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Krieg in der Ukraine:Warum Kiews Angriffe effizienter werden
von Christian Mölling und András Rácz
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Die Ukraine greift russische Artillerie und die Logistik an der Front an. Und Bachmut ist noch nicht verloren. Doch auch Kiew muss sich gegen Angriffe wehren. Die Militäranalyse.
Mehr als 500 Tage seit Beginn des Krieges in der Ukraine setzen die Truppen des angegriffenen Landes die Zerstörung von russischen Artillerieanlagen und von russischem Nachschub entlang der Frontlinie fort. Angeblich, um das Schlachtfeld vor der nächsten Phase der Gegenoffensive weiter zu gestalten.
Es wurden mehrere Videos veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass die ukrainischen Truppen begonnen haben, sogar das HIMARS-System einzusetzen, um einzelne russische Artilleriegeschütze wie Panzerhaubitzen oder Geschützstellungen anzugreifen.
US-Streumunition dürfte Angriffe effizienter machen
Dies deutet sowohl darauf hin, dass es der Ukraine nicht an HIMARS-Munition mangelt. Außerdem darauf, dass Kiew der Zurückdrängung der russischen Artillerie in der Gegend der Gegenoffensive hohe Priorität einräumt.
Derweil hat die Ukraine bereits die ersten Lieferungen von Artillerie-Streumunition aus den Vereinigten Staaten erhalten. Sobald diese Granaten eingesetzt werden, dürften die ukrainischen Gegenangriffe noch effizienter werden.
Quelle: DGAP
... leitet das Programm "Europas Zukunft" für die Bertelsmann Stiftung in Berlin. Er forscht und publiziert seit über 20 Jahren zu den Themenkomplexen Sicherheit und Verteidigung, Rüstung und Technologie, Stabilisierung und Krisenmanagement. Für ZDFheute analysiert er regelmäßig die militärischen Entwicklungen im Ukraine-Konflikt.
Quelle: DGAP
... ist Associate Fellow im Programm Sicherheit und Verteidigung der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) in Berlin. Er forscht und publiziert zu Streitkräften in Osteuropa und Russland und hybrider Kriegsführung.
Bachmut wieder umkämpft
Die schweren Kämpfe um Bachmut wurden in der Zwischenzeit fortgesetzt. Den ukrainischen Streitkräften gelang es, die russischen Truppen am südlichen und nördlichen Rand der Stadt zurückzudrängen, und die dortigen Anhöhen zurückzuerobern.
Von diesen erhöhten Positionen aus können sie den größten Teil von Bachmut unter Beschuss nehmen - einschließlich der Straßen, die in die zerstörte Stadt führen. Bislang ist es den russischen Truppen nicht gelungen, die Ukraine von diesen neu gewonnenen Positionen zu verdrängen.
Cherson: Ukrainischer Brückenkopf hält
In der Region Cherson ist der ukrainische Brückenkopf auf der östlichen Seite des Dnipro-Flusses unter der zerstörten Antonowsky-Brücke trotz wiederholter russischer Versuche, ihn zu zerstören, immer noch vorhanden.
Zwar ist es unwahrscheinlich, dass die Ukrainer aufgrund von Versorgungsschwierigkeiten eine größere Offensivoperation über den Fluss starten könnten, doch zwingt das Vorhandensein des Brückenkopfes die Russen dazu, einige Kräfte dort zu halten, um die gegnerischen Truppen zu isolieren.
Ranghöchster russischer Soldat getötet
Die Tötung des Generalleutnant der russischen Armee, Oleg Zokow, mit einem Präzisionsschlag, stellt ebenfalls einen Erfolg für die Ukraine dar. Zokow war stellvertretender Befehlshaber des russischen Militärdistrikts Süd, der direkt für die Kontrolle des Krieges gegen die Ukraine verantwortlich war.
Zokow ist der bisher ranghöchste russische Soldat, der in der Ukraine getötet wurde. In Berdjansk griffen Ukrainer das Hotel an, das ihm als Kommandoposten diente. Berichten zufolge wurden auch mehrere seiner Stabsoffiziere getötet.
Russischer General entlassen
Zudem muss Russlands südlicher Militärbezirk mit einem weiteren Verlust auskommen: Der prominente Befehlshaber, Iwan Popow, dessen Armee in der Region Saporischschja kämpft, wurde seines Kommandos enthoben. Berichten zufolge soll die russische Militärführung ihn wegen unzureichender Artillerieunterstützung, Versorgungsproblemen und hohen Verlusten kritisiert haben.
Nach seiner Entlassung ließ Popow über einen russischen Abgeordneten, den ehemaligen Stabschef der 58. Armee, Andrej Gurulew, eine Sprachnachricht durchsickern. In dieser beschreibt er detailliert die Probleme - und sagt, er sei entlassen worden, weil er diese Probleme gemeldet habe.
Russischer Drohnenterror auch in dieser Woche
Russland setzte die Woche seine Drohnen- und Raketenangriffe auf ukrainische Großstädte, darunter Kiew, fort. Die Luftabwehr funktionierte zwar gut, aber einige der Drohnen kamen durch und verursachten Schäden an Wohnhäusern und Eigentum der Zivilbevölkerung.
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