Bettina Stark-Watzinger: "Pisa zeigt, dass die Zeit drängt"
Grundgesetzänderung gefordert:Stark-Watzinger: "Pisa zeigt, Zeit drängt"
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Laut Grundgesetz ist die Bildungspolitik Sache der Bundesländer. Mit Blick auf die jüngsten Pisa-Ergebnisse will Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger das nun ändern.
Deutschlands 15-jährige Schüler haben in der Pisa-Studie 2022 so schlecht abgeschnitten wie noch nie.
Quelle: Imago
Als Reaktion auf die schlechten Ergebnisse deutscher Schülerinnen und Schüler bei der jüngsten Pisa-Studie hat Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) eine Änderung des Grundgesetzes ins Gespräch gebracht.
"Ich würde mir wünschen, dass das Grundgesetz uns eine Zusammenarbeit zwischen dem Bund und einem Teil der Bundesländer erlaubt, ich nenne das eine Koalition der Willigen. So könnte man schneller Projekte anstoßen", sagte die Politikerin der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die Ministerin mahnt:
Laut einer neuen Pisa-Studie schneiden deutsche Schülerinnen und Schüler im Vergleich so schlecht ab wie nie. Besonders im Fach Mathe, in den Naturwissenschaften und beim Lesen. 05.12.2023 | 2:51 min
Stark-Watzinger will Kitas in Kultusressorts verlagern
Schulische Bildung ist in Deutschland nach dem Grundgesetz Sache der Bundesländer. Der Bund kann zwar mit Förderprogrammen wie dem Digitalpakt unterstützen, muss dafür aber aufwendig Verträge mit den Ländern aushandeln.
Stark-Watzinger schlug ferner vor, die Zuständigkeit für Kitas von den Familienministerien in die Kultusressorts zu verlagern. "Kitas sind Bildungseinrichtungen. Für mich gehören sie in die Kultusministerien", betonte sie.
Zudem brauche es eine offene Debatte über Bildungspolitik in einem Einwanderungsland, betonte Stark-Watzinger.
Den Ergebnissen der Pisa-Studie zufolge ist Bildung in Deutschland besonders von sozialen Umständen abhängig. Forderungen nach Reformen in der Bildungspolitik werden lauter. 05.12.2023 | 1:42 min
"Also vor allem dort unterstützen, wo es am dringendsten gebraucht wird. Wo zu Hause eben kein Bücherschrank steht oder ausreichend Deutsch gesprochen wird", so die Bundesbildungsministerin weiter. Hier setze das Startchancen-Programm an, das etwa 4.000 Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler ab dem nächsten Schuljahr besonders stärken soll.
Andere Länder wie Portugal und Finnland machen es vor: Man kann Schulsysteme umbauen, so dass sie modern und gerecht werden. Das ist auch in Deutschland machbar.