Welcher Beruf passt zu mir? - Job nach der Schule finden
Job nach der Schule:Welcher Beruf passt zu mir?
von Christian Thomann-Busse, Michaela Waldow (Grafiken)
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Noch ein Jahr Schule - und dann? So manche Abgänger wissen noch nicht, in welche berufliche Richtung sie sich 2024 begeben wollen. Wie der Weg zum Traumberuf gelingen kann.
Viele junge Menschen finden keine für sie passenden Ausbildungsplätze, obwohl viele Betriebe nicht alle ihre angebotenen Plätze besetzen konnten.01.09.2023 | 2:34 min
"Jetzt beginnt der Ernst des Lebens …": Fast jeder Erstklässler hat diesen Spruch gehört. Um dann gegen Ende der Schulzeit festzustellen: Es kann noch ernster werden, nämlich bei der Berufswahl.
Auf Nachwuchs warten:
325 staatlich anerkannte Duale Ausbildungsberufe,
130 schulische Ausbildungen an Berufsfachschulen sowie
rund 11.500 grundständige Studiengänge.
Inklusive weiterführenden Studiengängen sind es laut Hochschulkompass mehr als 21.850.
Berufe mit größtem Ausbildungsplatz-Angebot
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Wie also zum Traumberuf finden, der perfekt zu mir passt? "Der Weg dorthin hat drei Dimensionen", sagt Katharina Kurianowski, Beraterin bei der Bundesagentur für Arbeit. "Zunächst einmal sollte sich jeder die Frage stellen: Was sind meine Fähigkeiten, meine Kompetenzen, was kann ich eigentlich?" Da gehe es auch, aber nicht nur, um Noten in der Schule, so Kurianowski.
Lebensziele wie die Arbeit im Ausland oder der Wunsch nach Sicherheit spielten da auch mit hinein.
Und schließlich Punkt drei: "Was gibt es zu meinen Vorstellungen überhaupt an Ausbildungen und Studiengängen - und welche Anforderungen muss ich dafür erfüllen?"
Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für eine handwerkliche Ausbildung.28.01.2023 | 1:28 min
Berufswahl als Stressfaktor
Je nach Persönlichkeit kann dieser Prozess eine Menge Stress auslösen - sowohl für komplett Unentschlossene als auch für Perfektionisten, die auch noch im kleinsten Detail an ihrer Zukunft feilen möchten. "Im schlechten Fall kann diese Bildungsentscheidungsbelastung auch dazu führen, dass Jugendliche sich in Alkohol, Drogen oder andere exzessive Ablenkungen flüchten", weiß Fredi Lang vom Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen.
Oder sie greifen zu vermeintlich einfachen beruflichen Zielen wie Profi-Gamer, Influencer oder Popstar durch TikTok. Erfolgsbeispiele gibt es schließlich genug. Alles hoffnungslose Fälle? Nein, so der Diplom-Psychologe:
Warum trotz Fachkräftemangel so viele Ausbildungsplätze unbesetzt sind: Ein Gespräch mit Miriam Schöpp vom Institut der deutschen Wirtschaft.01.09.2023 | 5:54 min
Beratung kann bei Entscheidung helfen
In vielen Fällen lasse sich die richtige Berufswahl über ein persönliches Coaching erreichen. Viele Elemente solcher Coachings bietet auch die Arbeitsagentur an - kostenlos.
Und nicht ohne Grund bieten die Beraterteams in Schulen ab der 8. Klasse Sprechzeiten an. "Nicht jeder findet seinen Weg zum geeigneten Beruf so schnell. Ein Monat vor Ausbildungsbeginn ist sicherlich viel zu kurz. Aber auch ein Jahr vorher kann schon sehr knapp sein", weiß Katharina Kurianowski.
Auf den letzten Drücker geht da also gar nichts. Und auch für Studienanfänger gibt es an vielen Universitäten gerade für Duale Studiengänge mittlerweile Auswahlverfahren, die weit vor dem Studienbeginn starten.
"Eine erste Standortbestimmung schon zwei Jahre vor einem Ausbildungs- oder Studienbeginn kann also wirklich sinnvoll sein", so die Beraterin. Im persönlichen Gespräch, per Online-Meeting oder auch am Telefon. "Wir sind da mittlerweile sehr breit aufgestellt, auch zeitlich."
Und so manche Schulabgänger hat sie über längere Zeiträume begleitet, bis schließlich klar war, welche Ausbildung oder welches Studium es nun werden sollte.
Die eigenen Fähigkeiten kennenlernen
Neben dem persönlichen Kontakt bietet die Arbeitsagentur zusätzlich zu vielen Berufsinformationen online mittlerweile auch Onlinetools an, die Jugendliche dabei unterstützen können, mehr über sich und ihre Fähigkeiten zu erfahren.
Check-U besteht aus vier Modulen, mit denen Informationen über Fähigkeiten, soziale Kompetenzen, berufliche Vorlieben und Interessen erfasst werden. Erkenntnisse, die eine gute Basis für die persönliche Berufsberatung sind.
Beliebteste Ausbildungsberufe bei den Bewerber*innen
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Aber was hält der Beruf, für den sich Jugendliche schließlich entscheiden, für die Zukunft? "Das weiß auf einen Zeitraum von zehn Jahren oder mehr wirklich niemand genau", sagt Fredi Lang.
Aber auch das sei kein Drama: Einmal gut in einem Berufsfeld angekommen, gebe es immer die Möglichkeit zum weiteren Lernen.