Nach Flut in Libyen:NGOs: "Wir brauchen noch mehr Unterstützung"
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Drei Tage nach den Fluten in Libyen werden noch Tausende vermisst. Benötigte Hilfen laufen nur langsam an, NGOs fordern mehr Anstrengung für das Land im Norden Afrikas.
Ganze Städte wurden weggeschwemmt, Menschen ins Meer gespült: Die Flutkatastrophe trifft Libyen in Zeiten von Bürgerkrieg ins Mark. Besonders schwer betroffen ist die Stadt Darna im Osten des Landes.
Nahe der Küstenstadt waren zwei Dämme gebrochen, woraufhin die Wassermassen Straßen, Häuser und Bewohner mitrissen. Fast 4.000 Menschen sollen alleine dort durch die massiven Unwetter ums Leben gekommen sein. Tausende Menschen werden noch vermisst. Viele sind obdachlos.
NGO-Mitarbeiter: "Bevölkerung völlig unter Schock"
Was von Darna übrig ist, sei vom Umland wie "abgeschottet", erklärt Bashir Ben Amer vom International Rescue Committee Tripolis. Zugangspunkte im Westen und Osten der Stadt gebe es keine mehr, nur noch einen Zugangsweg vom Süden in die Küstenstadt.
Es gebe kaum Telefonverbindungen, was die Suche nach Angehörigen erschwere. Viele in entfernten Städten könnten ihre Familienmitglieder in Darna nicht erreichen - schwebten in Ungewissheit. Die Bevölkerung stehe "völlig unter Schock", erklärt der NGO-Mitarbeiter - und fordert mehr internationale Hilfen.
Unicef: "Menschen versuchen, andere zu retten"
"Wir brauchen viel mehr Unterstützung in diesen Gebieten", sagt auch Amal Albarghouti. Die Unicef-Mitarbeiterin lebt und arbeitet in Libyens Hauptstadt Tripolis, fast 900 Kilometer von Darna entfernt. Es gebe in den betroffenen Städten zwar einige Rettungsteams der lokalen Behörden, die Kapazitäten seien jedoch zu gering für das Ausmaß der Katastrophe, so Albarghouti.
Quelle: ZDF
Das führe dazu, dass "Menschen versuchen, andere zu retten, die im Schutt begraben sind". Gemeinsam mit den wenigen lokalen Hilfskräften würden die Überlebenden versuchen, Menschen aus den Trümmern zu befreien.
"Wir brauchen noch mehr Unterstützung"
Das was derzeit an Hilfe da sei, reiche nicht aus, sagt auch Talal Burnaz von den International Medical Corps. "Wir brauchen noch mehr Unterstützung." Kurzfristig seien "6,5 Millionen US Dollar für die wichtigsten Hilfsgüter" notwendig, beziffert Albarghouti die Kosten für wichtige Sofortmaßnahmen. Die Unicef-Mitarbeiterin weiter:
Denn: "Die Berichte zeigen uns, dass die Kinder traumatisiert sind wegen dieser schlimmen Erfahrungen", sagt Albarghouti. Bedenken, dass Hilfen in Libyen in die falschen Hände geraten, verneint sie. Durch viele Partner im Land würde sicherstellen, dass "die Menschen die wirklich Bedarf haben, auch diese Hilfsgüter bekommen".
Quelle: ZDF
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