Tausende ukrainische Kinder werden seit Kriegsbeginn vermisst. Die FDP-Politikerin fordert vom Internationalen Roten Kreuz mehr Einsatz und Klärung der eigenen Rolle.
Freiwillige des ukrainischen Roten Kreuz versorgen Vertriebene mit Nahrungsmitteln im Nordosten der Ukraine. (Archivbild)
Quelle: IMAGO/Ukrinform
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zu deutlich mehr Einsatz bei der Klärung des Schicksals von 20.000 Vermissten aus der Ukraine aufgefordert. Zugleich verurteilte sie scharf, dass das belarussische Rote Kreuz Kinder aus der von Russland besetzten Ostukraine nach Belarus gebracht hat, wie Organisationschef Dmitri Schewzow eingeräumt hatte.
Es reihe sich ein in eine Anzahl von Berichten über Missstände und Korruption bei der Arbeit des Roten Kreuzes insbesondere im Ukraine-Krieg, sagte Strack-Zimmermann.
Der Dachverband der Rotkreuzgesellschaften hatte sich am Mittwoch von der Rotkreuz-Gesellschaft des autoritär geführten Belarus distanziert. Schewzow hatte kürzlich eine von Russland besetzte Region in der Ostukraine besucht. Die Ex-Sowjetrepublik Belarus ist im Angriffskrieg gegen die Ukraine ein enger Verbündeter Russlands.
Deutschland zahlt Millionen
Strack-Zimmermann sagte, es sei auch Aufgabe des IKRK, das Schicksal der im Laufe des Krieges Vermissten zu klären. "Die Organisation muss Gefängnisse in Russland besuchen und sich darum kümmern, was mit ukrainischen Gefangenen geschieht. Das IKRK ist die einzige Institution, die überhaupt Zugang bekommen kann. Darauf verlassen sich die Opfer. Umso erschreckender sind die Vorwürfe."
Strack-Zimmermann wies auch darauf hin, dass Deutschland der zweitgrößte Geldgeber dieser Organisation sei. "Wir haben in 2022 etwa 25 Millionen Euro bereitgestellt", sagte sie. Aus der Ukraine seien aber wiederholt Zweifel an der Arbeit des IKRK laut geworden. "Wir und jedes Opfer erwarten, dass das IKRK sofort Rechenschaft darüber ablegt, was es in den letzten 17 Monaten nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine geleistet und was es unterlassen hat", sagte sie.
Die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung besteht aus dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) sowie den 190 einzelnen Nationalen Gesellschaften. Jede Organisation hat ihre eigene rechtliche Identität und Rolle, wobei sich alle gemeinsamen Grundsätzen der Bewegung verschrieben haben.
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