Sind Cornflakes gesund? Cerealien im Vergleich

    Frühstücksflocken im Check:Viel Zucker und Salz in Cornflakes

    von Lorraine McIlvenny
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    Cornflakes sind bei vielen beliebt zum Frühstück. Doch was ist eigentlich drin außer gerösteten Maisflocken? Sind Cornflakes gesund? Wie steht es um die Nachhaltigkeit?

    Cornflakes in einer Glasschale mit Milch oder Milchersatzprodukt
    Im Gegensatz zu vielen anderen Cerealien gelten klassische Cornflakes aus Mais als die gesündere Variante. Aber was steckt drin? Und zahlen wir unter Umständen mehr Geld nur für den Markennamen? WISO hat drei günstige und drei billige Cornflakes gecheckt.04.12.2023 | 10:29 min
    Knusprig geröstet, gold-gelb und ohne Schnickschnack - Cornflakes sind bei Jung und Alt beliebt. Fast immer bestehen sie nur aus wenigen Zutaten: Mais, Zucker, Salz und Gerstenmalz, das die Flakes zusätzlich süßt und ihnen ihre leicht goldene Farbe verleiht.

    Klassische Cornflakes enthalten meist weniger Zucker, weniger Fett als andere Cerealien und verzichten auch auf künstliche Zusatzstoffe.

    Dr. Sabine Reichhold, Ernährungswissenschaftlerin

    Das erklärt Ernährungswissenschaftlerin Sabine Reichhold. Doch so gesund seien sie nun auch wieder nicht.
    Denn Cornflakes sind ein industriell stark verarbeitetes Produkt, das heißt meist werden der wertvolle Keimling und die ballaststoffreichen Randschichten des Mais entfernt, sodass eher die Kohlenhydrate als die Vitamine in der Schüssel landen. Auch der Ballaststoffgehalt in Cornflakes wird von vielen Menschen überschätzt.

    WISO hat sechs verschiedene Cornflakes gecheckt, drei teure und drei billige. Die Preise gelten jeweils für 100 Gramm.

    • Kellogg’s Cornflakes: 1,06 Euro
    • NAT Frühstücksflakes von Nestlé: 1,03 Euro
    • Seitenbacher-Cornflakes: 68 Cent
    • dm Bio Cornflakes: 48 Cent
    • Crownfield Cornflakes von Lidl: 36 Cent
    • Ja!-Cornflakes von Rewe: 36 Cent

    Viel Zucker in Cornflakes von Nestlé

    Und der Zucker? Die als kinderfreundlich bezeichneten Flakes von Nestlé (NAT Frühstückflakes) fallen im Vergleich mit ihrem Zuckergehalt von 16,8 Gramm Zucker auf 100 Gramm Produkt auf. Damit überschreiten sie die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), wonach Kinderlebensmittel nicht mehr als 12,5 Gramm Zucker auf 100 Gramm enthalten sollten. 100 Gramm der Cornflakes von Kellogg (Kellogg's Cornflakes) kommen auf 8,0 Gramm Zucker.
    Es geht auch anders: Die Flakes der dm Bio-Eigenmarke (dm Bio Cornflakes) sind gänzlich ungesüßt, hier enthalten 100 Gramm gerade einmal 0,3 Gramm Zucker.

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    Salzgehalt in Cornflakes teils problematisch

    Auch der Salzgehalt erscheint der Expertin problematisch:

    Wir essen in der Bevölkerung im Schnitt auch zu viel Salz, deswegen wünschen wir uns bei vergleichsweise salzhaltigen Cornflakes, dass Hersteller den Gehalt reduzieren.

    Dr. Sabine Reichhold, Ernährungswissenschaftlerin

    Der Salzgehalt der Produkte liegt zwischen weniger als 0,01 (dm Bio Cornflakes) und 1,1 Gramm (Kellogg's Cornflakes) auf 100 Gramm. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen stuft den Salzgehalt von Produkten als erhöht ein, wenn dieser 1,5 Gramm pro 100 Gramm überschreitet.
    Zu viel Zucker, zu viel Salz: Die Hersteller empfehlen deshalb meist auffällig kleine Portionsgrößen zwischen 30 und 50 Gramm. Das entspricht nur wenigen Esslöffeln.

    Mehrere Produkte doppelt verpackt

    Und wie sieht es mit der Nachhaltigkeit aus? Rewe, Lidl, Nestlé und Kellogg verpacken die Cornflakes doppelt - in eine recyclebare Kunststofftüte und einen Umkarton (ja! Cornflakes, Crownfield Cornflakes, NAT Frühstücksflocken und Kellogg's Cornflakes). Das sorgt für mehr Emissionen - und mehr Müll.

    Diese riesigen Kartonagen sollen den Verbrauchern in aller erster Linie zeigen, kauf mich, bei mir ist viel Produkt drin.

    Thomas Fischer, Deutsche Umwelthilfe

    Mit dem zusätzlichen Karton solle das Zerbröseln der Flakes verhindert werden, argumentieren die Hersteller. Für die lediglich in Folie verpackten Flocken von dm (dm Bio Cornflakes) und Seitenbacher (Seitenbacher Cornflakes) scheint das aber kein Problem zu sein.

    Mais stammt aus Argentinien und aus Europa

    Und der Mais? Mehrere Hersteller beziehen "La-Plata Mais" extra aus Argentinien, wie Kellogg (Kellogg's Cornflakes) und Rewe (ja! Cornflakes). Dafür nehmen sie einen weiten Transport in Kauf - und mehr CO2-Emissionen. Begründung: Dies sei der bevorzugte Mais für Cornflakes. Auch Lidl (Crownfield Cornflakes) nutzt neben Mais aus der EU "Mais außereuropäischer Länder".
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    "Das ist nicht nötig, denn auch in Europa, vor allem in Südeuropa, kann Mais für Cornflakes ohne Probleme angebaut werden", hält Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe dagegen.
    So bezieht dm (dm Bio Cornflakes) seinen Mais aus Italien. Der Mais für die Nestlé-Cornflakes (NAT Frühstücksflocken) stammt aus Polen. Seitenbacher (Seitenbacher Cornflakes) nutzt sogar heimischen Mais aus Süddeutschland.
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    Für wertvolle Mahlzeit mit anderen Lebensmitteln kombinieren

    Unterm Strich: Cornflakes sind in Ordnung, aber kein besonders nahrhaftes Lebensmittel. Im Vorteil sind Cornflakes mit möglichst wenig Zucker und tendenziell weniger Salz. Zusammen mit anderen nährstoffreichen Lebensmitteln kann das Cornflakes-Frühstück eine durchaus wertvolle Mahlzeit sein.
    Ernährungswissenschaftlerin Reichhold empfiehlt für ein ausgewogenes Frühstück übrigens ein selbstgemachtes Müsli, zum Beispiel ein paar ballaststoffreiche Haferflocken. Dazu Milch oder Joghurt, frisches Obst und gerne ein paar Nüsse.

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