Pisa-Vorbilder: Was Estland und die Schweiz richtig machen
Pisa-Vorbilder:Was Estland und die Schweiz richtig machen
von Yaena Kwon
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In der neuen Pisa-Studie schneiden vor allem zwei europäische Länder gut ab: Estland und die Schweiz. Beide sind relativ gut durch das Homeschooling in der Pandemie gekommen.
Am 05. Dezember hat die OECD in Berlin die Ergebnisse der PISA Erhebung veröffentlicht.07.12.2023 | 3:33 min
Die Esten sind digitale Freaks - und laut der aktuellen Pisa-Studie die schlauesten Europäer. In Mathe liegen sie weltweit nur hinter Singapur, Japan und Südkorea. Auch im Lesen und in den Naturwissenschaften schneiden sie stark ab.
Vorerfahrungen bei Digitalisierung nutzen Estland
Dank der umfangreichen Digitalisierungs-Erfahrungen kam Estland relativ gut durch das Homeschooling in der Corona-Pandemie.
"Manche Länder sind deshalb 20 Punkte runtergefallen. Das heißt deutlich schwächere Resultate als vor vier Jahren bei den 15-Jährigen. In Estland war dieser Rückgang schwächer", sagt Kristina Kallas, Bildungsministerin von Estland.
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Doch der Erfolg der Esten ist nicht nur auf die Digitalisierung zurückzuführen. Das offensichtliche Erfolgsrezept Estlands: Gesamtschule bis zur 9. Klasse, Vorschule als Teil des Bildungsweges und individuelle Betreuung bei Schwierigkeiten. Auch Kinder aus ärmeren Familien können in Estland auf Förderung hoffen. Zudem sind schon die estnischen Mütter besonders gut gebildet.
Schweiz: Sprachintegration für Kinder und Eltern
In Europa zeigt sich auch die Schweiz insgesamt zufrieden mit den Ergebnissen der Pisa-Studie. Sie hat das Niveau gehalten und schneidet besser ab als der Länder-Durchschnitt. Während der Corona-Pandemie hatten die Schweizer Schulen deutlich weniger geschlossen als etwa in Deutschland.
Laut einer neuen Pisa-Studie schneiden deutsche Schülerinnen und Schüler im Vergleich so schlecht ab wie nie. Besonders im Fach Mathe, in den Naturwissenschaften und beim Lesen. 05.12.2023 | 2:51 min
Zudem bemüht sich die Schweiz, Sprachintegration bereits im Vorschulalter zu fördern, wie zum Beispiel an der Schule in Zuchwil im Kanton Solothurn. Direktor Stephan Hug betont:
"Absolute Gerechtigkeit werden wir leider nie erreichen, aber weiter am Ausgleich arbeiten. Ich glaube, der Schlüssel liegt vor allem in der individuellen Förderung", so Silvia Steiner, Präsidentin der Konferenz der kantonalen Bildungsdirektoren.
Andere Länder wie Portugal und Finnland machen es vor: Man kann Schulsysteme umbauen, so dass sie modern und gerecht werden. Das ist auch in Deutschland machbar.