Whisky-Sorten im WISO-Check: Sechs Produkte im Vergleich

    Rauch-Aroma macht Probleme:Blended Scotch Whisky im WISO-Check

    von Anna Fein
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    Scotch, Bourbon oder Single Malt - viele Namen, ein Getränk: Whisky. Welche Unterschiede gibt es? WISO hat's gecheckt. Und auch geschaut, für welche Probleme das Rauch-Aroma sorgt.

    Whiskey in Karaffe mit zwei Gläsern. In einem Glas sind Eiswürfel. Im Hintergrund lodert ein Kaminfeuer.
    WISO checkt sechs Blended Whiskys, alle der Sorte Scotch.11.12.2023 | 10:30 min
    In der St. Kilians Destillerie bei Rüdenau wird Whisky nach schottischer Art hergestellt.

    Whisky ist im Endeffekt gebranntes Bier.

    Mario Rudolf, Master Destiller der St. Kilians Destillerie bei Rüdenau

    "Während der Fermentation reift unser Bier auf acht Prozent Alkohol an. Hier entstehen die Aromen durch die Hefe-Aktivität, die wir später dann in unserem Spirit brauchen", erklärt Master Destiller Mario Rudolf. Anschließend wird das Bier zweifach destilliert und in Fässer abgefüllt. Mindestens drei Jahre lang muss der Whisky dann reifen.

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    Verschiedene Whisky-Sorten im Vergleich

    Die bekanntesten Whisky-Arten sind Bourbon und Scotch. Ein amerikanischer Bourbon muss mindestens 51 Prozent Mais-Anteil enthalten. Für einen schottischen Single Malt Scotch Whisky dagegen wird 100 Prozent gemälzte Gerste verwendet.
    Für Whisky-Liebhaber gilt gemeinhin der Single Malt Whisky als der anerkannteste Whisky. Hier stammt die Spirituose immer aus einer einzigen Destillerie. Die große Masse dagegen machen sogenannte Blended Whisky oder "Blends" aus. Bei einem Blend können die Whiskys für die Mischung aus bis zu 60 verschiedenen Destillerien stammen.
    Neun von zehn im Handel erhältlichen Scotchs sind Blended Whiskys. Dabei müssen die Anteile an Single Malt und Grain Whiskys bei jeder Abfüllung gleich gemischt werden. So entsteht ein immer gleichbleibendes Produkt, das einen Wiedererkennungswert hat. Vor allem für große Marken ist das wichtig.
    Grüner Whisky aus Schottland
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    Schwankungen beim Single Malt Whisky

    Beim Single Malt Whisky dagegen gibt es jahrgangsbedingte Schwankungen. Der Geschmack kann dadurch leicht variieren und hängt stark von der Auswahl der Fässer ab.
    Im Handel kostet ein Blended Whisky zwischen 7 und 30 Euro. Einen Single Malt dagegen bekommt man erst ab ca. 30 Euro. Das liegt vor allem an den verwendeten Rohstoffen.

    Seit mehr als 500 Jahren wird das "Wasser des Lebens" schon gebraut. Noch immer streiten Schotten und Iren darüber, wer den Whisky erfunden haben soll. Auf dem Weltmarkt hat Schottland seinen Insel-Nachbarn mittlerweile überholt. Das Land produziert mit Abstand am meisten Whisky und ist für rund 40 Prozent des globalen Marktanteils verantwortlich. 

    Der größte Whisky-Markt ist allerdings - Überraschung - Indien! Als ehemalige britische Kolonie hat Indien die Liebe zum Whisky geerbt. Vor allem Blended Whiskys werden hier produziert. Die meisten davon sind günstige Massenware. 

    Blended Scotch Whiskey gecheckt

    Alle sechs von WISO gecheckten Produkte sind Blended Scotch Whisky. Auf Anfrage teilt Rewe mit, dass sein Produkt "McIntyre" aus zwei Destillieren gemischt ist. Hersteller Pernot Ricard, zu dem die Marken Chivas und Ballantine's gehören, schreibt, dass sie ihren Whisky aus jeweils dreizehn Destillerien beziehen. Aldi möchte aus Wettbewerbsgründen keine Angabe machen. Von Johnny Walker und Lidl gibt es auf diese Frage keine Antwort.

    Sechs Produkte hat WISO gecheckt. Die Preise gelten jeweils für 0,5 Liter: 
    • Chivas, 12 Jahre: 29,99 Euro 
    • Johnnie Walker Black Label, 12 Jahre: 25,99 Euro 
    • Ballantine's, 12 Jahre: 24,99 Euro 
    • Aldi, drei Jahre: 7,49 Euro 
    • Lidl, drei Jahre: 7,49 Euro 
    • Rewe, drei Jahre: 7,49 Euro 

    Rauch-Aroma durch Verbrennen von Torf

    Whisky ist bekannt für seinen unverwechselbaren rauchigen Geschmack. Der entsteht dadurch, dass beim Mälzen des Getreides Torf verbrannt wird. Die Marke Johnnie Walker wirbt damit. Auch bei Aldi, Lidl und Rewe kommt Torf zum Einsatz. Der wird in trockengelegten Mooren abgebaut. Und das ist schlecht fürs Klima.
    "Drei Prozent der Oberfläche der Erde sind Moore. Die speichern aber 30 Prozent des Kohlenstoffs, der in den terrestrischen Böden enthalten ist", weiß Gerald Jurasinski vom Greifswald Moor Centrum. Werden die Moore entwässert, entweicht der Kohlenstoff als CO2 in die Atmosphäre.
    Moore in Schottland
    Gesunde Moorlandschaften leisten einen großen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel. Bodenexpertin Lorna Dawson und ihr Team arbeiten im Auftrag der schottischen Regierung an der Renaturierung der kostbaren Moorlandschaften.10.11.2023 | 2:07 min
    Die Whiskyhersteller wissen um das Problem. Um ihre Emissionen zu kompensieren, investieren viele Produzenten, darunter auch Johnnie Walker und Rewe, in Schutz und Renaturierung von Mooren. Riesige Flächen werden dafür wieder vernässt. Jurasinski hält das für den richtigen Ansatz.

    Wenn es richtig gemacht wird, dann gibt es auch wieder eine neue CO2-Aufnahme. Das ist aber sehr langsam der Prozess.

    Prof. Gerald Jurasinski, Greifswald Moor Centrum

    Sechs Mineralwässer im Check
    Mineralstoffgehalt, Geschmack & Nachhaltigkeit: Mineralwässer im Check03.04.2023 | 9:51 min

    Abbaustopp auch für die Whisky-Produktion?

    Zum Schutz des Klimas hat die Regierung Großbritanniens ab 2024 einen Abbaustopp von Torf verhängt. Die schottische Whisky-Industrie sieht sich dadurch in ihrer Existenz bedroht und fordert eine Ausnahme.
    Sie argumentiert: Die Whisky-Produktion sei für nur ein Prozent des Torfabbaus in Schottland verantwortlich.
    Auch Gerald Jurasinski hält die Auswirkungen auf das Klima durch den Torfabbau der Whisky-Industrie für vergleichsweise gering. Und trotzdem: "Wenn wir anfangen, Ausnahmen zu machen, dann kommen noch mehr Leute und wollen Ausnahmen für sich haben. Irgendwann sind wir dann voller Ausnahmen und dann kommen wir beim Klimaschutz nicht voran."

    Vier Phasen der Abhängigkeit
    :Wann der Alkohol zur Sucht geworden ist

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