozialen Medien eine so große Reichweite wie Swift, insbesondere unter jungen Menschen und Frauen. Das schlägt sich messbar nieder, der Marktanteil des Sports in dieser Zielgruppe ist signifikant gestiegen. Und die Swifties kaufen Fanartikel, verfolgen die Romanze auf Social Media und ja - sie schauen auch die Spiele.

Für die Milliarden-Maschine NFL sind sie alle wertvolle neue Kundinnen und Kunden. Die mit Abstand umsatzstärkste Liga der Welt sucht stetig nach neuen Märkten, expandierte mit ihrem Produkt in den vergangenen Jahren nach Mexiko, Deutschland, Großbritannien. Jüngere Menschen, vor allem junge Frauen, waren bislang aber verhältnismäßig schwer zu erreichen. Seitdem Taylor Swift indirekt für den Sport wirbt, ist das anders.

Sie wird die Chiefs auch am Sonntag im Stadion unterstützen, Promi-Auflauf ist zum Superbowl ohnehin garantiert und auch Donald Trump wird erwartet. Als hätte die Stadt nicht schon genug Glamour und Aufmerksamkeit an diesem Wochenende.